Post ID: 628116
ASMB No Ads Value:
Home › Musik › News
Liste
Die 50 besten Songs von Bruce Springsteen
Springsteen-Bestenlisten sind eine beliebte Disziplin, und auch der ROLLING STONE hat über die Jahre verschiedene Rankings erstellt. Dieses hier stammt von RS-Redakteur Arne Willander und RS-Autor Markus Brandstetter.
Bruce Springsteen
Foto:
Redferns.
Fin Costello.
All rights reserved.
>>>> ROLLING STONE-AUSGABE 01/23 MIT EXKLUSIVER BRUCE SPRINGSTEEN VINYL-SINGLE – hier bestellen!
50. „Reason To Believe“ (1982)
Der letzte und optimistischste Song von „Nebraska“, nicht zu verwechseln mit Tim Hardins Lied mit demselben Titel: „And at the end of every hard earned day/ People find some reason to believe.“
49. „Tougher Than The Rest“ (1987)
Eine romantische Prahlerei auf „Tunnel Of Love“: „If you’re rough and ready for love/ Honey, I’m tougher than the rest.“ Das Schlagzeug klatscht trocken wie ein Zementsack, doch das Stück ist von verführerischem Brio.
48. „Factory“ (1978)
Eine Ballade, die Springsteen selten im Konzert spielt: Elegisch besingt er die Fabrik, die den Arbeitern das Leben ebenso gibt wie nimmt. Warren Zevon antwortete 1987 giftig mit „The Factory“.
47. „Sherry Darling“ (1980)
Einer von Springsteens heitersten und lustigsten Songs: Eingesperrt im Auto bei Stau, während die Sonne das Dach zum Glühen bringt und die Liebste wartet. Unter den frühen Aufnahmen für „Darkness“, aber erst auf „The River“ veröffentlicht.
46. „Walk Like A Man“ (1987)
Gravitätisch singt Springsteen über das Ende einer Ehe und erinnert sich an den Anfang: „I remember how rough your hand felt on mine on my wedding day …“ Der Titel ist bei Frankie Valli & The Four Seasons geborgt.
45. „Brilliant Disguise“ (1987)
Die erste Single von „Tunnel Of Love“: ein Song über Verstellung und die Unmöglichkeit, jemanden vollkommen zu kennen. Damals kein Hit, aber ein sehr erwachsener und anrührender Song.
44. „Rosalita“ (1973)
Berühmt durch die ekstatischen Live-Versionen und viele Jahre ein Standard bei Konzerten. Die kürzere Vorstudie „Seaside Bar Song“ ist noch besser.
43. „Valentine’s Day“ (1987)
Das unheimliche Ende von „Tunnel Of Love“: eine gespenstische Ballade. Der Erzähler fährt auf dem „spooky old highway“ und fürchtet das Verlassenwerden vulgo den Tod: „So hold me close, honey, and say you’re forever mine.“
42. „The Ghost Of Tom Joad“ (1995)
Zwei Jahre nachdem „The Ghost Of Tom Joad“ veröffentlicht hatte, brachten Rage Against The Machine eine Coverversion des Stücks heraus. Mittlerweile ist ihr einstiger Gitarrist Tom Morello gern gesehener Gast der E Street Band – und Springsteen spielt den Song in seiner ursprünglich geplanten Rock-Form.
41. „Born In The U.S.A.“ (1984)
„Born In The U.S.A.“ war ein Wendepunkt in Springsteens Karriere – einerseits katapultierten ihn der Song und das gleichnamige Album zum internationalen Superstar, andererseits brachten Fehlinterpretationen des Songs anhaltende Vorwürfe des Hurra-Patriotismus.
40. „Wrecking Ball“ (2012)
„And all our little victories and glories have turned into parking lots“ – die USA stecken in einer tiefen Wirtschaftskrise, das „cooperate America“ agiert gegen die Interessen des Volkes, und Springsteen ist zum ersten Mal stocksauer.
39. „The Promised Land“ (1978)
„The Promised Land“ zeigt eine deutliche Abkehr von den symphonischen, bombastischen Arrangements von „Born To Run“ – dennoch ein programmatischer Hymnus.
