Die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten: die komplette Liste

Eigentlich ist Punk ja eine Kultur der kurzen, schnellen Botschaften, der Single-Platten. In die Welt verbreitet hat er sich trotzdem über LPs – von den Steinzeit-Anfängen in den Sechzigern bis zu den ausdifferenzierten Genres der Gegenwart. Die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten: die komplette Liste

Die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten: die komplette Liste

50. The Sonics – „Here Are The Sonics!!!“ (Etiquette, 1965)

Um die Mär vom 77er-Punk als völlig neuartigem Genre zu widerlegen, reicht ein Blick auf die Geschichte des US-Garage Rock. So hatten sich die Sonics und andere Bands in den Sixties ursprünglich zusammengetan, um den Beatles nachzueifern. Da ihnen die Brillanz der Fab Four aufgrund mangelhafter Produktionsmittel und instrumentaler Fähigkeiten unerreichbar war, entstand quasi „aus Versehen“ eine weitaus rohere Rock’n’Roll-Variante – der Garage Rock.

Das Debüt der Band aus Tacoma, Washington, ist ein Klassiker eines Genres, das spätere Generationen vor allem durch die „Nuggets“-Compilation wiederentdeckten. Jene 1972 von Lenny Kaye zusammengestellte Kopplung diente nicht zuletzt den Ramones als wichtiger Einfluss.

Die 50 besten Punk-Alben aller Zeiten: die komplette Liste

49. The Velvet Underground – „White Light/White Heat“ (Verve, 1968)

Die Grundlagen ihres zweiten Albums hatten sich The Velvet Underground mittels ausufernd krachiger Improvisationen auf der vorangegangenen Tournee angeeignet. Die Musiker trennten sich von Nico und Andy Warhol, nahmen das Werk in zwei Tagen auf. Den Frust über den ausgebliebenen Erfolg des Debüts und die Streitigkeiten hört man in jeder Note …

Noten? Es war ein einziger Lärm! Aber was für ein herrlicher: Der Titelsong, das Avant-Experiment „Sister Ray“, die Spoken-Word-Kaskaden von „The Gift“. Abermals ging es um Drogen, sexuelle Seltsamkeiten und dergleichen mehr. Erfolgreich konnte so was in jenen Tagen nicht sein, die Naivität der Hippies hatte keinen Platz im Werk dieser Band. Aber was für eine Pioniertat!

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48. MC5 – „Kick Out The Jams“ (Elektra, 1969)

Schon im April 1969 nannte Lester Bangs diese Band aus Detroit in seiner Besprechung zu „Kick Out The Jams“ „a bunch of 16 year old punks on a meth power trip“. Das klingt fast wie ein Kompliment, aber so war es nicht gemeint. „Lächerlich, anmaßend, prätentiös“ fand er dieses Album, und irgendwie hat er damit ja auch recht …

MC5 mischten Beat-Poetry, die Hippie-Lyrik von Sun Ra und linke Agitation und klauten dazu Tunes von John Lee Hooker und den Troggs. Aber es ist die wahnsinnige Energie der auf Free-Jazz getuneten Gitarren von Fred „Sonic“ Smith und Wayne Kramer, die dieses Live-Album so bemerkenswert macht. Die Haltung dahinter war schon Punk, die Musik zog auf dem nächsten MC5-Album „Back In The USA“ nach.

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47. The Stooges – „The Stooges“ (Elektra, 1969)

1969: Vietnam wächst sich zum Trauma aus, die Mondlandung und Woodstock deuten eine Zeitenwende an. Und wovon singt Jim Osterberg alias Iggy Pop in „1969“? „Well, there’s nothing here for me and you/ Another year with nothing to do.“ Es sind diese No-Future-Haltung und die Art, wie der Rock’n’Roll der Stones und Doors hier ad absurdum geführt wird, die das Stooges-Debüt zu einem der wichtigsten Früh-Punk-Album machen …

„I Wanna Be Your Dog“ verhöhnt mit einem simplen Riff die sexuelle Revolution, und die zehnminütige Psychedelic-Ballade „We Will Fall“ zeichnet den Weg der Stooges bereits vor: „And I’ll lay right down/ On my back/ On my bed/ In my hotel/ and I’ll be in love.“ Wenig später ist die Band auf Heroin.

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