Die besten Musik- und Konzertfilme aller Zeiten (1): „Pink Floyd: Live at Pompeii 1972“
Pink Floyd im Amphitheater
Auftakt einer neuen FFK-Reihe: Wir besprechen die wichtigsten Musik- und Konzertfilme aller Zeiten. Den Auftakt machen Pink Floyd mit einem legendären Auftritt.
Pink Floyd: Live at Pompeii 1972:
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Ex-Pink-Floyd-Bassist und -Mitgründer Roger Waters soll in der Vergangenheit antisemitische Sprache gegenüber Mitarbeitern der Band verwendet haben. Das geht hervor aus einem neuen Dokumentarfilm, „The Dark Side of Roger Waters“, der die Antisemitismusvorwürfe untersucht, die in den letzten Monaten gegen den Musiker erhoben wurden.
Bob Ezrin, der als Produzent an „The Wall“ mitgearbeitet hat, erinnert sich daran, dass Waters den Band-Agenten Bryan Morison als „verdammten Juden“ bezeichnet habe. „Die letzte Zeile des Verspaares lautete in etwa ‚weil Morry ein verdammter Jude ist‘. Das war mein erster Hinweis darauf, dass sich unter der Oberfläche ein gewisser Antisemitismus verbergen könnte“, teilt Ezrin. „Da Roger wusste, dass ich Jude bin, wusste ich nicht, ob es sich dabei um eine weitere dieser Knöpfchendrückereien handelte, die er nur machte, um zu sehen, wie ich reagieren würde, oder ob er einfach nicht verstand, wie beleidigend das für eine jüdische Person sein könnte.“
Doch auch weitere jüdische Personen äußern sich in der Dokumentation zu angeblichen Vorfällen des Antisemitismus in ihrer Zusammenarbeit mit dem Bassisten. So auch Norbert Stachel, der in der Vergangenheit Saxofon für Waters spielte. Laut Stachel lehnte der Musiker einst lautstark das Essen in einem libanesischen Restaurant ab und rief dabei: „Das ist Juden-Essen! Was ist mit diesem Juden-Essen? Nehmt dieses Juden-Essen weg.“
Stachel fährt fort: „Ich sitze nur da, oh Mann, wieder mit verkniffener Zunge und irgendwie in Panik, weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Soll ich gehen und dann verurteilt werden?“
Roger Waters hat sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen noch nicht geäußert.
Seht hier einen Clip aus „The Dark Side of Roger Waters“:
Des Weiteren soll Waters sich über Stachels Familie lustig gemacht haben, von denen einige im Holocaust ihr Leben verloren. Er behauptet, der Bassist habe versucht, eine polnisch-jüdische Bäuerin nachzuahmen, während er sagte: „Ich stelle dich deiner toten Großmutter vor.“
Bob Ezrin fährt fort und teilt seine Vermutung, dass Waters sich selbst nicht als antisemitisch wahrnehmen würde. „Glaube ich, dass er sich selbst für einen Antisemiten hält? Ich gehe jede Wette ein, dass er das nicht tut, und er wird der Erste sein, der sagt: ‚Ich bin nicht gegen etwas, ich bin für alle’“, sagt Ezrin. „Aber als eine Person mit einer mächtigen öffentlichen Plattform hat er die Verantwortung, zu verstehen, dass das, was er tut, andere Menschen beeinflusst.“
Diese Meinung wird auch von Gideon Falter, Vorsitzender der „Campaign Against Anti-Semitism“, die den Dokumentarfilm produziert, aufgegriffen. „Er hat diese Plattform, die es ihm ermöglicht, Zehntausende von Menschen bei seinen Konzerten und Millionen von Menschen über die sozialen Medien zu beeinflussen, und dennoch nutzt er sie immer wieder dafür, um immer wieder auf Juden zurückzukommen. Was für ein Mensch tut so etwas mit dieser Art von Reichweite?“ fragt er.
Besonders in den letzten Monaten machte Roger Waters des öfteren wegen Verhaltens auf sich aufmerksam, das als antisemitisch betrachtet werden könnte. In Deutschland wird wegen Verdachts auf Volksverhetzung gegen den Musiker ermittelt, nachdem dieser im Mai in einem Outfit auf der Bühne stand, welches an die Uniformen der SS-Soldaten erinnerte. Waters bestreitet die Vorwürfe.