Die Geschichte von Glen Campbells „Rhinestone Cowboy“: Glitzert so schön
Eigentlich war der von Larry Weiss geschriebene Song schon für einen anderen Country-Sänger reserviert.
Glen Campbell hörte „Rhinestone Cowboy“, in der Version von Larry Weiss (der den Song auch geschrieben hatte), zum ersten Mal 1974 auf Tour in Australien. Zurück in den USA, traf er seinen A&R-Manager und sagte, er habe den perfekten Song gefunden, den er gerne als nächstes aufnehmen würde.
Bevor Campbell näher ausführen konnte, um welches Stück es sich handelte, verkündete der A&R-Manager, dass er ebenso den perfekten Song aufgetan habe. Als er Campbell das Goldstück vorspielte, musste dieser breit grinsen: Es war tatsächlich „Rhinestone Cowboy“. Man war sich also einig.
„Rhinestones“ nennt man die Fake-Edelsteine, die gerne auf Country-Mode appliziert sind – sie glitzern so schön auf der Bühne! Countrysänger David Allan Coe trug gerne mit „Rhinestones“ besetzte Hemden und hatte daher den Spitznamen „Rhinestone Cowboy“ verliehen bekommen – 1974 veröffentlichte er sogar ein Album mit dem Titel „The Mysterious Rhinestone Cowboy“.
Larry Weiss hatte ihm seinen Song angeboten, aber Coe fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, eine Ode an sich selbst zu singen, also lehnte er ab. Campbell hingegen bezeichnete „Rhinestone Cowboy“ als einen der besten Songs, die er je singen durfte. Es war ein Nummer-1-Hit für ihn und verschaffte ihm drei Grammy-Nominierungen.
In den letzten Jahren seiner Karriere änderte er die Zeile „I’ve been walkin‘ these streets so long / Singin‘ the same old song“ in „I’ve been walkin‘ these streets so long / Singin‘ some good old song“ – als Hommage an die Songs, die ihn erst zum Star gemacht hatten. Campbell performte „Rhinestone Cowboy“ auch bei den Grammy Awards 2012, wo er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Wohlverdient.