die erste liebe: Es läuft gemächlich an für CRACKOUT, aber das gefällt der UK-Band: Sie planen langfristig
Die Kampagne steht: Daheim im UK werden Crackout seit Erscheinen ihrer nicht eben subtil „You Dumb Flick“ betitelten Debütsingle zusammen mit anderen jungen Bands wie Vex Red, Hundred Reasons und Lostprophets ins Rennen geschickt, um dem Ansturm der USamerikanischen Nu-Metal-Phalanx zu zeigen, was eine britische Harke ist.
In Bezug auf Crackout ist das natürlich Unsinn. Auf ihrem nun auch hier zu Lande vorliegenden ersten Album „This Is Really Neat“ verweisen Steven Eagles jack Dunkley und Nick Millard mit rumpelnden Trommeln, Fuzz-Gitarren und Emo-Timbre eher auf den Noise-Pop von Grunge-Veteranen wie Dinosaur Jr. und alternativen Lärmern wie Weezer. Nichtsdestotrotz hat Sänger, Gitarrist und Liedschreiber Steven kein arg so großes Problem mit der Kategorisierung. „Klar klingen wir alle total verschieden“, bestätigt er, „aber trotzdem sitzen wir als junge Rockbands, die es im UK schaffen wollen, im gleichen Boot.“ Tatsächlich, jung sind sie. Gerade mal den 20. Geburtstag haben Steven und Nick hinter sich, während der Kapellenälteste Jack schon 22 ist. „Jack ist der weise Alte in der Band“, feixt Steven, „er bringt uns auf den Teppich zurück, wenn wir mal wieder abheben.“
Zum Abheben hatten Crackout indes nicht allzu viel Anlass. Ihr erstes Album, obschon beim Major Virgin erschienen und mit einigem Kritikerapplaus belohnt, hat ihnen keine der berüchtigten britischen jutnp Start careers, sondern eher einen Achtungserfolg beschert Genauso sollte es sein, sagt Steven. „Manchmal ist es schwierig, seine Hoffnungen und Wünsche im Kopf zu balancieren, gerade wenn man bei einer großen Firma unter Vertrag genommen wird“, gibt er zu, „aber wir wollen uns erst mal vorstellen und unsere Musik nicht gleich an die große Glocke hängen.“
Schließlich ist Crackout, bei deren Gründung Steven kaum 15 Jahre alt war, die erste musikalische Liebe aller Beteiligten, eine echte Buddy-Band, deren Integrität man nicht aufs Spiel setzen darf. „Da werden noch viel mehr Platten kommen“, kündigt Steven an und erzählt von zehn Songs, die längst fertig in der Schublade lägen. „Das ist die Crux einer jungen Band“, seufzt er, „es dauert viel zu lang, bis man die erste Platte hinter sich lassen und Neues spielen kann.“ Eine Luxussorge.