Die besten Sänger aller Zeiten: Bob Marley
Marley sang mit so viel Power, dass er die Regierungen in ihren Grundfesten erschüttern konnte.
Die besten Sänger aller Zeiten: Bob Marley
Wer nur von Bob Marleys Gesang spricht, negiert das, was ihn zu einer der wichtigsten Stimmen unserer Zeit macht – eine Stimme, die selbst Geschichte gemacht hat. Marley sang über ernste Themen, aber er tat das auf eine ganz zarte und anmutige Weise, mit allem, was ihm an Groove, Gefühl und Stimme zur Verfügung stand. Er sang sicher nicht schulmäßig korrekt und war kein ausgebildeter Sänger, aber er hatte eine sehr schöne Stimme … ähnlich wie ein Anderer der ganz Großen, Marvin Gaye. Dass man die Gemeinsamkeiten der beiden nicht hört, liegt nur an ihrem unterschiedlichen Akzent und dem unterschiedlichen Stil ihrer Musik.
Bei Marley ist es schwer, Stimme und Inhalt zu trennen. Bob Marley sang mit so viel Power, dass er die Regierung seines Landes in ihren Grundfesten erschüttern konnte. Große Sänger werden auch daran gemessen, ob sie eine Botschaft haben, etwas sagen, das sonst nicht gehört werden würde. Und in einer Welt, die Menschen, die von Frieden und Liebe sprechen, gerne mundtot macht, gelang es Bob Marley, diese Botschaft zu verkünden und andere für sie zu begeistern. Es geschieht selten, dass etwas so Ernsthaftes und Schönes wie seine Musik so viel Erfolg hat. Und er hat diese schöne Stimme den Unterdrückten dieser Welt geliehen.
Seit Marley 1965 mit den Wailing Wailers (zu denen auch Peter Tosh und Bunny Wailer gehörten) in Jamaika seinen ersten Hit landen konnte – „Simmer Down“ –, prangerte er in zunehmendem Maße das Elend in den Ghettos seiner Heimat an, holte er die Unmenschlichkeit der Sklaverei aus dem Unterbewusstsein des jamaikanischen Volkes wieder hervor, legte er die afrikanischen Wurzeln der farbigen karibischen Völker offen. Dies alles hat ihn in der Inselwelt zwischen den Bahamas und Trinidad populär und für den Westen als Anwalt jener Menschen interessant gemacht.
Es erklärt jedoch nicht die charismatische Figur Bob Marley, deren Ausstrahlung weit über die eines herausragenden Musikers und sozial- und geschichtskritischen Sprachrohrs hinausgeht. Das, was man heute in Jamaika und in vielen Ländern der westlichen Industriezivilisationen mit dem Namen Marley verbindet, entstand vielmehr vor dem Hintergrund der Rastafari-Religion, zu der Marley bereits Ende der sechziger Jahre fand und die schon bald darauf wichtigste Quelle seiner Musik und seiner Botschaft wurde.
Geburtstag: 6. Februar 1945 (gestorben: 11.5.1981). Wichtigste Songs: „No Woman, No Cry“, „Redemption Song“, „I Shot The Sheriff”. Inspiration für: Bono, Lauryn Hill, Buju Banton.