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Die 500 besten Alben aller Zeiten: Platz 399-300
Der Countdown: die besten Alben aller Zeiten. Sehen Sie hier die Plätze 399 bis 300. Mit Outkast, Beck und Bruce Springsteen.
399. Rain Dogs: Tom Waits 1985. Auf „Rain Dogs“ porträtiert Waits das tragische Königreich der Straßen am gelungensten. Auf dem mit aller Pracht aufwartenden „Downtow Train“ lässt Waits zwischendurch seine schäbigen Minimalismen und seinen rudimentären Blues hinter sich, und bei „Big Black Mariah“ wird er von Keith Richards unterstützt.
399. Rain Dogs: Tom Waits 1985. Auf „Rain Dogs“ porträtiert Waits das tragische Königreich der Straßen am gelungensten. Auf dem mit aller Pracht aufwartenden „Downtow Train“ lässt Waits zwischendurch seine schäbigen Minimalismen und seinen rudimentären Blues hinter sich, und bei „Big Black Mariah“ wird er von Keith Richards unterstützt.
398. Eliminator: ZZ Top 1983. Dieser Song-Zyklus über qualmende Reifen, High Heels und Adrenalin verwandelte verzerrte Texas-Blues-Gitarren in fetzende Peitschen und brachte damit einen wogenden Boogie auf Trab. ZZ Tops Platin-Album schillerte selbst im hochglanzpolierten Achtziger-Lack und warf einige Hits wie „Sharp Dressed Man“ ab.
397. Blue Lines: Massive Attack 1991. „Blue Lines“ war vielleicht der erste Post-HipHop-Klassiker, eine Kombination aus Rap, Dub und Soul, aus der das hervorging, was später Trip-Hop genannt wurde. „Wichtig sind für uns Tempo, die Schwere des Basses und die Stimmung“, sagte Bandmitglied 3D über den Sound von Massive Attack.
396. For Your Pleasure:
Roxy Music 1973.
Das letzte Album, das Roxy Music mit ihrem Keyboarder Brian Eno einspielten, klingt wie die Pop-Entsprechung zu künstlichem Veloursleder. Hochgradig stilisierter, abstrakter Kunst-Rock. Enos Experimentalismus und Sänger Brian Ferrys Romantizismus verleihen „For Your Pleasure“ einen wilden, spannungsgeladenen Charme.
395. Sound Of Silver:
LCD Soundsystem 2007. New Yorks regierender Elektro-Punk-Zar James Murphy legt sein Meisterstück vor: Vom Polit-Narrenstück „North American Scum“ bis zur elegischen Synthie-Pop-Trennungsschnulze „Someone Great“ klingt jeder Song auf seine Art wie ein Hit.
394. Good Old Boys: Randy Newman 1974.
Newman versicherte sich mit diesem erbarmungslosen Porträt des amerikanischen Südens seiner Wurzeln im Blues und New-Orleans-Boogie. Mit „Rednecks“ beweist er, dass er der schärfste Satiriker der Rockgeschichte ist, zumal der Song keinen Unterschied zwischen Nord- und Südstaatenrassimus macht.
393. Kala: M.I.A. 2007.
Die aus Sri Lanka stammende, in London gelandete Kunst-Punk-FUNK-Pionierin weiß ziemlich genau um ihr Talent. Ihr zweites Album stylt HipHop zu einem großen internationalen Straßenfest um, mixt Beatbox-Riddims, Spielplatzmelodien, abwegige Samples und Gewehrfeuer für ein munteres Abtanzen auf dem Schlachtfeld.
392. Let It Be: The Beatles 1970. Der Sound der größten Popband im Krieg mit sich selbst. George Harrisons mit klagender Erschöpfung vorgetragenes „I Me Mine“ spricht von der Sünde des Stolzes, während Paul McCartneys Titelsong wie ein Überlebensmantra klingt. Phil Spector produzierte den traurigen Schwanengesang.
391. The Pretender: Jackson Browne 1976. Mit Brownes viertem Album gewann kalifornischer Folkrock neues Gewicht. Während er die Songs schrieb, beging seine Frau Selbstmord, was „Pretender“ eine gespenstische Melancholie verlieh. „Who started out so young and strong, only to surrender?“, fragt Browne im Titellied.
390. Elephant: The White Stripes 2003. Jack und Meg White demonstrierten, dass ihr minimalistischer Garagenrock mehr Tiefe und Power besaß, als viele erwartet hatten. In Songs wie „Seven Nation Army“ und „The Hardest Button To Button“ werden Jack Whites Songwriter-Qualitäten endlich seinem Blues-Verständnis gerecht.