38. „No Surrender“ (1984)
„We learned more from a three minute record than we ever learned in school“, singt Springsteen in „No Surrender“ – ein viel zitierter Satz, und auch 30 Jahre nach Veröffentlichung des Albums „Born In The U.S.A.“ ist der Song immer noch zuweilen in Springsteens Live-Set.
37. „Because The Night“ (1978)
Es war ein Zufall, dass „Because The Night“ durch Patti Smith bekannt wurde: 1977 machte ihr gemeinsamer Produzent Jimmy Iovine Smith auf den Song aufmerksam, an dem Springsteen gerade arbeitete – Smith schrieb einen Text dazu, und ein Jahr später erschien er auf Smiths Album „Easter“.
36. „Lonesome Day“ (2002)
Mit reformierter E-Street-Band machte sich Springsteen 2002 mit „The Rising“ auf den Weg in ein neues Amerika: Die Ereignisse des 11. September hatten Narben hinterlassen, und „Lonesome Day“ ist Springsteens Plädoyer fürs Weitermachen.
35. „My City Of Ruins“ (2002)
Springsteen schrieb „My City Of Ruins“ ein Jahr vor dem 11. September 2001, und eigentlich handelte der Song nicht von New York, sondern von New Jersey – die Terroranschläge ein Jahr später gaben dem Song aber eine völlig neue Bedeutung.
34. „I’m On Fire“ (1984)
Entstanden in der ersten Aufnahmesession für „Born In The U.S.A.“, strotzt „I’m On Fire“ nur so vor sexueller Spannung – auch wenn „Hey little girl, is your daddy home?“ zu Springsteens schwächeren Eröffnungszeilen gehört.
33. „Long Walk Home“ (2007)
„Long Walk Home“ passte wie die Faust aufs Auge zu Obamas Wahlkampf im Jahre 2008: Der Song ist gleichermaßen eine Bestandsaufnahme der kriegs- und krisengebeutelten USA – und eine Durchhalteparole.
32. „Spirit In The Night“ (1973)
Eine Epiphanie und Springsteens erstes Stück über die Magie der Nacht; viele Jahre ein Höhepunkt der Konzerte.
31. „For You“ (1973)
„Princess cards she sends me/ With her regards“: Das dringlichste Liebeslied auf „Greetings“, das begreiflich macht, weshalb Elvis Costello die beiden frühesten Springsteen-Platten (und nur die!) unter die 500 besten Alben aller Zeiten aufnahm.
30. „Night“ (1975)
Der ultimative Nacht-Song, der die Wunder und Erscheinungen zwischen Dämmerung und Morgengrauen feiert: Die Nacht bedeutet Freiheit. Voller Bravado und Anspannung.
29. „Janey Don’t You Lose Heart“ (1983)
Ein wunderbarer Pop-Song, den Springsteen für „Born In The U.S.A.“ aufnahm und der später als B-Seite (und auf „Tracks“) erschien.
28. „Girls In Their Summer Clothes“ (2007)
Die Jersey-Girls spazieren in ihren hübschen, kurzen Sommerkleidern an einem vorbei, die Lovers halten Händchen, und die Neonlichter flackern über Frankie’s Diner und Bob’s Grill: „Girls In Their Summer Clothes“ kommt unbeschwert, sommerlich und zugleich melancholisch daher.
27. „Radio Nowhere“ (2007)
Enttäuschung und Verbitterung, Wut und Zerrissenheit: Die Bush-Ära hat ihre Spuren an Springsteens Amerika-Bild hinterlassen, und „Radio Nowhere“ ist Springsteens gitarrenlastiger Faustschlag, ein Plädoyer für das „andere“ Amerika.
26. „Devils & Dust“ (2004)
„We’re a long, long way from home, Bobby/ Home is a long, long way from us“ – „Devils & Dust“ von seinem gleichnamigen Solo-Album schildert den Irak-Krieg aus der Sicht eines Soldaten, lässt aber dennoch jede Menge Interpretationsspielraum.
