Die besten Songwriter aller Zeiten – Platz 37: Jackson Browne
„Ich habe das Songschreiben gelernt, indem ich Jackson durch seine Decke und meinen Fußboden zuhörte“, erinnerte sich Glenn Frey an die Zeit, in der er ein Apartment direkt über Browne bewohnte
Die besten Songwriter aller Zeiten – Platz 37: Jackson Browne
Musikalisch (und vielleicht auch optisch) war er der kalifornische Liedermacher aus dem Bilderbuch. Jackson Browne bewies im Laufe einer langen Karriere aber auch, dass er die Grenzen des Songschreibens ständig neu vermaß.
Dabei nahm er sein eigenes Leben unter die Lupe – vom altklugen „These Days“ (das er mit 16 Jahren schrieb) bis hin zu neueren Songs wie „The Night Inside Me“. Dazu thematisierte Jackson Browne soziale Ungerechtigkeit („Lawyers In Love“) oder politischen Protest („Lives In The Balance“).
Jackson Browne – „Lawyers in Love“:
Doch mit welchem Sujet er sich auch beschäftigte: Immer hatte Browne einen nachdenklichen, sich selbst hinterfragenden Ansatz, den er einmal (in „Looking East“) als „the search for the truth“ bezeichnete.
„Meine Musik behandelt fundamentale menschliche Erfahrungen“, sagte er dem ROLLING STONE 1976. „Doch ich nähere mich dem Thema, indem ich meine ureigenen Wahrheiten artikuliere.“
Glenn Frey ehrt den Kollegen
In Songs wie „Running On Empty“ oder „Boulevard“ bewies er allerdings auch, dass er – mehr als die meisten seiner sensiblen Kollegen – immer auch aufs Gaspedal drücken konnte.
„Ich habe das Songschreiben gelernt, indem ich Jackson durch seine Decke und meinen Fußboden zuhörte“, erinnerte sich Glenn Frey an die Zeit, in der er ein Apartment direkt über Browne bewohnte. „Man muss willens sein, Schweiß zu vergießen, viel Zeit zu investieren, sein Hirn zu martern – und dieses Ziel hartnäckig zu verfolgen.“
ROLLING-STONE-Redakteur Arne Willander urteilte über Brown: „Bei seinen ersten Platten hatte Browne eine natürliche Schönheit, eine wunderbare Naivität. Ich meine: Er war der Mann, der Nico bei ihren Konzerten in New York begleitete, nachdem Lou Reed sie verlassen hatte. Das muss man sich vorstellen: wie der kaum volljährige kalifornische Schönling die drogensüchtige deutsche Walküre tröstete. „Saturate Before Using“ und „For Everyman“ konnten dann vor lauter Innerlichkeit und Poesie kaum gehen.“