389. The End Of
The Innocence: Don Henley 1989. Der ehemalige Eagle kehrte zu den Themen von „Desperado“ zurück und legte ein paar seiner feinsten Melodien unter seine Studien zu Männern im Übergang von der Jugend ins Erwachsenenleben, von Unschuld zu Verantwortung.
388. The Indestructible Beat Of Soweto: Various Artists 1985. Das beste Album, das je als „World Music“ tituliert wurde. Diese Kompilation südafrikanischen Pops klingt auch heute noch frisch und aktuell – voller funky Beats und ruppigen Vocals, dazu ein gefühliger Track von Ladysmith Black Mambazo.
387. Enter The Wu-Tang: 36 Chambers: Wu-Tang Clan 1993. 1993 meldete sich der East-Coast-HipHop zurück. Und zwar dank einer neun Mann starken MC-Truppe aus Staten Island, die ein Faible für Kung-Fu-Filme und die dazugehörige Mythologie hatte. Dazu kam RZAs Vorliebe für bedrohliche Atmosphären.
386. Pretzel Logic: Steely Dan 1974. Donald Fagan und Walter Becker taten ihre Liebe zum Jazz kund, coverten Duke Ellington und schnappten sich das Intro von „Rikki Don’t Lose That Number“ des Hard-Bop-Pianisten Horace Silver. Die Gitarren sind hier so gestimmt, dass sie einen geschmeidigen, wasserdichten Sound produzieren, ohne kalt zu wirken.
385. Love And Theft: Bob Dylan 2001. Bob Dylan und seine Tour-Band reisten durch die amerikanische Musik des zwanzigsten Jahrhunderts und fanden dabei Jump-Blues, Slow-Blues, Rockabilly, Tin-Pan-Alley-Balladen und Country-Swing. „Summer Days“ klingt, als hätten sie exakt den Augenblick erwischt, als R&B zu Rock’n’Roll mutierte.
384. A Quick One (Happy Jack): The Who 1966. Die Who befanden sich mitten in einer experimentellen Phase und das Resultat ist auf faszinierende Weise schrullig. „Boris the Spider“ und die titelgebende Mini-Oper werfen ein Schlaglicht auf Pete Townshends Songwriter-Ambitionen.
383. More Songs About Buildings And Food: Talking Heads 1978. Das zweite Album der Heads brachte Funk und Gospel („Take Me to the River“) in ihren spartanischen, zackigen Sound. Damit erklärten die Heads sich mal eben zur neuesten New-Wave-Band.
382. Modern Lovers: Modern Lovers 1976. In der Hoffnung, auf Lou Reeds Couch schlafen zu dürfen, zog Jonathan Richman von Boston nach New York um. Dessen Einfluss ist auf der Zwei-Akkord-Hymne „Roadrunner“ zu hören. „Lovers“ schließt den harten Velvet-Sound mit romantischen Oden an die Suburbs kurz.
381. Smile (2011 Version): The Beach Boys 2011. Der fünf CDs umfassende Director’s Cut des größten Pop-Albums, das niemals vollendet wurde, ist eine Sinfonie exquisiter Ping-Pong-Harmonien und psychedelisiertem Cali-Surf-Soul. Die beigefügten Demos und Fragmente lassen erkennen, wie Brian Wilson sein Meisterwerk gestalten wollte.
380. Funky Kingston: Toots And The Maytals 1975. Locker, funky, überschwänglich: „Kingston“ ist das Paradebeispiel für die Musik von Toots And The Maytals, Jamaicas größtem Act nach Bob Marley. Das Album enthält ein paar der besten Maytals-Songs („Pressure Drop“) und macht ansonsten Anleihen bei Soul, Pop und Gospel.
379. CrazySexyCool: TLC 1994. Während der Aufnahmen zu „CrazySexyCool“ stand es mit TLC nicht zum Besten. Das Trio musste unter anderem Insolvenz anmelden. Trotzdem stiegen sie mit dem temperamentvollsten und souligsten Girl-Group-R&B aus der Asche, den man seit den Supremes gehört hatte.
378. (What’s The Story)
Morning Glory?: Oasis 1995. Mit ihrem zweiten Album beschworen die Gallagher-Brüder Vergleiche mit den Stones und den Beatles herauf und etablierten sich als eigenständige Macht. Vor allem wegen des majestätischen „Wonderwall“.
377. The Ultimate
Collection 1948-1990:
John Lee Hooker 1991.
„Collection“ beherbergt „Boogie Chillen“, „Boom Boom“ und andere historische Songs des Blues-Mannes. Bonnie Raitt sagte einmal über Hookers Stimme, „sie könne in alle Schmerzen eintauchen, die er je gespürt habe“.