25. „Terry’s Song“ (2007)
Die zärtliche wie traurige Hommage an seinen verstorbenen Langzeitpartner und Freund Terry Magovern landete in letzter Sekunde auf der Tracklist von „Magic“ – eine Elegie an den „Fels in der Brandung“, der Macgovern für Springsteen darstellte: „When they built you, brother/ They broke the mold.“
24. „Death To My Hometown“ (2012)
Eines der bemerkenswertesten Stücke aus Springsteens Spätwerk könnte ebenso gut ein altes irisches Folk-Traditional sein: Der frühere Optimismus hat einer desilusionierten Wut Platz gemacht, und es gilt, die „greedy thieves“ aus der Stadt zu verjagen.
23. „Candy’s Room“ (1978)
Ein faszinierendes Rezitativ auf „Darkness“: Der magische Raum erklärt Candy möglicherweise – aber wer weiß die Zeichen zu deuten? Musikalisch ohne Beispiel in Springsteens Werk.
22. „Darkness On The Edge Of Town“ (1978)
Am Ende des Albums steht der Mann mit allem, was er hat, auf dem Hügel über der Stadt: „Things can only be found in the darkness on the edge of town.“ Reine Mystik.
21. „Independence Day“ (1980)
Der Rechenschaftsbericht und die Aussöhnung mit dem Vater auf „The River“: „Daddy, now I know the things you wanted that you could not say.“ Sehr selten im Konzert zu hören.
20. „Downbound Train“ (1984)
Ein Mann kehrt an den Ort zurück, an dem er die Liebe erlebte: ein grandioser, auf „Born In The U.S.A.“ versteckter Song über die Geister der Vergangenheit.
19. „Atlantic City“ (1982)
Der bekannteste und eingängigste Song auf „Nebraska“ – die Geschichte eines kleinen Ganoven, der die Hoffnung auf den großen Coup nicht aufgibt und sich so seine Gedanken macht: „Everything dies, baby, that’s a fact/ But maybe everything that dies someday comes back.“ Inspiriert von Louis Malles Film „Atlantic City, U.S.A.“.
18. „Growing Up“ (1973)
Die atemlose Erzählung von der Jugend – am eindrucksvollsten in der Konzertfassung mit der langen gesprochenenen Einleitung auf „Live/1975-85“. Ursprünglich auf „Greetings“.
17. „Meeting Across The River“ (1975)
Eine kleine, wunderbar atmosphärische Gangster-Ballade mit Piano und Trompete, die auf „Born To Run“ das gewaltige „Jungleland“ einleitet. Stilistisch bei Springsteen einzigartig, thematisch ein Vorgänger der Songs von „Nebraska“.
16. „Tenth Avenue Freeze-Out“ (1975)
In 3 Minuten und 11 Sekunden erzählt Springsteen die Legende der Entstehung der E Street Band – und gab es früher bei der Zeile „When the change was made uptown and the Big Man joined the band“ High-Fives zwischen dem Boss und Saxofonist Clarence Clemons, folgen dem Satz nach dem Tod von Clemons nun einige Schweigesekunden.
15. „4th Of July, Asbury Park (Sandy)“ (1973)
Ein Hymnus auf Asbury Park mehr als auf die Titelgestalt und ein Abgesang auf das Leben am Strand: „The aurora is rising behind us“, die Abenteuer der Nacht sind vorbei.
14. „Badlands“ (1978)
E-Street-Sound in Reinkultur: „Badlands“ kommt mit seiner mitsingtauglichen Melodie und seinem stampfenden Beat bereits ab der ersten Sekunde zur Sache – und wieder die großen Versprechungen: „We’ll keep pushin‘ till it’s understood
/ And these badlands start treating us good.“
13. „Prove It All Night“ (1978)
„Prove It All Night“, das vorletzte Lied auf „Darkness On The Edge Of Town“, steht textlich ganz in der Tradition von „Thunder Road“: Aufbruch, Hoffnung, Pflicht.
