Die Beat-Club DVD
Alle waren sie da. Oder: fast alle. Vom heute nahezu vergessenen One-Hit-Wonder bis zum legendären Erstligisten, vom freundlichen Pop-Duo bis zur grimmigen Progrock-Band, von britischen Mods bis zu amerikanischen Hardrockern, von sanften Hippie-Ikonen bis zu bärbeißigen Country-Ikonen...
Was zwischen 1965 und 1972 musikalisch passierte, passierte auch im Beat-Club von Radio Bremen. 83 Folgen lang. Schwarzweiß und in Farbe. Und: Was zwischen 1966 und 1972 beim Beat-Club passierte, passiert jetzt auch auf dieser SOUNDS-DVD. Zumindest auszugsweise. Knapp 45 Minuten lang. Schwarzweiß und in Farbe.
1. Little Man – Sonny & Cher
Erstausstrahlung: 24.September 1966. Sonny & Cher waren gewiss kein cooler Underground-Act, sondern einfach nur Pop. Aber eben „pop with attitude“ zwei Proto-Hippies von der US-Westküste, die im Deutschland des Jahres 1966 ausnehmend exotisch wirkten. Flower Power war noch nicht erfunden.
2. Purple Haze – The Jimi Hendrix Experience
Erstausstrahlung: 11. März 1967. Legendärer Acid-Rock, aufgezeichnet im Londoner Marquee-Club und eines der frühesten TV-Dokumente der Jimi Hendrix Experience. Das Trio galt damals als heißeste Newcomer-Band, Englands Beat-Prominenz pilgerte zu ihren Shows – und staunte.
3. Pictures Of Lily – The Who
Erstausstrahlung: 1. Mai 1967. Vom Konzeptwerk „„Tommy“ waren The Who noch zwei Jahre entfernt, dafür veröffentlichten Townshend & Co regelmäßig grandiose Singles. Eine davon, „Pictures Of Lily“, befasste sich mit einem für damalige Verhältnisse unerhörten Thema: Masturbation.
4. Nights In White Satin – The Moody Blues
Erstausstrahlung: 9. März 1968. Der Kerzenlicht-und Engtanzklassiker der späten Sechziger – opulenter Chorgesang, eine einsame Flöte, Mellotron satt. Und Sänger Justin Hayward, der inbrünstig versichert „„how much I love you“. Schön ist das. Dabei hatte die Band aus Birmingham als R&B-Combo begonnen.
5. America – The Nice
Erstausstrahlung: 14. September 1968. Leonard Bernsteins „America“ als enthemmte Progrock-Sause mit Keith Emerson an der Orgel. Für zusätzliche Aufregung im politisierten 68er-Alltag sorgte Mike Leckebuschs kunstvoll kollagenhafter Begleitfilm: Vietnam, Martin Luther King, die Kennedys.
6. With A Little Help From My Friends – Joe Cocker
Erstausstrahlung: 31. Dezember 1968. Ein linkischer Typ aus Sheffield mit großer Stimme und jeder Menge Soul – der Beginn einer illustren Karriere. Acht Monate später folgte dann der weltweite Durchbruch beim Woodstock-Festival. Doch nackte Mädels gab’s auch beim Beat-Club….
7. Born To Be Wild – Steppenwolf
Erstausstrahlung: 7. Juni 1969. Freiheit und Abenteuer im Ersten Deutschen Fernsehen. Dank des Soundtracks zum Road-Movie „Easy Rider“ sind Steppenwolf die Band der Stunde. Die jugendlichen Zuschauer bauen sich dann auch ganz schnell hohe Chopper-Lenker an ihre Zündapps und Kreidlers.
8. Natural Born Boogie – Humble Pie
Erstausstrahlung: 30. August 1969. Die Bandmitglieder hatten zuvor bei den Small Faces, The Herd und Spooky Tooth gespielt, weshalb Humble Pie eilig zur „Supergroup“ erklärt wurden. Kommerziell eher enttäuschend, machten sie ihrem Status musikalisch alle Ehre: Rock’n’Roll!
9. Something In The Air – Thunderclap Newman
Erstausstrahlung: 2. August 1969. Ein klassisches One-Hit-Wonder, als Nummer eins in England und Filmmusik für „„The Magic Christian“ (mit Ringo Starr und Peter Sellers) in die Annalen eingegangen. Produziert von Pete Townshend, der die Band auch zusammengestellt hatte.
10. Tumbling Dice – The Rolling Stones
Erstausstrahlung: 27. Mai 1972. Die Rolling Stones im Beat-Club? Ja, aber nur als Film-Einspieler, denn die Herren waren kaum nach Bremen zu locken. Immerhin: Der Film wurde exklusiv für den Beat-Club gedreht und zeigt die Stones bei den Proben für ihre 1972er-US-Tournee in Montreux/Schweiz.
11. A Boy Named Sue – Johnny Cash
Erstausstrahlung: 30. September 1972. Im Beat-Club Nr. 80 wurden beide Stilrichtungen präsentiert: Country und Western. Johnny Cash spielte gleich 13 Tracks, darunter Shel Silversteins pikantes „„A Boy Named Sue“. Drei Beat-Clubs sollten noch folgen, dann war Schluss – am 9. Dezember 1972.