Die Gemeinde des Originators – Tribute an Diddley
Bob Weir
Ich habe mehrfach mit Bo gespielt, das letzte Mal vor ungefähr zehn Jahren. Wir hatten eine gemeinsame Garderobe, und ein Freund von mir ließ einen Joint rumgehen. Bo kam rüber, zog seine Dienstmarke raus und meinte-, „ich bin Bundespolizist und will so was nicht sehen!“ Der Joint wurde ganz schnell aus dem Verkehr gezogen. Ich habe viel von Bo gelernt, der Typ war einfach pure Energie. Eigentlich spüre ich gar nicht so viel Trauer, eher Freude über das. was dieser Mann uns hinterlassen hat.
Billy Gibbons
Ohne zu philosophisch zu werden: Wenn du Bo Diddley hörst, dann passiert etwas mit dir – du kannst seine Musik Dreijährigen vorspielen, die fangen sofort an zu tanzen. Irgendwas in uns reagiert auf diesen Sound. Als ZZ Top anfingen, wurden wir als Backup-Band für Chuck Berry und Bo angeheuert, und am Ende der Tour schenkte er mir eine seiner Gitarren. Ich war 22 und total überwältigt. Er sagte: „Hier, nimm die. Hau drauf, mach was damit.“ Ein paar Tage vor seinem Tod haben wir noch mal telefoniert. Er sagte: „Ruf jederzeit wieder an, ich werde immer da sein.“ Und ich sagte: „Ja, das wirst du, ob du’s weißt oder nicht.“
Ron Wood
In den Achtzigern waren wir zusammen als Gunslingers auf Tour. Eines Abends kam John Lee Hooker auf die Bühne. Es war sehr lustig zu beobachten, wie diese zwei Riesen-Egos aufeinanderknallten und jeder den anderen kontrollieren wollte. Seinen Beat kennen alle, aber Bo hatte auch eine Menge cooler Sprüche drauf – wenn er anfing, dich zuzutexten, hörte er so schnell nicht wieder auf. Er war unglaublich erfindungsreich, seine selbstgebaute Gitarre hatte einen Sound, von dem Rhythmusgitarristen nur träumen. Sobald er mit einem dieser Monster-Beats loslegte irgendwer hat mal gesagt, das klingt, als wenn der Teufel Möbel rückt -. drehte sich der ganze Song nur noch darum, und Bo kannte sich bestens mit Deep South und Chicago Blues aus – kein Wunder, dass wir alle so spielen wollten wie er.
Buddy Guy
Als Bo Diddley, Muddy Waters und die anderen in den 50er Jahren auf der Bildfläche erschienen, war alles R&B. Für mich gab’s keine Unterschiede zwischen ihnen. Diese ganzen Abgrenzungen – das ist Blues, das ist keiner – kamen erst später. Als Bo „I’m a Man“ und „Who Do You Love“ aufnahm, war das R&B. Ich bin sehr religiös und glaube, dass wir alle aus einem bestimmten Grund hier sind, und als Bo auftauchte und diesen Beat mitbrachte, war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort.