Die Ärzte: einstweilige Verfügung gegen Viagogo
Gerichtsbeschluss: Viagogo wurde unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro verboten, unzutreffende Originalpreise bei Verkaufsangeboten für Tickets der Ärzte zu behaupten.
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Weiterverkaufsbörsen wie Viagogo sind Musikern wie deren Fans schon lange ein Dorn im Auge: Häufig zu Wucherpreisen werden dort aufgekaufte Tickets angeboten, die zudem in vielen Fällen ungültig sind, weil sie beim Erstverkauf personalisiert gewesen sind – also den neuen Kartenbesitzern nichts nützen, was aber einfach viele private Käufer nicht wissen.
Die Ärzte, deren Tourveranstalter und ein Ticketanbieter haben nun vor Gericht einen Erfolg gegen Viagogo erzielt: Das Landgericht München I hat eine einstweilige Verfügung gegen die Reseller-Firma erlassen. Darin wird Viagogo gerichtlich unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro ersatzweise Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten verboten, unzutreffende Originalpreise bei Verkaufsangeboten für Tickets der Ärzte zu behaupten. Das meldet „Musikwoche“.
Der Verkauf personalisierter Tickets an sich wäre demnach weiter möglich.
Aber ein Erfolg wurde erzielt. „Musikwoche“ zitiert den Konzertveranstalter Kiki Ressler: „Die Nachfrage nach Tickets für die kommende Tournee der Ärzte war sogar noch größer als erwartet. Wir haben allerdings Vorkehrungen zur Bekämpfung des Schwarzmarkthandels mit überteuerten Tickets getroffen, zum Beispiel die Personalisierung der Tickets und ein Weiterverkaufsverbot zu Aufpreisen von über 25 Prozent des auf der Karte aufgedruckten Preises.“
Außerdem haben Die Ärzte und ihr Live-Team eine Rechtsanwaltskanzlei beauftragt, um den Ticketschwarzmarkt auch auf anderen Plattformen zu bekämpfen.