376. Post: Björk 1995. Über ihr zweites Album sagte Björk: „Jeden Morgen wenn ich aufstehe, muss ich das Universum neu erschaffen“. „Post“ hüpft von Big-Band-Jazz zu Trip-Hop. Spaßfaktor: Für die Gesangsaufnahmen steckte Björk ein Verlängerungskabel ans Mikro, damit sie vom Strand aus aufs Meer hinaus singen konnte.
375. Late For The Sky: Jackson Browne 1974. Auf seinem düsteren dritten Album erforscht Browne die romantischen Möglichkeiten im Schatten der Apokalypse. „Late For The Sky“ ist von einem Unterstrom der Angst durchzogen, von „Before The Deluge“ bis hin zu „For A Dancer“; ganz zu schweigen von jeder Menge offenkundigem Songwriter-Genie.
374. Siren: Roxy Music 1975. „Neue Kunden sind immer willkommen“, scherzte Brian Ferry, als „Love Is A Drug“ der erste Hit seiner Band wurde. Diese köstliche, vom Ennui des erfahrenen Lounge-Lizards geprägte LP, die zum Teil von Ferrys damaliger Freundin Jerry Hall inspiriert wurde, lebt ebenso von Roxys Kunsthochschulwurzeln.
373. Volunteers: Jefferson Airplane 1969.
Gitarrist Jorma Kaukonen nannte Paul Kantners revolutionäres Gesangsverständnis zwar naiv, aber das hielt die Band nicht davon ab, dieses mitreißende Album abzuliefern. Neben dem prachtvollen „Wooden Ships“ findet sich daruaf „Eskimo Blue Day“ mit der tollen Zeile: „Die Natur des Menschen geht dem Baum am Arsch vorbei.“
372. Reggatta De Blanc: The Police 1979. Sting hat stets betont, dass er seine Aufgabe bei Police darin sah, „den Massen massenhaft gute Musik zu verkaufen“. Mit „Reggatta“ ist ihm das gelungen, am besten kennt man „Message In The Bottle“, aber das eigentlich Neue waren der Mutanten-Reggae von „The Bed’s Too Big Without You“ und „Walking on the Moon“.
371. Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not: Arctic Monkeys 2006. Bruchstückhafte, rauflustige Melodien darüber, wie es ist, jung und gelangweilt in einer öden nordenglischen Stahlarbeiterstadt aufzuwachsen.
370. Mott: Mott The Hoople 1973. David Bowies „All the Young Dudes“ hatte der Karriere der Motts einen neuen Schub gegeben, doch Ian Hunter wollte, dass die Leute wussten, dass „nicht David diese Band geschaffen hat“. Sie produzierten sich selbst und brachten trotz allseitiger Skepsis und Studioschlägereien diese Betrachtung von „Rock als Sache für Verlierer“ zustande.
369. Louder Than Bombs: The Smiths 1987
Konzipiert, um das Interesse wachzuhalten, während die Smiths ein neues Album fertigstellten, geriet diese Sammlung nach Auflösung der Band zum unbeabsichtigten Nachruf. Hier finden sich ihre besten Songs von „Sheila“ bis „Panic“.
368. Eagles: Eagles 1972. Dieses Debüt war eine Blaupause für den Country-Rock. Hinter der sanftmütigen Botschaft der Band – „Take It Easy“ – stand nichtsdestotrotz ein unerbittlicher Drive. „Jeder musste gut aussehen, gut singen, gut spielen und gute Songs schreiben“, erklärte Glenn Frey im ROLLING STONE später.
367. Ray Of Light: Madonna 1998. Mit diesem Album zeigten Madonna und Produzent William Orbit, dass Electro-Musik nicht kalt klingen muss. Der Titelsong und „Nothing Really Matters“ verströmen Wärme und Andacht.
366. American
Recordings: Johnny Cash 1994. Nachdem ihn das Country-Establishment lange ignoriert hatte, kam Cash mit diesem kargen, von Rick Rubin produzierten Akustik-Album zurück und erinnerte uns daran, dass der Titan noch sehr lebendig war.
365. Rage Against
The Machine: Rage Against The Machine 1992. Die radikalen Ansichten des Sängers Zack de la Rocha fanden in Tom Morellos Ein-Gitarren-Armee kräftige Unterstützung und sorgten für Furor wie einst The Clash.
364. L.A. Woman: The Doors 1971. Jim Morrison sagte, die Doors wollten „zurück zu den Ursprüngen: primitiv und total entspannt.“ Aufgenommen wurde das Ganze im Proberaum, Morrisons Mikro wurde im Badezimmer aufgestellt. Das Ergebnis: Bluesige, selbstgewisse Doors. Es war das letzte Album mit Morrison.
