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Die 50 besten Songs von David Bowie – Plätze 25 bis 1
Die 50 besten Songs von David Bowie – Plätze 25 bis 1. Mit "Heroes", "Let's Dance", "Space Oddity" und "Wild Is The Wind". Texte: Maik Brüggemeyer (MB), Sassan Niasseri (SN), Ralf Niemczyk (RN), Fabian Peltsch (FP), Arne Willander (AW) und Sebastian Zabel (SZ).
Die 50 besten Songs von David Bowie. Die Plätze 25 bis 1.
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25. Young Americans. Nosferatu of Funk: Ein unheimlicher, gelblich-falber Bowie hatte Blut am Soul geleckt und den amerikanischen Markt ins Visier genommen: „Young Americans“ war eine brünstig japsende Liebeserklärung an die so coolen wie verkommenen Vereinigten Staaten der 70er Jahre (aus Young Americans, 1975). FP
24. Win. Zwischen den Schauern des Entzugs und den Rauschhöhepunkten pendelt dieses Lied, in dem Bowie trotzig skandiert: „Somebody lied, but I say it’s hip / To be alive“ – wer Tod und Leben nicht als Daseinszustand sondern Imagefrage versteht, ist nicht mehr ganz anwesend. Das verhallte Saxofon klingt wie aus einem Traum (aus „Young Americans“, 1975). SN
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23. Everyone Says Hi. Der heimliche Höhepunkt des beklemmenden Spätwerks „Heathen“ war Bowies herzzerreißender, nur scheinbar gelassener Anruf an ein ausgeflogenes Kind: „Grüße von allen, ich hoffe du hast gutes Wetter. Ach ja, und komm doch einfach wieder nach Haus’ wenn die Welt und all ihre Abenteuer da draußen doch nichts für dich sind.“ (aus „Heathen“, 2002) FP
22. Andy Warhol. Auf „Hunky Dory“ verbeugt sich Bowie namentlich vor drei Künstlern: Bob Dylan, Velvet Underground und Andy Warhol. Alle drei hat er nie wirklich kennengelernt und eher aus der Ferne bewundert, aber zumindest was Warhol angeht, ist der Einfluss auf Bowies Werk natürlich offensichtlich. (aus „Hunky Dory“, 1971). SZ
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21. Speed Of Life. Der instrumentale, flinke Opener steht in Gegensatz zu den Kokain-Epen des voran gegangenen „Station to Station“ (1976). Es spiegelt Bowies Lage perfekt wider: eine Reise mit unklarem Ziel, quasi unentschlossen zwischen Mur und Doll. Dazu diese Varieté-Melodie! (aus „Low“, 1977). SN
20. Tonight. Eine der schönsten Bowie-Balladen ging mit den missgünstigen Kritiken für das Album unter. Wenn man den Künstler je verstehen wollte: Jetzt war der Moment gekommen. Bowie hatte einen Hauch des tropischen Nachtclub-Flairs seines Kollegen Bryan Ferry übernommen. (aus „Tonight“, 1984). AW
19. Sound And Vision. Ursprünglich als von einem simplen Gitarrenriff und einem minimalistischen Synthesizer getragenes Instrumentalstück gedacht (abgesehen von Mary Hopkins Harmonien), fügte Bowie nachts, als alle anderen das Studio verlassen hatten, einen Text hinzu, den er im Kokainrausch in Los Angeles verfasst hatte. (aus „Low“, 1977). MB
18. Suffragette City. Der losrockende Song erschien zuerst im April 1972 als B-Seite der Single „Starman“. Innerhalb des „Ziggy-Stardust“-Albums wiederum markiert das Präpunk-Stück einen wilden Ausbruch aus der eher getragenen Stimmung der Saga. Bowies Aura als „Rock-Chamäleon“ starts here! (aus „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, 1972). RN
17. Ashes To Ashes. Wie über dem eigenen Krankenbett schwebend reflektierte Bowie sein Schaffen und die eben nur knapp überlebte Dekade der Selbstzerstörung in einem Stück entrückter Weltall-Melancholie. Das dazugehörige surreale Video, das heute wie eine mit Infrarot-Kamera gefilmte Kostümprobe wirkt, setzte Anfang der 80er die Musikvideo-Meßlatte hoch an. (aus Scary Monsters (and Super Creeps), 1980) FP
16. Fill Your Heart. Geschrieben vom nahezu unbekannten US-Songwriter-Folkie Biff Rose passte es perfekt in den Reigen exzentrischer Songs von „Hunky Dory“ und wurde im Vergleich zum übrigens sehr guten Original kaum verändert (etwas mehr Streicher, etwas weniger Honky Tonk). (aus „Hunky Dory“, 1971) SZ
15. Let’s Dance. Ein weiterer Beleg dafür, dass Bowie meist so gut ist wie die Produzenten, mit denen er zusammen arbeitet: Nile Rodgers kreierte den bis heute unerreichten Schlagzeugklang, über den Stevie Ray Vaughan seine meisterlichen Soli spielte. Die Aufforderung zum Tanz ist hier als Gegenmittel zu Phobien gemeint, auch zur Angst vor Dunkelheit (aus „Let’s Dance, 1983). SN
14. Golden Years. Bowie saß in den Cherokee Studios in Hollywood am Klavier und spielte Barry Manns und Cynthia Weils Klassiker „On Broadway“, als ihm „Golden Years“ einfiel, das noch sehr den Soul des vorangegangenen Album „Young Americans“ atmet. Er soll den Song Elvis Presley angeboten haben. Der lehnte aber ab. (aus „Station To Station“, 1976). MB
