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Die 500 besten Alben aller Zeiten: Plätze 198-100
Der Countdown: die besten Alben aller Zeiten. Sehen Sie hier die Plätze 198 bis 100. Mit The Stooges, Lou Reed und Fleetwod Mac.
198. Little Walter - The Best Of, 1957
Er quälte seine Mundharmonika wie sonst nur die Bop-Saxofonisten, die er verehrte, ihre Instrumente traktierten – und gab so dem Chicago Blues eine neue Dynamik. Mit „Juke“ schaffte er es 1952 an die Spitze der R&B-Charts. Walter starb viel zu früh im Alter von 37 Jahren nach einer Schlägerei.
198. Little Walter – The Best Of, 1957
Er quälte seine Mundharmonika wie sonst nur die Bop-Saxofonisten, die er verehrte, ihre Instrumente traktierten – und gab so dem Chicago Blues eine neue Dynamik. Mit „Juke“ schaffte er es 1952 an die Spitze der R&B-Charts. Walter starb viel zu früh im Alter von 37 Jahren nach einer Schlägerei.
197. R.E.M. – Murmur, 1983
Die Geburtsurkunde des Alternative Rock, ausgestellt für die Generation X. Obwohl „technisch limitiert“ – so Co-Produzent Don Dixon – gelangen R.E.M. faszinierend geheimnisvolle Songs. Peter Bucks Gitarre schwebt glockenhell, während Michael Stipe seine Nuschel-Lyrics serviert, als wären sie eine neue Sprache.
196. Various Artists – Nuggets: Original Artyfacts From The First Psychedelic Era 1965-1968, 1972
Die 27 Tracks waren kurze, witzige, simple Garagenrock-Perlen, die Kritiker und Patti-Smith-Gitarrist Lenny Kaye kompiliert hatte. Proto-Punk für die Prog-Rock-verstopften Siebziger.
195. John Mayall With Eric Clapton – Blues Breakers, 1966
Es waren Claptons Soli auf diesem Album, die in London den Clapton-is-God-Kult auslösten. Die Band coverte gekonnt Robert Johnson und Freddie King – und bretzelte Ray Charles’ „What’d I Say“ mit einem langen Drum-Solo auf.
194. Lou Reed – Transformer, 1972
Für David Bowie war der Velvet-Underground-Kopf eine Inspiration. Er revanchierte sich, indem er Reeds erfolgreichstes Album produzierte. Gitarrist Mick Ronson lieferte die Prise Glam, und „Walk On The Wild Side“ machte das Hitparaden-Publikum mit einem Transvestiten vertraut.
193. Green Day – Dookie, 1994
Es war das erste Album des Punk-Pop-Revivals der Neunziger. Sänger-Gitarrist Joe Armstrong komprimierte seine kleinstädtische Frustration in dreiminütige Songs wie „Welcome To Paradise“, „Basket Case“ und dem ansteckenden „Longview“, von dem Armstrong sagte, es sei „Selbsttherapie in Form von TV-Konsum“.
192. The Flying Burrito Brothers – The Gilded Palace Of Sin, 1969
Die Ex-Byrds Gram Parsons und Chris Hillman initiierten diesen immens einflussreichen Meilenstein des Country-Rocks voll L.A.-Hillbilly-Hymnen, Hippie-Soul und wundervollen Gesangsharmonien.
191. The Stooges – Fun House, 1970
Don Galluci, garagenrockerprobter Keyboarder der Kingsmen, produzierte das zweite Album und ließ dem unerbittlichen „Troglodyte Groove“ der Stooges freien Lauf. „I stick it deep inside“, knurrte Iggy Pop auf „Loose“ – und Punk-Torpedos wie „T.V. Eye“ machten aus dieser Drohung bitteren Ernst.
190. Elvis Presley – From Elvis In Memphis, 1969
„I had to leave town for a little while“, heißt es im ersten Song. Mit diesem Album meldete sich Elvis zurück – und brillierte in Country und Gospel, Soul und Pop. Mit „In The Ghetto“ versuchte er sich sogar an einem gesellschaftskritischen Song.
189. Quicksilver Messenger Service – Happy Trails, 1969
Das Live-Album fängt das „Ballroom“-Phänomen der späten Sechziger ein. Die Acid-Blues-Band aus San Francisco hob mit ihren Twin-Gitarren zum Höhenflug an, komponierte aber auch ein vertracktes Instrumental wie „Cavalry“, das bewies, dass Psychedelia nicht nur aus nebulösen Trips bestand.
188. Buffalo Springfield – Buffalo Springfield Again, 1967
Ihr zweites Album glänzte mit meisterlichem L.A.-Folk-Rock von Stephen Stills, wegweisendem Country-Rock von Richie Furay und zwei frühen Perlen von Neil Young, zum Beispiel das rohe „Mr. Soul“.
