Die besten Alben aller Zeiten: The Beatles – „Rubber Soul“
George Harrison nannte „Rubber Soul“ später „das beste Album, das wir bis dahin gemacht hatten, weil wir plötzlich Klänge hörten, die wir früher nicht hören konnten“.
In der Tat: Die einstigen Moptops entwickelten sich in einem außergewöhnlichen Tempo. „Drive My Car“ ist eine überzeichnete Charakterstudie, wie man sie im bisherigen Repertoire nicht finden konnte. Wichtiger aber ist der Dylan-Einfluss, der sich durch das ganze Album zieht und für den sarkastischen Tonfall von Songs wie „Norwegian Wood“, „I’m Looking Through You“, „You Won’t See Me“ und „If I Needed Someone“ verantwortlich war.
Dylan bedankte sich im folgenden Jahr für das Kompliment, als er seine Version von „Norwegian Wood“ – „4th Time Around“ betitelt – auf „Blonde On Blonde“ veröffentlichte und damit offensichtlich paranoide Zustände bei Lennon auslöste.
Lennons „Nowhere Man“, das er später selbst als depressives Selbstporträt bezeichnete, und das wunderbar nostalgische „In My Life“ spiegeln beide das ernsthaftere, erwachsenere Songwriting wider, das Dylan plötzlich möglich gemacht hatte.
Drogeneinfluss ist deutlich zu hören
George Harrisons Sitar auf „Norwegian Wood“ – das erste Mal, dass eine Sitar in einem Popsong eingesetzt wurde – und McCartneys Fuzz-Bass auf „Think For Yourself“ dokumentieren die neu gewonnene Erkenntnis, dass ein Studio mehr sein kann als nur der Zwischenstopp auf endlosen Tourneen.
Harrison nannte „Rubber Soul“ später „das beste Album, das wir bis dahin gemacht hatten, weil wir plötzlich Klänge hörten, die wir früher nicht hören konnten“. Warum die Band plötzlich in der Lage war, diese neuen Klänge wahrzunehmen – nun, auch das war ein Zeichen der Zeit.
„Auf ,Rubber Soul“ wurde viel experimentiert“, sagte Ringo Starr, „nicht zuletzt unter dem Einfluss gewisser Substanzen.“