363. Substance: New Order 1987. Die Sammlung von 12-Inch-Singles und Remixen dokumentiert New Orders Transformation von Düsterrockern zu Electro-Disco-Pionieren. Club-Hits wie „Blue Monday“ und „Bizarre Love Triangle“ haben dominierende Bassmelodien, denen beatverliebte Gitarrenbands heute noch nacheifern.
362. Siamese Dream:
Smashing Pumpkins 1993. Auf ihrer zweiten Platte drängten die Pumpkins auf einen bombastischeren, orchestrierten Sound mit multiplen Gitarren-Parts, Streichern und Mellotron. „Siamese Dream“ ist bepackt mit Hits wie „Cherub Rock“ und „Today“.
361. Stankonia: OutKast 2000. „Wir nennen es lumadelisch“, sagte Big Boi über OutKasts weit ausgreifende Mischung aus HipHop, Funk, Rock und außerweltlichen Klängen. „Ms. Jackson“ beschrieb etwas Neues im Rap, eine Entschuldigung an die Mutter einer Ex-Freundin. Und „B.O.B. (Bombs Over Baghdad)“ zuckt unter Techno-Beats und kreischenden Gitarren.
360. Singles Going Steady: Buzzcocks 1979. „Singles Going Steady“ verschmilzt acht britische 45er zu einem perfekten Punk-Album. Die Band aus Manchester machte den Sound der Ramones nervöser und schneller. Songs wie „Everybody’s Happy Nowadays“ beschreiben eine Welt permanent verweigerter Gelüste.
359. Honky Château:
Elton John, 1972. Nach einer Reihe ambitionierter Singer-Songwriter-Alben war es ein Plaisir zu hören, wie John sich in den schlichten Pop-Freuden von „Honky Cat“ erging. Binnen fünf Tagen geschrieben und erstmals mit seiner Tourband eingespielt, ist „Honky Château“ der Schnappschuss eines Künstlers, der an Lockerheit gewinnt.
358. Sketches Of Spain:
Miles Davis, 1960. Die Zusammenarbeit von Davis und dem Arrangeur Gil Evans bedurfte fünfzehn Orchester-Sessions und sechs Monate Abmischung. Es war nicht der Versuch, spanische Musik zu insinuieren. Die Schönheit des Albums entfaltet eine gewaltige Leidenschaft. Aber ist es auch Jazz? „Es ist Musik, und ich mag sie“, entgegnete Davis.
357. Between The Buttons: The Rolling Stones, 1967. Andrew Loog Oldham nannte es ihr „englischstes Album“. „Ruby Tuesday“ ist eine Art Psycho-Soul, das liebliche „She Smiled Sweetly“ konterkariert den Chuck-Berry-Song „Miss Amanda Jones“.
356. 12 Songs: Randy Newman, 1970. Der künstlerische Durchbruch gelang New-man mit seinem zweiten Album, dessen Sound Ry Cooder und ein paar von den Byrds mitprägten. Ätzender, komischer New-
man erster Güte, besonders bei „Mama Told Me (Not to Come)“, „Have You Seen My Baby“ und „Suzanne“.
355. Having A Rave Up With The Yardbirds: The Yardbirds, 1965. Befreit vom Blues-Purismus Eric Claptons und beflügelt von Jeff Becks kühnem Exhibitionismus entwickelten sich die Yardbirds zur Rock-&-Roll-Avantgarde. Dies ist die Brücke zwischen Beat und Psychedelia.
354. 52nd Street: Billy Joel, 1978. Die dreckige Schwerstarbeit, die der Erfolg von „The Stranger“ eingefordert hatte, zeitigte einen schlankeren, rockigeren Nachfolger. Wie Elton John assimilierte auch Billy Joel alle möglichen Stile. „Ich will“, so sagte er, „meinen Speiseplan nicht einschränken.“
353. My Beautiful
Dark Twisted Fantasy:
Kanye West, 2010. Epischer HipHop so durchgeknallt-inspiriert wie Kanyes Leben selbst – Elton-John-Pianos, Bon-Iver-Cameos und Kanyes selbstzerstörerischer Genius.
352. Brothers In Arms: Dire Straits, 1985. Mark Knopfler schrieb „Money For Nothing“, nachdem er gehört hatte, wie ein New Yorker Elektrogeräteverkäufer über Rockstars und MTV hergezogen war. Das Album brüstet sich mit Knopflers prägnantem Songwriting und den entspannten Gitarrenriffs auf „Walk of Life“ und „So Far Away“.
351. Rust Never Sleeps: Neil Young And Crazy Horse, 1979. Das Live-Album ist purer Young, voller filigraner akustischer Songs und ungezügelter Crazy-Horse-Ausbrüche. Höhepunkte: „My My, Hey Hey“ (ein Tribut an Johnny Rotten) und „Powderfinger“, in dem Youngs Gitarre den Himmel küsst wie nie zuvor.
