Die 50 besten deutschen Alben aller Zeiten
Die 50 besten Alben aller Zeiten. Mit Blumfeld, Can, Kraftwerk und Fehlfarben.
30 Herbert Grönemeyer: 4630 Bochum (1984)
Ein 78 Wochen andauernder Aufenthalt in den Albumcharts und fünf Platin-Auszeichnungen markieren den Sieg der bürgerlichen Tugenden über die Rock’n’Roll-Rebellion. Vor allem der Titelsong mit seinen ungelenken Refrainreimen ist eine Hymne des Bodenständigen. Herbert Grönemeyer versammelte Slogan-Songs, die das Wir-Gefühl feiern.
29 Die Fantastischen Vier: Lauschgift (1995)
Es war der Moment, in dem die Stuttgarter Mittelstands-Rapper endgültig erwachsen wurden. Thomas D entdeckte den philosophischen „Krieger“ in sich, Michi Beck wurde mit „Sie ist weg“ zum Frauenschwarm, Smudo machte sich bei „Populär“ über den eigenen Erfolg lustig. And.Ypsilon blieb der Alte.
28 DAF: Die Kleinen und die Bösen (1980)
Schöner als auf diesem DAF-Album sind Sex und Fitness in der deutschen Popgeschichte nicht mehr gegeneinander ausgespielt worden. Die Düsseldorfer Band wagte das freie Experiment mit Elektrobaukasten und Gitarrenkratzen zum strengen Rhythmus-Drill.
27 Spliff: 85555 (1982)
Anfang der Achtziger hatten Spliff mit der „Spliff Radio Show“ sowie zwei Alben für Nina Hagen bereits Großes geleistet. „85555“ war dann der Quantensprung, Spliff wurden zur deutschen Pop-Avantgarde. Der riesig erfolgreiche Reggae-Witz „Carbonara“, das zärtliche „Heut’ Nacht“ – Spliff beherrschten das Medium Pop mit unverschämter Perfektion.
26 Element of Crime: Damals hinterm Mond (1991)
Nach mäßig erfolgreichen englischsprachigen Alben machte Sven Regener das Licht aus, um fortan auf Deutsch zu dichten. Zur wunderbaren Poesie wurde plötzlich immerzu Rotwein getrunken, viele bejubelten Regeners „Umgang mit der deutschen Sprache“.
25 The Notwist: Neon Golden (2002)
Auf „Neon Golden“ waren The Notwist bei unterkühltem Pop mit elektronischem Rückgrat angekommen. Elegisch-körperloser Gesang, kunstvolle Soundschlieren und sich subtil anschleichende Melodien brachten Notwist in die Top Ten.
24 Die Toten Hosen: Ein kleines bisschen Horrorschau (1988)
Die von Anthony Burgess inspirierten Texte vom brutalen Kampf gegen den stumpfen Alltag verwandelten sich in trotzige Punkrock-Hymnen wie „1000 gute Gründe“.
23 Can: Monster Movie (1969)
Nicht nur wegen der über 20 Minuten von „Yoo Doo Right“ machten Can alles richtig auf ihrem Debüt. Nichtsänger Malcolm Mooney skandierte atemlos über die clevere Repetition „Father Cannot Yell“, in „Outside My Door“ gelang Can fast so etwas wie Garage.
22 Can: Ege Bamyasi (1972)
Kurz zuvor war die Can-Single „Spoon“ in dem Francis-Durbridge-Straßenfeger „Das Messer“ zum Einsatz gekommen. Die hypnotische Beklemmungsmelodie kannte man bald in den Reihenhäusern der Republik, die Krautrock-Pioniere verdienten erstmals richtig Geld.
21 Beatsteaks: Smack Smash (2004)
Punk-Rock war auf „Smack Smash“ nur noch eine musikalische Sprache unter vielen. Den Berlinern gelang nach jahrelanger Ochsentour eine mitreißende, überaus vitale, sehr eigene Rockmusik: „Ain’t Complaining“, „Hand In Hand“, „Hello Joe“ − Songs, die ein Jahr prägten. Die Beatsteaks nahmen daraufhin Hitparaden und Festivals im Sturm.