13. Loving The Alien. Eine Variation von Bowies Space-Topos und eine Friedensbotschaft in schwieriger Zeit: Nach E.T. und Nato-Doppelbeschluss setzte der majestätische Song 1984 ein optmistisches Zeichen. Auf „Tonight“ gleich am Anfang und sehr lang. (aus „Tonight“, 1984). AW
12. ‚Heroes‘. Ursprünglich ein Instrumentalstück, dessen Titel auf den Track „Hero“ der Düsseldorfer Band Neu! anspielte. Doch als Bowie aus dem Fenster der Berliner Hansa-Studios schaute und sah, wie sich sein Produzent Tony Visconti und die Sängerin Antonia Maaß draußen umarmten, schrieb er einen Text dazu. (aus „Heroes“, 1977). MB
11. Space Oddity. Die romantische Astronautennummer, als der Weltenraum noch nach großer Verheißung klang. Apollo 11 lässt schön grüßen. Die Heldenfigur Major Tom zog bereits 1969 seine Kreise zwischen Gitarrengeklampfe und sphärischen Mellotronflächen. Ein früher Bowie, der zur Blaupause seiner Pophits werden sollte. (aus „David Bowie“, 1969). RN
10. Word On A Wing. „Interessieren sich die Toten für die Belange der Lebenden? Äh, wo ist eigentlich die TV-Fernbedienung?“ Mal philosophisch, mal eben einfältig sang Bowie im Kokainrausch dieses Gebet ein, in dem er dem Herrn Gefolgschaft schwören, aber auch aufgeklärt, „thinking man“, bleiben möchte. Er fleht über sechs Minuten (aus „Station To Station“, 1976). SN
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9. Station To Station. Ein Universum für sich, eher eine Aufführung als ein Song. Das Titelstück der „weißen Periode“ von Kokain und Milch, der Wahnsinn von Los Angeles, die absolute Isolation. „The return of the thin white duke“ wurde zwar sprichwörtlich als Adelsprädikat für Bowie, doch der enigmatische Text bleibt unergründlich. (aus „Station To Station“, 1976). AW
8. Changes. Wurde zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung und zur Bowie-Hymne schlechthin. Wer sonst hat sich so häufig und mitunter radikal verändert wie er? Außerdem schlicht ein guter, catchy Song, in dem sich Bowie über den Rock’n’Roll-Konservatismus lustig macht. Wurde erstaunlicherweise kein Hit. (aus „Hunky Dory“, 1971) SZ
7. Starman. Weltraumbote will Erdenbürger beglücken. Als Kapitel des „Ziggy-Stardust“-Opus lebt der Song vom Wechselspiel zwischen Akustik und Streichern. Ein kommerzielles Highlight für Bowie, das sehr melodisch und poppig daher kommt. Ein spektakulärer Auftritt in der TV-Show „Top of the Pops“ brachte den Durchbruch zum Mainstream-Hit. (aus „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, 1972) RN
6. The Man Who Sold The World. Der Sänger begegnet seinem unheimlichen Doppelgänger, der einen lang verloren geglaubten Teil seiner selbst verkörpert. Ausgerechnet der Verwandlungskünstler Bowie erzählt in „The Man Who Sold The World“ mit den Mitteln H.P. Lovecrafts von einer Identitätskrise (aus „The Man Who Sold The World, 1970). MB
5. Absolute Beginners. Die gleichnamige Romanvorlage von Colin MacInnes beschreibt eine Londoner Jugend, geprägt vom Jazz der 50er. Bowies verhält sich dazu historisch unkorrekt, da er ein Pop-Arrangement wählt. Aber es ist Pop im besten Sinne: die Überzeugung, dass Liebe Berge erklimmen und Gewässer überfliegen kann. Die Wir-gegen-alle-Haltung dagegen ist purer Rock’n’Roll. (aus „Absolute Beginners“ OST, 1986). SN
4. Stay. Ein Disco-Song, ein Rock-Song, ein Funk-Song, eine Bestie. Nichts auf „Station To Station“ bereitet auf diesen Ausbruch vor, der auf einem Riff und einem großartigen Refrain aufbaut und in eines der wildesten ud virtuosesten Gitarren-Soli der Rockmusik mündet, gespielt von Carlos Alomar. (aus „Station To Station“, 1976). AW
3. Modern Love. Als Opener von „Let’s Dance“ war ‚Modern Love‘ der erste kraftstrotzende Ausfallschritt Bowies in der Rolle des effizienten Pop-Karrieristen. Im Gegensatz zum blutleeren Output der späten Achtziger steckt das smart arrangierte, von Nile Rodgers ausproduzierte Stück noch voller Seele und Tatendrang. (aus „Let’s Dance“, 1983) FP
2. Life On Mars? Ein Feuerwerk. Eine knallbunte Make-Up-Schlacht; der stark geschminkte Meister im hellblauen Anzug. Musikalisch eine hinreißende Bombastnummer. Kein Wunder, schließlich saß ja der spätere Yes-Synthie-Wizard Rick Wakeman an den Tasten. Als späte Auskopplung des 1971er-Albums „Hunky Dory“ stieg der Song 1973 in die internationalen Charts. (aus „Hunky Dory“, 1971) RN
1. Wild Is The Wind. Bowies schönster Schmachtfetzen, ursprünglich 1957 als Titelsong für das gleichnamige Melodram von George Cukor geschrieben, vereint alle Bowie-Songtugenden auf das Herrlichste: große Geste, kunstvolle Künstlichkeit, sehnsuchtsvolles Dahingleiten auf einem Timbre, das nicht von dieser Welt ist. (aus „Station To Station“, 1976). SZ
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