Die Asche Meiner Mutter
Auf eines kann man sich in Limerkk verlassen: In dieser südwestirischen Stadt regnet es ständig. Parkers gleichnamige Verfilmung des Bestsellers von Frank McCourt entpuppt sich als Studie über das Wasser. Für ihn ist die Autobiografie des Iren aus New York ein unentwirrbares Gemisch aus Armut, Dreck und Nässe. Anders jedoch als Mike Leigh und Ken Loach, die in ihren Sozialdramen das Elend auf der Leinwand auch sichtbar machen, liebt Parker das Erlesene: Seine meisterlich inszenierten Tableaus haben seit „Angel Heart“ stets einen Hang zum Prätentiösen. So wirken seine Bilder hier wie ein Beitrag zu dem Thema: Wie schön darf Armut sein. Der fünfjährige Frank (dessen Rolle sich je nach Alter Joe Breen, Ciaran Owens und Michael Legge teilen) kehrt 1935 mit seinen Eltern Malachy (Robert Carlyle) und Angela (Emily Watson) sowie seinen drei jüngeren Brüdern New York den Rücken – die McCourts sind im Emigranten-Paradies USA gescheitert. Der arbeitslose und ständig besoffene Malachy lebt von Almosen, bis er eines Tages abhaut So muss Angela die Familie durchbringen – in einem Haus, dessen Erdgeschoss meist überflutet ist und mit dem Gemeinschaftsklo direkt vor der Tür. Doch bleiben leider nur die schönen, nassen Bilder in Erinnerung.