Die besten Musiker aller Zeiten: Carlos Santana
Carlos besitzt ein Vokabular, das in allen Ländern, in allen Sprachen verstanden wird
Für Chicanos ist seine Musik wie eine Familienfeier: Man trifft sich, trinkt Bier, hört „Oye Como Va“ und wirft das Barbecue an. Carlos Santana war der Pionier des Latin-Rock’n’Roll: Seine Musik kam aus dem Nichts, auch wenn sie aus Sixties-Rock, Latin-Jazz und an – deren Stilen der damaligen Zeit gespeist wurde. Mit den Los Lonely Boys haben wir Ähnliches versucht, haben verschiedene Einflüsse zu einer neuen Identität verschmolzen, aber Carlos gebührt die Ehre, der Erste gewesen zu sein. Er integrierte nicht nur Spanisch in seine englischen Texte – er ließ seinen ganzen kulturellen Background in die Musik einfließen.
Auf einem Song wie „Black Magic Woman“ passt einfach alles: die Keyboards, die Congas, die Drums, die Vocals. Carlos ist nicht der Lead-Sänger, aber er ist immer der unangefochtene Maestro. Und seine Gitarre ist natürlich der Höhepunkt eines jeden Albums. Er hat einen Sound, der so einmalig wie ein Fingerabdruck ist, und er braucht nur ein, zwei Noten zu spielen, um diese Identität zu artikulieren. Carlos besitzt ein Vokabular, das in allen Ländern, in allen Sprachen verstanden wird.
Gerade die ersten drei Alben – „Santana“, „Abraxas“, „Santana III“ – bedeuten mir ungeheuer viel. Man hört seine Latino-Herkunft, selbst wenn er den Blues spielt. Dass er in den 70er-Jahren jazziger wurde, hat sicher einige seiner frühen Bewunderer irritiert, aber es war für ihn nun mal eine Zeit der Experimente: Er erweiterte seinen Horizont – um dann mit „Supernatural“ erfolgreich zu seinen Wurzeln zurückzukehren.
Santana war immer an den spirituellen Fragen der Menschheit interessiert. Er sagte einmal zu uns: „Versucht stets, Botschafter des Lichts zu sein. Ihr seid das Werkzeug, durch das dieses Licht jeden erreichen kann.“ Für mich hat das Licht einen Namen: Carlos Santana.