Die erste Nichtraucher-Platte von NIGHTMARES ON WAX ist der neuen sozialen Ader ihres Chefs geschuldet
„Musik, mit der man seinen Tag auf die Reihe kriegen kann“, hatte sich George Evelyn vorgenommen, als er vor nun ungefähr zwei Jahren das vierte Album der Nightmares On Wax ins Auge zu fassen begann. Die Drogen sollten im Schrank bleiben, das Leben musste raus und bezwungen werden, und da war der Rausch nicht das rechte Instrument.
„Es geht um so viele Dinge“ – Evelyn weiß vor lauter Enthusiasmus gar nicht, wo er anfangen soll. Tatsächlich kommen einem zu den spröde groovenden Northern-Soul-Szenarien, die er zui „Mind Elevation“ scheinbar mit ganz leichter Hand entwirft, lauter schöne Bilder in den Sinn. Karge Beats, eigenwillige Samples, melodisches Vermögen. „‚Mind Elevation’ist ein positives Album, das das Bewusstsein über die Dinge schärfen und mit möglichst vielen Menschen teilen soll“, sagt George Evelyn, und überhaupt geht es ihm gerade jetzt um möglichst viel Miteinander. Der nette Mann aus Leeds will raus mit seiner Kunst. Leben full throttle.
Auch auf der Bühne wird man das sehen: Nightmares On Wax werden live ab sofort von stolzen zwölf Musikern in Szene gesetzt. Die neue Philanthropie versteht George auch sonst ganz praktisch – daheim in seinem frisch eingerichteten Kellerstudio will er in Zukunft gar nicht erst wieder das Remixen und Produzieren anfangen (zuletzt waren Ikonen wie Shirley Bassey, Ennio Morricone und Jim Morrison auf seinem Mischpult), sondern sich vielmehr dem örtlichen Nachwuchs widmen. „Ich will meine Position nutzen, um anderen Leuten eine Plattform zu geben, um in einem superharten Business Gehör zu finden.“
Das selbstlose Engagement ist nicht zuletzt auch durch eine recht ausgeprägte Heimatliebe motiviert „Schon klar: In Leeds hängen nicht gerade Superstars im Dutzend auf der Straße herum. Aber mein Herz ist in Leeds. Genau wie mein Arsch.“