350. Roger The Engineer
(a.k.a. Over Under
Sideways Down): The Yardbirds, 1966. Jeff Beck war zwar nur kurz bei den Yardbirds, doch auf diesem Album schob er die britischen Bluesrocker in eine kühnere, psychedelische Richtung.
349. The Black Album:
Jay-Z, 2003. Jay-Z beweist mit diesem Album einmal mehr, dass er der Größte aller Zeiten ist. Hova lässt seinen mystischen Aufstieg Revue passieren („From bricks to billboards/ from grams to Grammys“) und rammt seine Feinde mit der unwiderstehlichen Rap-Rock-Attacke „99 Problems“ in den Boden.
348. At Newport 1960
Muddy Waters, 1960. Ein donnerndes Live-Dokument aus der Zeit, als Waters Chicago-Blues ein größeres Pop-Publikum erreichte. „Newport“ enthält seine Klassiker wie „Hoochie Coochie Man“ und „Got My Mojo Working“, unterstützt von einer kompromisslosen Band, die von Mundharmonikagenie James Cotton zusammengehalten wird.
347. The Piper At The Gates Of Dawn
Pink Floyd, 1967. „Ich bin voller Drogen und Gitarren“, bekannte Syd Barrett. Das Floyd-Debüt ist voller spielerischer, psychedelischer Bilder und Acid-Gitarren, manchmal poppig („See Emily Play“), manchmal abgedreht-freakig („Interstellar Overdrive“)
346. 3 Feet High And Rising: De La Soul, 1989. De La Soul riefen das „D.A.I.S.Y. Age“ aus. Das stand für „Da Inner Sound, Y’All“, was so viel heißt wie „Lausche deiner inneren Stimme“. Keine Goldketten, nur Samples, Witze und Beats, die von P-Funk bis Johnny Cash niemanden ungeschoren lassen.
345. Stop Making Sense:
Talking Heads, 1984. Es beginnt mit einer kargen Version von „Psycho Killer“ und steigert sich zum ausladenden „Take Me To The River“, bei dem die Heads von Parliaments Bernie Worrell unterstützt werden. 80er-Funk vom Feinsten.
344. Berlin: Lou Reed, 1973. Auf seinem Solo-Durchbruch mit „Transformer“ ließ Reed seine Version von Hamlet folgen, einen trostlosen Songzyklus über eine von Misshandlungen und Drogen geprägte Beziehung. Eine hochambitionierte, düstere und beklemmende Aufführung.
343. Bat Out Of Hell,
Meat Loaf, 1977. Meat Loafs Erfolgsalbum stammt aus der Feder des Pianisten Jim Steinman, der einen Teil der Songs ursprünglich für eine Neue Version von „Peter Pan“ komponiert hatte. „Bat Out Of Hell“ ist eines der theatralischsten, grandiosesten Rockablben aller Zeiten.
342. Violator: Depeche Mode, 1990. Für viele Fans ist „Violator“ der krönende Abschluss der Ganz-in-schwarzem-Leder-Periode. In „Sweetest Perfection“, „Halo“ und „World in My Eyes“ verwandeln Depeche Mode adoleszente Lebensangst in große Synthiepop-Melodramen – und landeten mit „Personal Jesus“ einen Hit.
341. Play: Moby, 1999. „Play“ war das Techno-Album, das bewies, dass ein Mac eine Seele haben konnte. Für Songs wie „Porcelain“ und „Natural Blues“ schichtete Moby uralte Blues- und Gospel-Stimmen auf Dancegrooves. Dieses Album besaß eine Schönheit, die besonders der Werbeindustrie gefiel, die „Play“ für zahllose TV-Spots ausbeutete.
340. Damaged: Black Flag, 1981. MCA Records weigerte sich, dieses Album zu veröffentlichen und brandmarkte es als „unmoralisch“ und „elternfeindlich“. Hohes Lob, doch Black Flag erwiesen sich ihm würdig und prägten mit brutalen Gitarren und dem angepissten Urschrei von Henry Rollins den L.A.-Punk. Besonders auf „TV Party“ und „Rise Above“.
339. The Heart
Of Saturday Night: Tom Waits, 1974. Auf seinem zweiten Album ließ Waits die Liebeslieder weitgehend hinter sich und entdeckte sein Talent für Beatnik-Geschichten aus der Gosse. Am besten auf „Diamonds on My Windshield“ und „The Ghosts of Saturday Night“.
