Die 50 besten deutschen Alben aller Zeiten
Die 50 besten Alben aller Zeiten. Mit Blumfeld, Can, Kraftwerk und Fehlfarben.
10 Kraftwerk: Trans Europa Express (1977)
Es ist ein verträumter Retro-Futurismus, der dem Album eine ganz eigene Note gibt. „Europa Endlos“ und vor allem das Titelstück sind geprägt vom Klang und Rhythmus des TEE, die Landschaft fliegt vorbei und alles scheint so seltsam fern.
9 Kraftwerk: Autobahn (1974)
Der Song „Autobahn“, der mit seinen 22 Minuten die A-Seite des vierten Kraftwerk-Albums füllt, interpretiert die ewige Besessenheit der Popmusik mit dem Unterwegssein völlig neu. Die repetitive, monotone Synthesizersinfonie, die weder Heim- noch Fernweh kennt, ist eine Ode an die Gleichförmigkeit des Fahrens, eine Hymne auf das Eintönige.
8 Einstürzende Neubauten: 1/2 Mensch (1985)
Es gibt Tanz- und Trinklieder sowie mit „Seele brennt“ ein Entzugsdrama, das beklemmender bömmelt als 50 karpatische Kirchenglocken. Aggressive Abreaktion und dichterischen Gestaltungswillen führt die bleiche Band hier gekonnt zusammen.
7 Element Of Crime: Weißes Papier (1993)
Sven Regener führt mit fiebriger Stimme durch sein romantisches Universum aus Couplet und Zirkuslied, Heilsarmeekapelle und tschechischer Filmmusik, schmetternden Bläsern, schmierender Orgel, schneidenden Gitarren und schwelgendem Akkordeon. Und malt zerstörte Idyllen der Liebe.
6 Ideal: Ideal (1980)
Annette Humpe war der engen Kleinstadt Herdecke entkommen und fand an der Spree die Freiheit. Die aufmüpfig-schnippische Art, die verdreht spinnenbeinige Gitarre, die stolpernden Rhythmen – ein wichtiger Moment der deutschen Popmusik.
5 Trio: Trio (1981)
Trio gelang eine idiosynkratische Platte aus Chuck-Berry- und Schweißband-Riffs, einer lebenden Beatbox, Schlagerphrasen und nachgesungenen Fetzen aus Telefongesprächen oder Sportreportagen. Ihr erster „Da Da Da“-Auftritt gehörte zum Verstörendsten, was das ZDF-Publikum je zu sehen bekam.
4 Ton Steine Scherben: Keine Macht Für Niemand (1972)
Ton Steine Scherben erinnern auf diesem Album an Iggy & The Stooges: Junge Proleten, die sich austoben wollen,, denen Staat und Gesellschaft aber immer wieder mit ihren Regeln, Ordnungen und Vorschriften dazwischen funken.
3 Neu!: Neu! (1972)
Hier verpacken zwei Hippies ihre LSD-Träume und Installationen wie ein Krankenhauswaschmittel. Und der Sound, den sie mit wenigen Instrumenten und Tape-Effekten kreierten, ist bis in die Frequenzspitzen lebendig – vom quäkenden Blues „Weissensee“ bis zum tiefliegenden drone „Im Glück“.
2 Kraftwerk: Die Mensch-Maschine (1978)
„Das Model“ ist traumhafter Pop, so kühl, elegant und verführerisch wie eins der Geschöpfe vom Laufsteg. „Neonlicht“ und „Die Mensch-Maschine“ wirken wie urbane Mantras, deren sanfte Monotonie neue Sphären eröffnet.
1 Fehlfarben: Monarchie und Alltag (1980)
Die elf Songs stecken voller Privatwitze, zeitgenössischer Slogans und Düsseldorfer Kiez-Beobachtungen. Musikalisch ist die Platte stark von der damaligen Joy-Division-Cure-Mode geprägt, mit klirrendem Echo und ohne jede verzerrte Gitarre.