187. Peter Gabriel – So, 1986
Bereits auf der Single „Shock The Monkey“ hatte Gabriel den Funk entdeckt, doch es dauerte vier Jahre, bis er mit „Sledgehammer“ und „Big Time“ Ernst machte. Weitere Highlights: die dunkle Liebesballade „In Your Eyes“ und das erhebende „Don’t Give Up“, ein Duett mit Kate Bush.
186. Sly And The Family Stone – Fresh, 1973
Im Laufe der Siebziger ließ Stone seinen Lastern immer freieren Lauf. Doch er hatte noch ein paar Asss im Ärmel: das hinreißende „If You Want Me To Stay“ und eine eigenwillige, struppige Version von Doris Days „Que Sera, Sera“.
185. The Stooges – The Stooges, 1969
„Marihuana und das Gefühl der völligen Isolierung“ seien der Anlass gewesen, den Hippie-Idealen einmal richtig in den Arsch zu treten. Ex-Velvet-Underground John Cale produzierte ein rudimentäres Debüt, auf dem Iggy Pop spätere Punk-Klassiker wie „I Wanna Be Your Dog“, „No Fun“ und „1969“ vom Stapel ließ.
184. Madonna – The Immaculate Collection, 1990
Die Madonna-Vollbedienung: Man bekommt zeitlosen Pop wie „Holiday“, Provokationen wie „Papa Don’t Preach“, Dance-Klassiker wie „Into The Groove“ und den von Lenny Kravitz produzierten Sex-Thriller „Justify My Love“.
183. Willie Nelson – Red Headed Stranger, 1975
Nelsons Konzept-Album über einen flüchtigen Mörder war textlich ambitioniert, aber musikalisch so reduziert, dass Nelsons Label den kommerziellen Erfolg bezweifelte. Man irrte sich gewaltig.
182. Fleetwood Mac – Fleetwood Mac, 1975
Das erste Album, dass die Engländer Mick Fleetwood, John und Christine McVie mit dem kalifornischen Pärchen Lindsey Buckingham und Stevie Nicks aufnahmen, warf bereits Klassiker wie „Say You Love Me“ und „Rhiannon“ ab und offenbarte einen immensen Reichtum an Harmonien.
181. Bob Marley And The Wailers – Natty Dread, 1974
Die Wailers hießen fortan Bob Marley And The Wailers, doch „Rebel Music“ sollte ihr Motto bleiben. „Lively Up Yourself“ besang die Revolution, während das gospelnde „No Woman, No Cry“ an die Hoffnung auf eine bessere Zukunft appellierte.
180. The Rolling Stones – The Rolling Stones, Now!, 1965
„Now!“ bedient sich am Material der zweiten und dritten UK-Veröffentlichung, verneigt sich vor Chuck Berry, Bo Diddley, Willie Dixon und Muddy Waters und enthält drei gelungene Eigenkompositionen von Jagger/Richards.
179. Abba – The Definitive Collection, 2001
Die schwedischen Edel-Popper entpuppten sich in den Siebzigern als die erfolgreichste Gruppe der Welt. Hits wie „Knowing Me, Knowing You“ oder „Fernando“ kontrastierten die grandiosen Melodien mit nordischer Tristesse.
178. Curtis Mayfield And The Impressions – The Anthology 1961-1977, 1992
Mayfield singt wundervolle Balladen („Gypsy Woman“), hoffnungsfrohe Hymnen („People Get Ready“, „Move On Up“), aber auch illusionslose Sittengemälde aus dem Ghetto („Superfly“).
177. Funkadelic – One Nation Under A Groove, 1978
Das Album brachte George Clintons Botschaft vom bewusstseinserweiternden Groove auf den Punkt, vom Monster-Funk des Titelsongs über den kosmischen Soul von „Into You“ bis zum philosophischen Scat von „The Doo Doo Chasers“.
176. Aerosmith – Rocks, 1976
Nachdem sie schon mit „Toys In The Attic“ bewiesen hatten, dass sie mehr als nur eine Stones-Kopie waren, ließen Aerosmith auf dem zutreffend betitelten „Rocks“ die Muskeln spielen. Zu einem Zeitpunkt, als Pomp und Bombast die Stadien regierten, hielten sie mit Tracks wie „Back In The Saddle“ und „Last Child“ den Ball flach.
175. The Carpenters – Close To You, 1970
Mit ihrer Wohlfühl-Musik und dem Saubermann-Image verkörperten Richard und Karen Carpenter den Mainstream der frühen 70er Jahre. Doch als Jahre später der Softrock seinen Siegeszug antrat, sollte die schlichte Eleganz von Balladen wie „Close To You“ und „We’ve Only Just Begun“ selbst Indie-Bands beeinflussen.