338. Cheap Thrills: Big Brother And The Holding Company, 1968. Diese Acid-Rocker aus San Francsico waren die sympathischste Band, die Janis Joplin hatte, ganz besonders wenn sie ihr mit ihrer rauen Spielweise den Rücken stärkten, wie bei „Piece of My Heart“.
337. Aqualung
Jethro Tull, 1971. Sie waren struppige Prog-Rock-Philosophen, die zu Flötensoli institutionalisierte Religion („Hymn“) und die Heuchelei der Moderne („Aqualung“) anprangerten. Nachdem es diverse Radio-Hits abgeworfen hatte, verhalf dieses Album der Band zu Stadion-Status.
336. In Rainbows: Radiohead, 2007. Was blieb den Fans, nachdem der Zahlt-was-ihr-wollt-Hype abgeebbt war? Wie wär’s mit dem intensivsten Liebeslied, das Thom York je gesungen hat, einer warmen Live-Percussion, die dem gesamten Album die Anmutung einer Hippie-Jam-Session verleiht. Die am Jüngsten Tag stattfindet.
335. Superunknown:
Soundgarden, 1994. Sie waren die headbangende Antwort Seattles auf Led Zeppelin. Doch auf „Superunknown“ wurden sie plötzlich zu echten Songwritern, die ihre Lebensangst zu Grunge-Hymnen wie „Black Hole Sun“ formten. „Wir erkannten die Bedeutung der Melodie“, sagte Chris Cornell. „Vielleicht haben wir Bryan Ferry gehört.“
334. Squeezing
Out Sparks: Graham Parker, 1979. Als zorniger junger Miesepeter im Stile von Elvis Costello surfte dieser einstige Tankwart auf der britischen Punk-Welle. Sein fünftes Album vereint Kneipenrock mit New-Wave-Hooks – und hinter allen Stücken lugt verbitterte Paranoia hervor.
333. Wild Gift: X, 1981. John Doe und Exene Cervenka harmonieren zu trashigem L.A.-Garagenrock über die verdammte Liebe und verändern nebenbei die emotionale Sprache des Punk. Sie waren die White Stripes ihrer Zeit, ein junges Paar, das Country und Blues kombinierte und dabei Schmuckstücke wie „Adult Books“ und „We’re Desperate“ hervorzauberte.
332. Shoot Out The Lights: Richard And Linda Thompson, 1982. Das letzte gemeinsame Album des britischen Folk-Paars zeichnet das erschütterndes Porträt einer Ehe, schmerzlich nah an der Realität der Thompsons. Der eingängigste Song: „Wall of Death“. Der furchteinflößendste: „Walking on a Wire“.
331. Help!: The Beatles, 1965. Der zweite Film der Pilzköpfe war ein lustiger Unfug über Swinging London, doch der Soundtrack beinhaltete immerhin Klassiker wie „You’ve Got To Hide Your Love Away“ und „Ticket To Ride“ wie auch das hübsche „I’ve Just Seen A Face“. „Help“ entdeckte keine neuen Gestade, aber es ebnete den Weg für „Rubber Soul“.
330. Tonight’s The Night: Neil Young, 1975. Mit seinem düstersten Album zollte Young zwei Freunden Tribut (Crazy-Horse-Gitarrist Danny Whitten und Roadie Bruce Berry), die an Drogen gestorben waren. Er klingt, als bewege er sich am Rande eines Zusammenbruchs, besonders in den Balladen „Tired Eyes“ und „Speakin Out“, die er mit losgelöster Weltmüdigkeit einspielte.
329. In The Jungle Groove: James Brown, 1986. Ein Kompilation der Singles, die Mr. Dynamite zwischen 1969 und 1970 veröffentlicht hat, darunter die unendlich oft gesampelten „Funky Drummer“ und „Give It Up Or Turn It Lose“, in denen Brown den heftigsten Funk seines Lebens hat – oder überhaupt den heftigsten Funk aller Zeiten.
328. Daydream Nation: Sonic Youth, 1988. Sonic Youth stehen für brillanten Kunstpunk und dies ist die Krönung ihres Schaffens. Thurston Moores und Lee Ranaldos Gitarren scheinen Signale aus einer anderen Welt aufzufangen und in die schmutzigen Großstadtdunstglocken von „Teen Age Riot“ und „Eric’s Trip“ zu injizieren.
327. Exile In Guyville
Liz Phair Matador, 1993. Das unverblümte Reden über Sex erregte die Gemüter. Doch Songs wie „Divorce Song“ sind von herzzerreißender Aufrichtigkeit. Und „Fuck and Run“ ist einer der traurigsten Songs, die je über romantische Träume und wie man sich am Ende mit weniger abfindet, geschrieben wurden.
326. Disintegration: The Cure, 1989. Das unverblümte Reden über Sex erregte die Gemüter. Doch Songs wie „Divorce Song“ sind von herzzerreißender Aufrichtigkeit. Und „Fuck and Run“ ist einer der traurigsten Songs, die je über romantische Träume und wie man sich am Ende mit weniger abfindet, geschrieben wurden.
325. Slowhand: Eric Clapton, 1977. Den Spitznamen „Slowhand“ verlieh ihm der Manager der Yardbirds. Auf diesem Album mixt Clapton kerzenbeschienene Liebeslieder mit unzerstörbaren Riffs. „Cocaine“ und „Wonderful Tonight“ sind die Hits, aber auch „Next Time You See Her“ ist beachtlich – eine sanfte Melodie mit bedrohlichem Unterton.
324. Station To Station:
David Bowie, 1976. Auf dem Kraut-Disco-Titeltrack ruft sich Bowie zum Thin White Duke aus. „Station to Station“ wurde in Los Angeles während eines anhaltenden Kokainsturms aufgenommen. „TVC 15“ ist New-Orleans-R&B als Roboter-Funk, „Golden Years“ ist James Brown aus dem Weltall – und das alles getragen von Bowies erstaunlichem Falsett.
323. Ghost In The Machine: The Police, 1981. Hier fügte das vormals punkige Trio Sythie-Streicher und Politik hinzu und blies das Ganze bombastisch auf. „Every Little Thing She Does Is Magic“ ist eine smarte Pop-Bombe, und „Invisible Sun“ – über die Gewalt in Nordirland – wahrhaftig bewegend.
322. Sail Away: Randy Newman, 1972. Der Produzent Lenny Waronker nannte ihn den König der Suburban-Blues-Sänger. Dies hier ist Newmans leises Meisterwerk, weniger Rock als Fickt-Euch-Kabarett. „Political Science“ (Let’s drop the big one/ And see what happens) ist auch heute noch relevant. Newman war und ist brillant – und wir haben seither nicht viel dazu gelernt.
321. Pink Moon: Nick Drake, 1972. Drake nahm sein letztes Album binnen zweier Nächte auf, lieferte die Bänder bei Island Records ab und checkte in einer psychiatrischen Klinik ein. Dank Drakes besänftigender Stimme und seines schnörkellosen akkustischen Gitarren-Pickings entfaltet sich „Pink Moon“ mit übernatürlicher Zärtlichkeit.
320. Amnesiac: Radiohead, 2001. Das beste Sequel seit „Der Pate – Teil II“. Die zweite Hälfte des von Radiohead mit „Kid A“ begonnenen Doppelschlags war oberflächlich glatter, aber unterschwellig genauso desorientierend und stellte die Rockgitarren, die sich der Vorgänger noch verkniff, in den Vordergrund.
319. Burnin’: The Wailers, 1973. Das letzte Album der Wailers mit Peter Tosh und Bunny Wailer präsentiert sich aufrecht. Bob Marleys soulhaltiges Wehklagen wird von klebrigen Orgelriffen und fetten Beats aufgefangen, die Originalversion von „I Shot the Sheriff“ klingt verzweifelter als Eric Claptons Cover-Version.
318. Back Stabbers: The O’Jays, 1972. Nach Vietnam und Watergate glitt Soul in die Finsternis der frühen Siebziger ab. Der Titelsong dieses Philly-Soul-Albums war die Schrift an der Wand: Funky, paranoid –genau wie die Zeit.
317. Surfer Rosa: Pixies, 1988. Zwischen Hardcore-Punk und Alternative war es nicht einfach, dem ungezügelten Krach der Pixies einen Sinn abzugewinnen. Ihre Geheimwaffe bestand darin, ohne Vorwarnung von süßlich auf brüllend umzuschalten. Auf „Gigantic“ singt Kim Deal wie Peppermint Patty, während die Band den Sarg des 80er-Jahre-Rocks zunagelt.
316. The Velvet
Underground: The Velvet Underground, 1969. Das Album, das das Innerste des Folk nach außen kehrte. VU galten als Gegengift zur Flower-Power-Epedemie. Die stille Desillusionierung ist hier nicht minder explosiv wie das furchteinflößende Heulen des Debüts.
315. Damn The
Torpedoes: Tom Petty And The Heartbreakers, 1979. Mit einem Haarschnitt wie Mick Jagger und einer Stimme, als würde Dylan plötzlich den Ton treffen, entkrauste Petty in Begleitung seiner Kneipentruppe den klassichen Rock.
314. The Miseducation Of Lauryn Hill: Lauryn Hill, 1998. Auf ihrem Solo-Debüt nahm Hill den Seventies-Soul und verlieh ihm Wucht und Bedeutung für die HipHop-Generation. Die Produktion von Herzensbrechern wie „Ex-Factor“ oder der swingenden Predigt „Doo Wop (That Thing)“ ist subtil und grandios.
