Die 50 besten deutschen Alben aller Zeiten

Die 50 besten Alben aller Zeiten. Mit Blumfeld, Can, Kraftwerk und Fehlfarben.

20 Tocotronic: Digital ist besser (1995)

Das Debüt mit dem Welpencharme. Wie jung Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank aussehen, wie sie da „auf dem Cover sitzen“. Und dann diese vor einer Wand aus Proberaumlärm gebrüllten Zeilen aus „Freiburg“: „Ich bin alleine und ich weiß es, und ich find’ es sogar cool“. Auch „Drüben auf dem Hügel“ jagt einem eine Gänsehaut über den Rücken.

19 Blumfeld: Old Nobody (1999)

Ein Mann ging seinen Weg, auch wenn ihm nicht mehr alle folgen konnten. In Gesprächen mit sogenannten Medienpartnern ließ Distelmeyer jetzt Brandy & Monica und die Münchener Freiheit fallen, die er gern mit Freunden höre. Natürlich eine unglaubliche Platte, mit „Tausend Tränen tief“, „Ein Lied von zwei Menschen“ und dem brillanten „So lebe ich“.

18 DAF: Alles ist gut (1981)

Sex und Gewalt sind die Themen des Duos­ Robert Görl und Gabi Delgado-López. Alte Ideologien bedeuten nichts mehr, hier kämpfen „Alle gegen Alle“ und tanzen einen neuen bösen Tanz genannt „Der Mussolini“. Über minimalistischem Schlagzeug und Sequenzer verteilt Delgado seine Slogans wie Backpfeifen.

17 Peter Fox: Stadtaffe (2008)

Dass Seeed eine gute Band sind, hatte man gewusst – und erlebt, wie sie Berliner Clubs genauso beherrschen wie Festivals. Doch die Soloplatte von Pierre Baigorry alias Peter Fox hatte man nicht kommen sehen. Sein Konzept aus digitaler Weltperkussion, hemmungslosen Streichern und Fox’ Berliner Schnauze ist unwiderstehlich.

16 Absolute Beginner: Bambule (1998)

Stuttgart hatte kommerziell vorgelegt und vielleicht war Frankfurt streetwiser. Aber Hamburg City hatte die besseren Rhymes und Beats! Allen voran die Beginner: Deren „Bambule“ war ein genreübergreifendes Zitat-Feuerwerk, bei dem die halbe Szene assistiertStuttgart hatte kommerziell vorgelegt und vielleicht war Frankfurt streetwiser. Aber Hamburg City hatte die besseren Rhymes und Beats! Allen voran die Beginner: Deren „Bambule“ war ein genreübergreifendes Zitat-Feuerwerk, bei dem die halbe Szene assistierte.

15 Can: Tago Mago (1971)

„Tago Mago“ ist kein moderner Tanz, sondern ein mystischer Ort, der allein Can gehört. Jaki Liebezeit spielt wie kein anderer Schlagzeuger und sein Rhythmus steht im Zentrum. Bass, Keyboards und Michael Karolis eigenwillige Gitarre umkreisen den Beat wie Satelliten. Das Album klingt roh und wild.

14 Nina Hagen: Nina Hagen Band (1978)

Ein Punk-Ersatz für „Brigitte“-Leserin­nen muss nicht schlecht sein. Die kleine Nina von drüben, 23 und bemalt wie ein toter Zirkusclown, singt bis zum viergestrichenen Opern-C über Durcheinander-Sex, Lesben-Dates, Abtreibung und Frauenaufstand. Ihr Slapstick-Humor macht den Unterschied.

13 Kraftwerk: Computerwelt (1981)

Die bösen Rechner, die den Menschen in die Vereinsamung treiben, sehen heute ganz anders aus als auf dem Cover von „Computerwelt“. Der oft bemühte Spruch, die Kraftwerk-Themen seien „heute noch so aktuell wie vor 30 Jahren“, stimmt trotzdem.

12 Udo Lindenberg: Alles klar auf der Andrea Doria (1973)

Lindenbergs Wanderjahre endeten als juveniler Knallkopf 1968 in Onkel Pös Carnegie Hall. Dem miefigen Laden am Eppendorfer Lehmweg – Geburtsort der sogenannten „Szene Hamburg“ – errichtete Lindenberg mit „Andrea Doria“ ein Denkmal.

11

Der zweite Longplayer von Blumfeld blickte nach innen und nach außen, in die Ich-Maschine wie ins Räderwerk des Politischen, die untrennbar miteinander verzahnt sind. „Krautrock psychobabble“ nannte es der „New Musical Express“, der das Album sogar in seine Liste der besten Platten des Jahres aufnahm.

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