12. „Hungry Heart“ (1980)
Von Steve Van Zandt unwiderstehlich im Stil des Rock’n’Roll der 50er-Jahre arrangiert und der erste regelrechte Hit Springsteens – ironischerweise ein Stück über einen hoffnungslosen Verlierer.
11. „Lost In The Flood“ (1973)
Schon auf dem dem Debütalbum „Greetings From Asbury Park, N.J.“ sind einige erstaunliche Epen, die an Van Morrisons „Astral Weeks“ erinnern: wild, emphatisch, mäandernd.
10. „Incident On 57th Street“ (1973)
Ein frühes Meisterstück, Teil der berückenden zweiten Seite von „E Street Shuffle“: Die Erzählung ist ein Bewusstseinsstrom, Splitter von Ereignissen zerreißen die Rhapsodie beinahe.
9. „New York City Serenade“ (1973)
Springsteens ausgreifendster Song, eine innige Straßensymphonie mit Streichern, die in einem rauschenden Finale endet: „He’s singing …“ Der gloriose Ausklang von „The Wild, The Innocent & The E Street Shuffle“.
8. „Bobby Jean“ (1984)
Wie in „Backstreets“ hat sich Springsteen mit „Bobby Jean“ einen geschlechtsneutralen Namen ausgesucht – gemeinhin geht man davon aus, dass der Song von seiner Enttäuschung über Steve Van Zandt handelt, der kurz zuvor aus der E Street Band ausgestiegen war.
7. „Point Blank“ (1980)
Die Liebe als schrecklichste aller Waffen: Noch einmal sieht der Erzähler das Gesicht der Geliebten im Schatten, auch ihr geht es nicht gut, alles ist heillos. Springsteen spielte den Song einmal bei einem Konzert auf der Orgel – kein Auge blieb trocken.
6. „Racing In The Street“ (1978)
Der zentrale Song auf „Darkness“: Manche Männer kommen kaputt nach Hause und fahren dann ziellos auf den Straßen umher. Keine Ode an Autorennen, sondern eine Kontemplation über Einsamkeit.
5. „The River“ (1980)
Springsteen selbst bezeichnete das Lied als großen Schritt für sein Storytelling: „The River“ ist der Beginn von „Nebraska“, eine bittersüße, mit biblischen Metaphern feierlich illuminierte Erzählung über verlorene Hoffnungen.
4. „Born To Run“ (1974)
„The highway’s jammed with broken heroes on a last chance power drive“: Springsteens Rock’n’Roll dreht sich um große Versprechungen, und „Born To Run“ ist sein „last chance power drive“ – Versprechungen, die sich für Springsteen allesamt erfüllten.
3. „Jungleland“ (1975)
„Jungleland“ ist das große Finale von „Born To Run“ – süßliche Geigen und Klavierbögen leiten das Stück ein, ehe ein grandioses Saxofon-Solo von Clarence Clemons zum Höhepunkt des Stücks führt – Springsteen schnitt das Solo in einer mehrstündigen Session aus unterschiedlichen Takes zusammen.)
Copyright: df
2. „Backstreets“ (1975)
Ob sich „Backstreets“ um die Enttäuschung über eine verlorene Liebe oder eine entfremdete Freundschaft dreht, lässt der Song weitgehend offen – Roy Bittans Piano leitet eine Irrfahrt durch die Stationen der Freundschaft ein, ehe Springsteen am Ende der vorletzten Strophe zu euphorischen Rockkadenzen die Karten auf den Tisch legt: „I hated him, and I hated you when you went away.“
Copyright: tm
1. „Thunder Road“ (1975)
Ein verspieltes Klavier und eine Bluesharp leiten jenes Stück ein, das thematisch vielleicht die Quintessenz aller Springsteen-Songs ist: Aufbruch aus der Depression und dem amerikanischen Brachland, große Versprechungen und ewige Straßen, Mädchen und Autos, zerschossene Träume und die Hoffnung als letzte Bastion.
Weitere Highlights
Empfehlungen der Redaktion
Abonniere unseren NewsletterVerpasse keine Updates