313. Unplugged: Nirvana, 1994. Hell erstrahlt Nirvana auf diesem beeindruckenden Live-Mitschnitt, weil die Lautstärke gerade so weit heruntergedreht ist, um Kurt Cobains gequälte Seele zum Glühen zu bringen. Die kraftvollen Coverversionen von Lead Belly, Bowie und Meat Puppets bestätigen das Bild einer gehetzten, theatralischen und doch wahrhaftigen Band.
312. Nothing’s Shocking
Jane’s Addiction, 1988. Auf ihrem Major-Label-Debüt schreibt die Band die Rockgeschichte vor dem Erscheinen Nirvanas um, versöhnt Punk und Metal mit schreddernden Riffs in ozeanischen Songs und schafft es sogar noch mit „Jane Says“ einen Hit abzuliefern.
311. The Sun Records Collection: Various Artists, 1994. Ungeschliffener Blues, Country und Rockabilly, dargeboten von Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Johnny Cash; dazu obskure Perlen wie Bill Justis’ treffend betiteltes „Raunchy“.
310. Blood Sugar
Sex Magik: Red Hot Chili Peppers, 1991. Höhepunkt der Peppers – dank John Frusciantes energiegeladenen Gitarrenriffs und der Unterstützung von Produzent Rick Rubin. „Under the Bridge“ wurde ein Hit.
309. Willy And The
Poor Boys: Creedence Clearwater, 1969. Das beste der sechs CCR-Alben. John Fogerty als swingend rockender Kumpel, dem Regen nichts anhaben konnte, und schon gar nicht Feuer und Apokalypse in „Effigy“.
308. Songs For
Swingin’ Lovers!: Frank Sinatra, 1956. Ein Album, das den Rock’n’Roll verleugnen wollte. Die Songs waren klassische Standards, meistens schon zehn oder zwanzig Jahre alt, doch das, was Sinatra und Arrangeur Nelson Riddle kreierten, war jazzig, distinguiert, zeitlos.
307. A Hard Day’s Night:
The Beatles,1964. Der Film von Richard Lester zeigte die charmante Seite der Beatles. Der Soundtrack vertiefte das Verständnis ihres musikalischen Genius, den sie mit der aus dem Gleichgewicht geratenenen Schönheit von John Lennons „If I Fell“ nicht weniger demonstrierten als mit Paul McCartneys „Can’t Buy Me Love“.
306. Odelay: Beck, 1996. Beck verschanzte sich mit den samplebesessenen Produzenten der Dust Brothers im Studio, kam mit einer Technicolor-Version seiner Woodie-Guthrie-meets-Grandmaster-Flash-Vision wieder heraus und demonstrierte seinen Rock-Kollegen, dass Grunge nicht das Maß aller Coolness war.
305. Car Wheels
On A Gravel Road: Lucinda Williams,1998. Es dauerte drei qualvolle Jahre, dieses Alternative-Country-Meisterwerk fertigzustellen. Williams schrieb Songs, die mit schotterpistenschrammelnder Gitarre das amerikanische Leben erforschen.
Das Cover von „Grace“
Copyright: Sony Music
303. John Wesley
Harding: Bob Dylan, 1967. Während er sich von seinem 1966 erlittenen Motorradunfall erholte, bog Dylan mal eben nach links in die Country-Musik und zum asketischen Mystizismus ab und dockte mit seinen biblischen und amerikanischen Geischichten in Nashville an.
302. Fear Of A
Black Planet: Public Enemy, 1990. Auf ihrem dritten Album dehnen Public Enemy ihre Breitwand-Vision des HipHop auf Cinemascope aus. Anständiger Krach bei „Fight the Power“, aufmunternde Gesten in „Brothers Gonna Work It Out“ plus den Agit-Funk von „911 Is A Joke“.
301. Coat Of
Many Colors: Dolly Parton, 1971. Der Titelsong handelt davon, wie man auch in Lumpen seinen Stolz behält, auf „Traveling Man“ brennt Partons Mutter mit ihrem Liebhaber durch und auf „If I Lose My Mind“ hat ihr Freund vor ihren Augen Sex mit einer anderen.
300. Master Of Reality:
Black Sabbath, 1971. Die größte Sludge-Metal-Band aller Zeiten auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. „Paranoid“ hat vielleicht die größeren Hits, doch das nur sechs Monate später veröffentlichte „Master of Reality“ ist kraftvoller. Höhepunkt ist „Sweat Leaf“, eine dräuende Liebeserklärung ans Marihuana, die nur noch von „Into the Void“ übertroffen wird.
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