174. Bob Dylan – Desire, 1976
Der Nachfolger von „Blood On The Tracks“ wurde, in bester Dylan-Manier, in einer nächtlichen Session eingespielt, bei der offensichtlich reichlich Tequila floss. „Sara“, das Resümee seiner zerbrechenden Ehe, und das politisch engagierte „Hurricane“ sind die Highlights.
173. Todd Rundgren – Something/Anything?, 1972
Über die Länge eines prall gefüllten Doppelalbums demonstrierte Studiozauberer Rundgren das ganze Kaleidoskop seiner Talente. Der Pop-Soul von „Hello It’s Me“ sollte seine Trademark werden.
172. Rod Stewart – Every Picture Tells a Story, 1971
Stewarts bestes Album lebt von seiner Wärme und lockeren Atmosphäre. „Mandolin Wind“ ist eine bewegende Ballade, der Titelsong eine trunkene Party – und „Maggie Mae“ entpuppte sich als der große Hit.
171. The Byrds – The Notorious Byrd Brothers, 1968
Angeblich nahm das Pferd auf dem Cover den Platz von David Crosby ein, der gefeuert worden war. Doch trotz interner Probleme lieferten die Byrds einen warmen Soundtrack für Menschen, die gerade aus dem „Summer of Love“ erwacht waren.
170. The Who – Live At Leeds, 1970
Konfrontiert mit der Frage, wie der Nachfolger zu „Tommy“ aussehen solle, drehten die Who ihre Verstärker voll auf. Die Band verzichtete auf jegliche Schnörkel, sondern setzte auf Lautstärke und pure Power – und nahm mit einer monströsen Version von Eddie Cochrans „Summertime Blues“ den Stadion-Rock der 70er Jahre vorweg.
169. Bob Marley – Exodus And The Wailers, 1977
Der Titel gibt bereits den ersten Hinweis: „Exodus“ entstand nicht in Jamaika. Nachdem er sich bei einem Attentat eine Kugel eingefangen hatte, siedelte Marley mit den Wailers nach London um. Songs wie „Jamming“ und „Three Little Birds“ dokumentieren jedoch die Essenz des Reggae.
168. Elvis Costello – My Aim Is True, 1977
Bei den Aufnahmen zu seinem Debüt hörte Costello oft The Clash. Aber auch wenn die Songs eher Pub-Rock denn Punk sind, offenbaren die Texte eine punkige Bissigkeit. Das Mörder-Mystery von „Watching The Detectives“ und die giftige Ballade „Alison“ etablierten Costello als scharfzüngigsten Songschreiber seiner Generation.
167. Metallica – Master Of Puppets, 1986
Ihr drittes Album hat inhaltlich einen roten Faden: Manipulation. „Es sind die Drogen, die dich kontrollieren“, sagte James Hetfield. Die Musik prägen laut lärmende Gitarren im Turbo-Gang. Wenn die Band in „Welcome Home (Sanitarium)“ das Tempo einmal drosselt, dann nur, um die Atemlosigkeit der restlichen Songs zu betonen.
166. Elvis Costello And The Attractions – Imperial Bedroom, 1982
Die Komplexität seiner Texte spiegelt sich auch in der Musik seines siebten Albums wider. Deshalb experimentierten Costello und Beatles-Toningenieur Geoff Emerick mit einer ungewohnten Sound-Palette (Akkordeon, Mellotron, Bläser), die den emotionalen Tumult adäquat abbilden sollten.
165. Marvin Gaye – Let’s Get It On, 1973
Gaye grübelte über das Wesen von Liebe und Sex – und wie man die Kluft zwischen beiden überbrücken könnte. Es war die erwachsene Variante jener Motown-Songs, die seine Karriere initiiert hatten. Wir hören hier einige der wundervollsten Momente, die er je aufgenommen hat.
164. Linda Ronstadt – The Very Best Of Linda Ronstadt, 2002
Ronstadt war immer mehr leidenschaftliche Interpretin denn geniale Songschreiberin. Aber sie konnte einen Popsong wie keine andere anknipsen – man höre nur „Long Long Time“, in dem sie mit ihrer Stimme Steine zum Weinen bringt.
163. Prince – 1999, 1982
„Ich wollte kein Doppelalbum machen“, sagte Prince, „aber ich konnte mit dem Schreiben nicht aufhören. Und zum Aussortieren bin ich nicht geboren.“ Während sich die zweite Hälfte eher um Sex und Dance dreht, liefert die erste Hälfte eine Fusion von Rock und Funk, wie man sie bis dato noch nicht gehört hatte.
162. Radiohead – OK Computer, 1997
Mit „OK Computer“ begannen Radiohead, ihren Rock zu dehnen. Das Resultat: ein unheilschwangeres Album mit unvergesslichen Stücken wie „Karma Police“ und „Paranoid Android“. Gitarrist Jonny Greenwood arrangierte dazu Streicher, die wie White Noise klingen – und Thom Yorke machte Entfremdung zum Modewort.
161. Otis Redding – The Dock Of The Bay, 1968
Redding nahm sein „Soul-Folk“-Experiment – wie er „The Dock Of A Bay“ nannte – vier Tage vor seinem tödlichen Flugzeugabsturz auf. Das posthume Album, von Gitarrist Steve Cropper zusammengestellt, ist die Essenz des Souls.
160. T. Rex – Electric Warrior, 1971
Marc Bolan verzauberte England, als er seinem tolkieninspirierten Hippie-Folk ein überraschend muskulöses Glam-Outfit verpasste. Der musikalische Zwitter zitterte und zuckte – und nutzte gerne Autos als sexuelle Metaphern: „You got a hubcap diamond star halo.“
159. Kiss – Alive!, 1975
Die Doppel-Live-LP, überwiegend in De-troit aufgenommen bedeutete für Kiss den Durchbruch – und verewigte Songs wie „Strutter“ und „Rock And Roll All Nite“. „Ich hab einen Riesenspaß auf der Bühne“, sagte Sänger Paul Stanley. „Ich tänzle herum und unterhalte mich bestens.“
158. Elton John – Captain Fantastic And The Brown Dirt Cowboy, 1975
John (Captain Fantastic) und Texter Bernie Taupin (Brown Dirt Cowboy) strickten mit dieser musikalisch überbordenden Nabelschau am eigenen Mythos.
157. Joy Division – Closer, 1981
Mit seinen dröhnenden Gitarren, den eisigen Bass-Melodien und den überlauten Vocals ist „Closer“ eines der beklemmendsten Alben, die je gemacht wurden. Dazu schrieb Sänger Ian Curtis Texte, in denen er seine Epilepsie und seine Eheprobleme thematisierte. Nach seinem tragischen Selbstmord am 18. Mai 1980 wurde er zur Legende.
156. Beastie Boys – Paul’s Boutique, 1989
Für ihr zweites Album engagierten die Beasties die Dust Brothers, ein Produzententeam, das ihnen einige der cleversten Samples mitbrachte – von den Ramones bis zu den Funky 4+1. Der Albumtitel ist eine Anspielung auf „Abbey Road“. Und wie dieses verknüpft auch „Paul’s Boutique“ Song-Fragmente in nie zuvor gehörter Form.
155. The Pretenders – Pretenders, 1980
Nachdem sie jahrelang Platten-Reviews geschrieben und mit den Sex Pistols abgehangen hatte, stellte Chrissie Hynde eine Band zusammen, die ebenso tough war wie sie selbst. „Pretenders“ ist prall gefüllt mit No-Nonsense-Rock wie „Brass In Pocket“, das von Radio-DJs geliebt wurde und zum Highlight der New-Wave-Jahre geriet.
154. Howlin’ Wolf – Moanin’ In The Moonlight, 1959
Wolf knurrte bedrohlich und ließ, mit den explosiven Gitarren von Willie Johnson und Hubert Sumlin, so manchem die Haare zu Berge stehen. Den Rolling Stones, Eric Clapton und anderen britischen Lehrlingen wiesen diese Klänge den Weg zum Blues.
153. A Tribe Called Quest – The Low End Theory, 1991
Viele versuchten sich an einem Mix aus HipHop und Jazz, doch erst auf diesem Album gelang der Genre-Mix. Thematisch hakten Tribe hier alles ab, vom Musikbiz bis zum Kampf der Geschlechter – und der Groove dazu frisst sich immer tiefer.
152. The B-52’s – The B-52’s, 1979
Das Album erinnert an eine Highschool-Clique, die mit schrägen Witzen, schrulligen Sounds und ihren verschrobenen Spitznamen eine LP zu füllen versucht. Niemand konnte sich dieser funkigen Kopfgeburt entziehen. Mit ihren Spielzeug-Instrumenten und Bienenkopf-Frisuren lieferten die B-52’s Musik aus dem Second-Hand-Laden.
151. Arcade Fire – Funeral, 2004
Liebe, Verlust, eine vorzeitig abgebrochene Jugend und die Zerbrechlichkeit der Hoffnung: Das waren die Themen, mit denen sich die siebenköpfige Band auf ihrem Debüt vorstellte. Es ist Indie-Rock mit orchestralem Flair, der seinen Esprit in gemeinschaftlicher Ekstase findet.
