Die besten Songwriter aller Zeiten (17): Neil Young

Neil Young kann alles: Von Folkrock zu Country, von Hardrock zu New Wave-Pop, von Rockabilly zu Bar-Band-Blues.

Die besten Songwriter aller Zeiten (17): Neil Young

Seine musikalische Evolution des Neil Young erinnert an den unberechenbaren Lauf einer Flipperkugel. Von Folkrock zu Country, von Hardrock zu New Wave-Pop, von Rockabilly zu Bar-Band-Blues.

„Neil kennt keine Kurven“, sagte sein langjähriger Mitstreiter Frank „Poncho“ Sampedro einmal, „er fährt nicht um die Kurve, sondern prallt ständig an ihr ab.“ Auch wenn er mit seinen stilistischen Haken nicht nur zahlreiche Fans, sondern auch etliche genervte Bandmitglieder verlor, so hatten seine Songs doch stets das Gütesiegel „Echter Neil“.

Neil Young – „Ambulance Blues“:

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Dabei speisten sich die wundervoll knarzigen Balladen aus dem gleichen zeitlosen Themen-Pool wie seine donnernden Rocker. Es ging um amerikanische Mythen, um Gemeinschaft und individuelle Freiheit, um den Kampf gegen Zwänge und Obrigkeiten, um Gewalt, Sterblichkeit, Straßenkreuzer und den großen revolutionären Blues.

Young hat bislang mehr als 50 Soloalben veröffentlicht – und auch wenn seine besten Arbeiten („Ambulance Blues“, „Powderfinger“, „After The Goldrush“) aus den 60er und 70er Jahren stammen, so liefert doch jedes Album noch diverse Highlights.

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Songs wie der Softrock-Klassiker „Heart Of Gold“, seine einzige Nummer eins in den USA, trugen dazu bei, das Bild eines einsamen Troubadours zu zeichnen – was dem 73 Jahre jungen Young allerdings gar nicht schmeckt: „Irgendwie vermitteln meine Songs wohl den Eindruck, als sei ich vom Leben deprimiert“, sagte er 1995 bei seiner Einführung in die Rock’n’Roll Hall of Fame. „Dabei kann ich mich bei meinem Schicksal nicht beklagen. Ich bin gut drauf – und das schon seit vielen Jahren. Wenn ich also mal etwas tranig aus der Wäsche schauen sollte – vergesst es! Mir geht’s gut.“

Country war immer schon ein Grundpfeiler im Schaffen von Neil Young. „Comes A Time“ (1978) ist ländliche Idylle in Rein­form und beseelt von einer waidwunden Melancholie, die Nash­ville gern in getreidesiloartigen Mengen unters Volk bringen würde, die aber nicht zu haben ist für ein ranziges Heimatgefühl.

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„Field Of Opportunity“ und „Motor­cycle ­Mama“ gehören sicher nicht zu Youngs songschreiberischen Sternstunden, dafür schlägt der Rest des Albums vieles, was er seither, und manches, was er zuvor komponiert hat.

Alles verweht, nur die Hoffnung nicht

Herzzerreißendere Balladen als „­Peace Of Mind“, „Lotta Love“ und „Already One“ gibt es gar nicht. Am Ende, in Ian Tysons „Four Strong Winds“, ist alles verweht, nur die Hoffnung nicht.

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