Die Last des Lebens
BRIGHT EYES widmen sich den Widrigkeiten des Daseins
Conner Oberst, Sänger und Songwriter von Bright Eyes, ist tatsächlich erst 20 Jahre jung und sieht auch noch so aus. Noch erstaunlicher ist der Umstand, dass es sich bei „Fevers And Mirrors“, einem erstaunlich reifen Werk, das stilistisch an Will Oldham, Sparlclehorse oder Modest Mouse gemahnt, mitnichten um ein Debüt-Album handelt. Oberst macht bereits Musik, seit er 14 ist, hatte eine Formation namens Commander Venus – und zwei Alben sowie eine EP sind allein von seiner jetzigen Band Bright Eyes „zumindest in den USA“ erhältlich.
Thematisch widmet sich der Mann aus Nebraska leidenschaftlich den Widrigkeiten des Lebens, die auch er schon zur Genüge zu spüren bekommen hat: „Es geht in meinen Texten oft um die Vergeblichkeit, sich selbst zu finden. Ich schlage mich schon seit Jahren mit Depressionen herum, doch irgendwann habe ich herausgefunden, dass man sie einfach akzeptieren muss, denn es gibt nichts, was wirklich dagegen hilft.“
Immerhin kann der passionierte Paul-Simon-Fan seit einem Jahr von der Musik leben und brach daher die Schule ab. Eine weise Entscheidung, denn dass Oberst eine katholische Privatschule besuchte, hat ihn sichtlich geprägt: „Dort waren nur Jungs. Und auch wenn man es, so wie ich, geschafft hat, da herauszukommen, ist man hinterher nicht mehr derselbe.“ Was vielleicht gar nicht schlecht ist, denn wer Obersts anrührender Bühnen-Performance einmal beiwohnen durfte, fragt sich unweigerlich: Wie weit mag dieser Junge erst in zehn Jahren sein? Soviel ist sicher: Wer das abwartet, wird belohnt werden.