Die 50 besten deutschen Alben aller Zeiten

Die 50 besten Alben aller Zeiten. Mit Blumfeld, Can, Kraftwerk und Fehlfarben.

40 Blumfeld: Ich-Maschine (1992)

Das Gründungsdokument des Diskurs-Pop, die Platte, die der deutschen Sprache einen neuen lyrischen Klang gab und aus uns allen wieder Dichter und Denker machte, die zeigte, dass politisch gedachter Pop sich nicht in Parolenhaftigkeit und Agitprop erschöpfte.

39 Tocotronic: Tocotronic (2002)

Das „weiße Album“ tilgt das Indie-Rock-Gerumpel aus dem Repertoire, macht Platz für offene Pop-Architekturen, eine Poetik des Sehnens, eine Ästhetik des Vagen. „Ein Scherz im Labyrinth der Unvernunft macht uns gesund“, reimt Dirk von Lowtzow in „This Boy Is Tocotronic“ − bevor sich die Band zwischen Roxy Music und Prefab Sprout einrichtet.

38 Gisbert zu Knyphausen: Gisbert zu Knyphausen (2008)

Der Mann mit dem schwurbeligen Namen hastet auf seinem ersten Album durch furiose Songs und bizarre Lyrik, die keinen Unterschied kennt zwischen Poesie, Alltagssprache und Witzelei. Doch sind Knyphausens Songs weder zerquält noch bedeutungsschwanger.

37 Ton Steine Scherben: Warum geht es mir so dreckig? (1971)

„Warum geht es mir so dreckig “ war das erste ernst zu nehmende Statement der Scherben – und der deutschsprachigen Rockmusik. Und Rio Reiser hatte Antworten auf dringliche Fragen: „Ich will nicht werden was mein Alter ist.“

36 Tocotronic: K.O.O.K. (1999)

Die lange Wartezeit auf „K.O.O.K.“ sah den Meisterschülern gar nicht ähnlich. Als das Raumschiff schließlich landete, waren Tocotronic perfekt frisiert und in Schwarz gewandet. Zu hören gab es schlaufenförmigen Postrock, fremde Schatten und Protestsongs durch die Milchglasscheibe.

35 Rio Reiser: Rio I (1986)

Die Wiedergeburt des deutschen Schlagers aus dem Geist der Barrikadenträume. Wer die Scherben nicht kannte, hörte hier den kecksten Radiorocker des Landes, einen, der zu seinen neuen Hörern in der Sprache sprach, von der er wusste, dass sie sie verstehen: Der Papst und McDonald’s kommen vor, Reagan und Kurt Felix, die Liebe und die Sterne.

34 Eins Zwo: Gefährliches Halbwissen (1999)

Als deutscher HipHop noch ohne Gratis-Koks und Vögelfantasien existierte, gab sich Daniel Ebel den Namen Dendemann und bestieg den Wortwitz-Gipfel. Und fragte in„Mitarbeiter des Monats“: „Wer kickt mehr derbe Styles als ich? Niemand, Leute, auf keinsten.“ So war’s.

33 Can: Soundtracks (1970)

Natürlich waren die gewaltigeren Tracks, waren „Yoo Doo Right“, „Halleluwah“ oder „Bel Air“ auf den anderen Platten von Can zu finden. Und doch war es das seltsam schöne Deadlock-Stück „Tango Whiskyman“ auf diesem Album, in dem man Damo Suzuki so nahe zu kommen glaubte wie nie zuvor.

32 Flowerpornoes: "... red’ nicht von Straßen, nicht von Zügen" (1994)

Songwriter Tom Liwa nahm der deutschen Sprache alle Schwere und Härte. Lässig warf er seine zen-weisen Gedanken über Liebe und Tod in einen lockeren Harvest-Label-Sound.

31 Herbert Grönemeyer: Mensch (2002)

Wie singt der Mensch Grönemeyer über den Tod? Er tat es überraschend direkt, zum Beispiel mit dem Lied „Der Weg“. Musikalisch führte „Mensch“ den Modernismus fort, der sich auf „Bleibt alles anders“ angedeutet hatte.

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