„Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik“: Doku kommt im Mai
In der Doku-Reihe berichten u.a. Tocotronic, Die Sterne und Die Goldenen Zitronen über Ursprünge und Widersprüche der Hamburger-Schule-Hochzeit.
Ende Mai wird ein zweiteiliger Beitrag über die Hamburger Schule in der ARD Mediathek erscheinen. In der Dokumentation „Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik“ kommen unter anderem die Vorzeige-Bands Tocotronic, Die Sterne und Die Goldenen Zitronen zu Wort, aber auch Maler Daniel Richter sowie Musiker und Autor Rocko Schamoni sind in Interviews zu sehen.
Kiez-Gefühle, Chartplatzierungen und Widersprüche
Filmerin Natascha Geier geht in der Doku-Reihe so vor, dass sie im ersten Part – „Vom Kiez in die Charts“ betitelt – sich zunächst auf die Ursprünge fokussiert, als die Hamburger-Schule-Bewegung als Antwort auf Rassismus, Rechtsradikalismus, sowie die Ereignisse rund um die Wiedervereinigung, aber auch als Abgrenzung zur Schlagermusik entstand. Sie geht auf die DIY-Attitüde sowie sozialkritisch geprägte deutsche Texte der Acts ein, um dann im zweiten Teil „Anspruch und Widerspruch“ auch verstärkt Tocotronic in den Mittelpunkt zu nehmen.
Im zweiten Part werden aber auch Diskussionen innerhalb der Szene beleuchtet. Es dreht alles um den beständigen Zwiespalt – wählt man politische Integrität oder traut man sich mehr in Richtung kommerzieller Erfolg? Künstlerinnen wie Bernadette La Hengst und Christiane Rösinger reflektieren ihre Rollen in dieser Zeit, in der die Szene immer noch nach Außen hin von Männern dominiert wurde. Des Weiteren wird der Einfluss der Hamburger Schule auf Kunst, Theater und Popliteratur bis heute auseinandergenommen. Nur Jochen Distelmeyer, mit Blumfeld so etwas wie der inoffizieller Leader der Bewegung, scheint zu fehlen.
Dann geht’s los
„Die Hamburger Schule – eine Musikszene zwischen Pop und Politik“-Dokumentation wird ab dem 28. Mai in der ARD Mediathek verfügbar sein.