150. Bruce Springsteen – Darkness On The Edge Of Town, 1978
Der Realismus hielt Einzug in seine Songs und machte Springsteen zum Chronisten der Arbeiterklasse mit ihren Träumen und Agonien – hier stellvertretend in „The Promised Land“ und „Racing In The Street“.
149. Santana – Santana, 1969
Es war ein einzigartiger Mix aus Latino-Rhythmen, Rock-Gitarre und Blues, mit dem sich der 22-jährige Carlos Santana auf seinem Debüt vorstellte. Drogen waren ein anderer Bestandteil: „Sie zeigen mir Schönheit und Transzendenz.“ „Santana“ hatte den gleichen Effekt auf seine Fans.
148. Led Zeppelin – Houses of the Holy, 1973
Auf Album Nummer fünf entdeckten Led Zep den Groove. „D’yer M’aker“ ist ihre Interpretation von Reggae, und „The Crunge“ verneigt sich vor James Brown. Ihre kosmische Seite ließ die Band einmal mehr aufblitzen in „The Rain Song“ und dem Wikinger-Klagelied „No Quarter“.
147. Crosby, Stills, Nash And Young – Déjà Vu, 1970
Neil Young transformierte die folkrockigen CSN in ein wahres Kraftpaket. Idealistischer Pop (Graham Nashs „Teach Your Children“), militanter Blues (David Crosbys „Almost Cut My Hair“) oder Stills’ Choralgesang „Carry On“. Das klagende „Helpless“ ist eins von Youngs frühen Meisterwerken.
146. Jefferson Airplane – Surrealistic Pillow, 1967
Das kopflastige Airplane-Debüt ist ein halluzinogenes Destillat aus Folk-Blues-Vocals, Garagenrock-Gitarre und knackigen Pop-Songs. „White Rabbit“ und „Somebody To Love“ waren die Erkennungsmelodien des „Summer of Love“. Und „Today“ ist noch immer die beste Ballade über die goldenen Jahre von San Francisco.
145. Steely Dan – Aja, 1977
Ihr sechstes Album, von Walter Becker und Donald Fagen wie immer mit handwerklicher Liebe eingespielt, war der Versuch, sich als Mainstream-Jazz-Pop-Superstars zu etablieren. Und dank cleverer, süffiger Songs wie „Deacon Blues“ und „Peg“ trat genau das ein.
144. N.W.A – Straight Outta Compton, 1998
„Do I look like a motherfucking role model?“, fragt Ice Cube auf „Gangsta Gangsta“. Seine Wutausbrüche, Eazy-E’s Ghetto-Sprüche und Dr. Dres Polizeisirenen-Beats stießen die Tür zu einer neuen HipHop-Ära auf.
143. Dr. John – GRIS-Gris, 1968
In den Sechzigern zog Pianist Mac Rebennack von New Orleans nach L.A., lernte die kalifornische Psychedelia kennen, nannte sich fortan „Dr. John, The Night Tripper“ und nahm diesen Swamp-Funk-Klassiker auf. „GRIS-Gris“ kombiniert New-Orleans- R&B mit Voodoo-Gesängen.
142. Phil Spector – A Christmas Gift For You, 1963
Das beste Weihnachtsalbum in der Geschichte des Pop. Ronnie Spector schmelzt „Frosty The Snowman“ und beraubt „I Saw Mommy Kissing Santa Claus“ seiner kindlichen Unschuld. Und alles versinkt in der Schneedecke von Phil Spectors Produktion.
141. B.B. King – Live At The Regal, 1965
B.B. Kings definitives Live-Album wurde 1964 aufgenommen – zu einem Zeitpunkt also, als ein neues weißes Rock-Publikum den Blues entdeckte. King spielte – präzise und druckvoll wie immer – emotionale Versionen seiner wichtigsten Songs, unter anderem „Every Day I Have The Blues“ und „How Blue Can You Get“.
140. Blondie – Parallel Lines, 1978
New Wave feierte seinen Durchbruch zum Pop: „Parallel Lines“ ist die perfekte Synthese aus Punk-Rotz, 60s-Pop-Sensibilität und New Yorker Underground-Glamour. Debbie Harry etablierte einen neuartigen Sex-Appeal, der den halbseidenen Big Apple gesellschaftsfähig machte. Madonna dürfte sicher fasziniert zugeschaut haben.
139. The Meters – Rejuvenation, 1974
Produzent Allen Toussaint baute seine Hits auf einem straffen, Morse-Code-ähnlichen Rhythmus-Muster auf, wie er es von den Marching Bands und Mardi-Gras-Kapellen seiner Heimat New Orleans kannte. Der disziplinierte Funk, gemischt mit Rock und Southern R&B, prägt dieses Album mit Highlights wie „People Say“.
138. Dr. Dre – The Chronic, 1992
Mit N.W.A. hatte Dr. Dre den Gangsta-Rap bereits im Mainstream etabliert. Auf „The Chronic“ gab er seinen Reimen noch mehr Zunder, baute Samples von alten George-Clinton-Hits ein, schob den Bass-Regler hoch und engagierte einen coolen Rapper namens Snoop Doggy Dog.
137. The Replacements – Tim, 1985
Auf dem Major-Label-Debüt der „Mats“ changiert Sänger und Gitarrist Paul Westerberg brillant zwischen großer Riff-Pose („Bastards Of Young“) und hausgemachter Verzweiflung („Here Comes A Regular“). Keine 80er-Band war darin besser.
136. Elton John – Greatest Hits, 1974
Die Compilation beinhaltet fast jede Single, die John im Zeitraum von 1970 bis 1974 veröffentlicht hat – von „Your Song“ bis „Don’t Let The Sun Go Down On Me“. Man versteht danach, warum der Piano-Man zu den erfolgreichsten Künstlern der Siebzigerjahre zählte.
135. Pavement – Slanted And Enchanted, 1992
Die archetypische amerikanische Indie-Rock-Platte: Die Musik ist relaxed, die Produktion rudimentär, die Texte sind schrullig und die Melodien durchaus gefällig. Und doch ist der mit Noise angereicherte Sound stets spannungsgeladen und intensiv.
134. The Notorious B.I.G. – Ready To Die, 1994
B.I.G. alias Biggie Smalls nahm die Erinnerungen an seine gewalttätige Jugend in Brooklyn und komprimierte sie zu „Ready Or Die“, dem großartigsten HipHop-Debüt. „Big Poppa“ handelt von Sex, „Juicy“ ist zum Schießen – und in „Things Done Changed“ und „Everyday Struggle“ gibt er Gangsta-Schnurren zum Besten.
133. Bruce Springsteen – The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle, 1973
Mit seinem zweiten Album schüttelte Bruce das New-Dylan-Etikett endgültig ab. Mit seiner Band, in den Bars von New Jersey gestählt, stürzte er sich vielmehr auf die lockersten, witzigsten, jazzigsten Songs.
132. Original Soundtrack – Saturday Night Fever, 1977
Disco im Multi-Platin-Rausch. Die Helium-hohen Falsett-Harmonien der Bee Gees, mit angenehm synkopierten Grooves verschmolzen, ob im funkigen „Disco-Inferno“ der Trammps oder im schmachtenden „More Than A Woman“ von Tavares.
131. Black Sabbath – Paranoid, 1970
Es gibt kaum eine Metal- oder Heavyrock-Band der letzten 40 Jahre, die sich nicht an Tony Iommis unerbittlichem Gitarren-Fuzz orientiert hat, an der brutalen Rhythmusmaschine von Bill Ward und Geezer Butler oder Ozzy Osbournes markerschütterndem Kreischen – perfekt in Szene gesetzt in „Paranoid“, „Iron Man“ oder „War Pigs“.
130. Television – Marquee Moon, 1977
Sie waren die Gitarren-Mystiker des New Yorker Untergrunds: Television mixten das wütende Heulen von Velvet Underground mit der epischen Länge von Yes-Songs und den Doppel-Gitarren-Spiralen von Quicksilver Messenger Service. Doch es war ihr lyrischer Anspruch, der das Debüt so beeindruckend machte.
129. Talking Heads – Remain In Light, 1980
Es war die Wasserscheide des New Wave: Die New Yorker Avant-Punk-Ästheten mutierten zu polyrhythmischen Pop-Zauberern. David Byrne & Co. kombinierten den Druck des P-Funk, die Grooves des Afro-Pop und die Sound-Visionen von Brian Eno. „Once In A Lifetime“ wurde ein Hit.
128. Iggy & The Stooges – Raw Power, 1973
David Bowie half dabei, den desolaten Stooges einen neuen Deal mit Columbia zu besorgen. Iggy Pop und der neue Gitarrist James Williamson revanchierten sich mit erhöhter Schlagzahl: Titel wie „Search And Destroy“ oder „Gimme Danger“ sind pures Punk-Dynamit.
127. The Byrds – Younger Than Yesterday, 1967
Trotz interner Probleme lieferten „die nächsten Beatles“ ihr erstes reifes Album ab – eine Mischung aus spacigem Twang und elektrischer Tanzschaffe. Trotz „Summer of Love“ ein Werk mit Bodenhaftung.
126. Bob Marley and the Wailers – Catch A Fire, 1973
Marleys Debüt auf einem Major erweiterte sein Publikum, ohne die Reggae-Fundamente zu unterminieren. Produzent und Island-Chef Chris Blackwell remixte die Original-Bänder zwar für ein internationales Publikum, doch der Aufschrei aus dem Ghetto verlor nichts an Dringlichkeit.
125. Janis Joplin – Pearl, 1971
Mit „Pearl“ lieferte Joplin ein Soloalbum, das ihre stimmlichen Qualitäten voll ausschöpfte. Ob Hippie-Gospel oder Country-Soul: Nie sang sie so überzeugend und intim. Den Erfolg von „Me And Bobby McGee“ konnte sie nicht mehr miterleben: Joplin starb vor Beendigung des Albums an einer Überdosis Heroin.
124. Moby Grape – Moby Grape, 1967
San-Francisco-Rock und Hippie-Power-Pop auf seinem Zenit. Moby Grape sangen wie kleine Teufelchen und schrieben knackige Songs mit acidgetränktem Country Blues. Die drei Gitarristen – Jerry Miller, Peter Lewis und Skip Spence – ließen dazu Blitz und Donner regnen.
123. Run-DMC – Raising Hell, 1986
Zusammen mit Produzent Rick Rubin lieferten Run-DMC ein Album ab, das den Mainstream zwang, sich dem HipHop zu öffnen. Begleitet von einem exzellenten Jam Master Jay an den Turntables, rappten Run und DMC voll auf den Putz und rannten mit einer wüsten Version von Aerosmiths „Walk This Way“ bei MTV offene Türen ein.
122. Original Soundtrack – The Harder, 1973
Mit diesem Soundtrack trat der Reggae seinen Siegeszug an. Jimmy Cliff, der Protagonist des Films, singt das hymnische „Many Rivers To Cross“. Aber auch Desmond Dekker und Toots & The Maytals demonstrieren den Reichtum des neuen Rhythmus.
121. Sly and the Family Stone – Stand!, 1969
Mit „Stand!“ und „You Can Make It If You Try“ schwimmt Sly Stone auf der Optimismus-Welle der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Und er legte den Finger in offene Wunden, wenn er wie in „Don’t Call Me Nigger, Whitey“ auf Rassismus und Diskriminierung verweist.
120. The Byrds – Sweetheart Of The Rodeo, 1968
Es war ihr neues Mitglied Gram Parsons, der den bislang eher psychedelischen Byrds den Nashville-Sound näherbrachte. Songs von Bob Dylan oder Merle Haggard als Country-Rock.
119. Etta James – At Last!, 1961
1955 hatte die Single „Roll With Me, Henry“ aus Etta James einen frühreifen Teen-Star gemacht. Sechs Jahre später war aus ihr eine temperamentvolle Interpretin geworden, die sich auf diesem atemberaubenden Album auch des Pops und R&Bs bediente – und den Typus der Crossover-Diva schuf.
118. Kanye West – Late Registration, 2005
Von großspurigen autobiografischen Songs („Touch The Sky“) bis zu witzigem Club-Pop („Gold Digger“), von James-Bond-Melodien bis Southern HipHop: Auf seinem zweiten Album legte West alle Fesseln ab und begann, die Popmusik neu zu vermessen.
117. Derek and the Dominos – Layla And Other Assorted Love Songs, 1970
Eric Clapton, unsterblich in die Frau seines Freundes George Harrison verliebt, offenbarte seine gequälte Seele auf einem emotionalen Blues-Album, das durch Claptons und Duane Allmans Gitarrenspiel glänzt.
116. The Rolling Stones – Out Of Our Heads, 1965
Es war ihr drittes Album in England, aber bereits das vierte auf dem US-Markt. Während sich die UK-Version noch auf Coverversionen von R&B- und Blues-Vorlagen beschränkte, lieferte die US-Version mit „The Last Time“, „Play With Fire“ und „Satisfaction“ bereits den Beweis, dass die Stones ihre eigene Identität gefunden hatten.
115. The Who – The Who Sell Out, 1968
Ihr erstes Konzeptalbum war eine Hommage an die englischen Piraten-Radios – zusammengehalten von Werbespots und Radio-Jingles. Es war das unterhaltsamste Album, das sie je gemacht hatten, und die Mini-Oper „Rael“ gab einen Vorgeschmack auf die Zukunft.
113. Joni Mitchell – Court And Spark, 1974
Mit seiner schnörkellosen Eleganz entwickelte sich „Court And Spark“ zu Mitchells erfolgreichstem Album und warf mit „Help Me“ obendrein eine Top-Ten-Single ab. Unterstützt von Saxofonist Tom Scotts Fusion-Band L.A. Express, fand Mitchell einen Folk-Pop-Jazz-Groove, der noch immer ein Standard für sophistication ist.
112. The Mamas and the Papas – If You Can Believe Your Eyes And Ears, 1966
Die „First Family of Cali-Folk“ schaffte es mit ihren göttlichen Gesangsharmonien an die Spitze Charts weltweit. Und John Phillips erwies sich als genialer Songwriter.
111. Radiohead – The Bends, 1995
Die erste Hälfte der Neunziger wurde von Nirvana geprägt, die zweite von Radiohead. Ihr zweites Album verband ernste, majestätische Gitarren mit Thom Yorkes gemarterter Schulbuben-Stimme – und bediente sich dabei gleichermaßen am Pathos von U2 und der Melancholie von The Smiths.
110. The Velvet Underground – Loaded, 1970
Kurz vor Abschluss ihres vierten Albums trennte sich Lou Reed von der Band. Aber er hinterließ ein Album, das unter dem Velvet-Undergound-Gitarren-Geröll auch Partikel von Doo-Wop und das Knistern der alten Sun-Studios aufblitzen ließ.
109. The Rolling Stones – Aftermath, 1966
Das erste Stones-Album, das komplett von Jagger/Richards geschrieben wurde, machte ihrem Bad-Boy-Image alle Ehre und porträtierte die Groupies, Ganoven und Parasiten im Swinging London. Man trifft auf harte Riffs („It’s Not Easy“), erlebnishungrige Girls („Under My Thumb“) und zeitgenössische Psychedelia („Paint It Black“).
108. David Bowie – Hunky Dory, 1971
Bowies erstes großes Album, im Alter von 24 Jahren aufgenommen, war eine visionäre Mischung aus Kitsch, grellen Rock-Gitarren und traditionellen Balladen. Bowie markierte die extremen Pole seines stilistischen Spektrums mit Hommagen an Bob Dylan und Andy Warhol, entwickelte aber auch eine neue Glam-Variante des Rock’n’Roll.
107. Sam Cooke – Portrait Of A Legend 1951-1964, 2003
Cooke wagte den Sprung vom Gospel zum Rock’n’Roll. Höhepunkt dieses Karriere-Überblicks ist die Bürgerrechtshymne „A Change Is Gonna Come“, deren Erfolg Cooke nicht mehr erlebte: 1964 wurde er in einem Motel in L.A. erschossen.
106. Ramones – Rocket To Russia, 1977
Mit dem dritten Album trugen die Ramones ihre Botschaft von den drei Akkorden, dem Dampfhammer-Beat und den zerschlissenen Jeans in die ganze Welt hinaus. „Rockets To Russia“ gab ihre wüsten Auftritte im New Yorker CBGB in bekömmlicher Dosierung wieder. Das Album bescherte ihnen in den USA sogar einen Top-50-Erfolg.
105. Ray Charles – Modern Sounds In Country And Western Music, 1962
Es war der rassenübergreifende Brückenschlag, den der Titel versprach: Charles’ erfolgreichstes Album veredelte Country-Standards mit opulent-souligen Streicher-Arrangements.
104. James Taylor – Sweet Baby James, 1970
Als er sein zweites, kommerziell erfolgreiches Album aufnahm, ging Taylor privat durch die Hölle und musste sich zwei Mal in einer Psychiatrie behandeln lassen. Aber die autobiografischen Texte, die sparsamen Melodien und die Kraft in seiner Stimme machten das Album zum Prototypen des empfindsamen Folk-Pops.
103. John Coltrane – Giant Steps, 1960
1959 machte Coltrane zwei wichtige Aufnahmen: Er wirkte auf Miles Davis’ „Kind Of Blue“ mit und nahm seinen ersten eigenen Klassiker auf. Coltranes Faible für freischwebende Noten-Cluster eröffnete der Jazz-Improvisation neue Horizonte – und nahm seine lyrischen Alben vorweg.
101. Frank Sinatra – In The Wee Small Hours, 1955
Eine nachtdunkle Atmosphäre und das Gefühl von Einsamkeit und verlorener Liebe eint das Material, das für dieses intime Sinatra-Album zusammengestellt wurde – der Prototyp des Konzeptalbums sozusagen.
100. The Zombies – Odessey And Oracle, 1969
Man machte den größten Teil der Aufnahmen im Londoner Abbey-Road-Studio – und nutzte die gleichen Studer-Vierspur-Maschinen wie die Beatles. Mit seinem barock-psychedelischem Pop-Kolorit ist das Album tatsächlich eine Kreuzung aus „Sgt. Pepper“ und dem präzisen Drive der British-Invasion-Bands.
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