Die 50 besten Alben des Jahres 2019
Die ROLLING-STONE-Redaktion hat gewählt: Dies sind die besten Alben des Jahres 2019.
30. Moodymann: „Sinner“
Beim Eclectic-House-Produzenten aus Detroit blicken stets Sly Stone und Prince ins Studio. Er legt Funk-Vibes und warme, elegante Grooves über Soundflächen, verdichtet alles zum feinen Spätwerk.
29. Charlotte Brandi: „The Magician“
Der flüchtige Dream-Pop von Me And My Drummer ließ nicht erahnen, dass Brandi ein solches Album in sich hat. „The Magician“ begeistert als kreative Befreiung und baut melodische Traumschlösser.
28. Neil Young & Crazy Horse: „Colorado“
Endlich ist Neil Young wieder ein Album ohne Hänger gelungen, das vom zärtlichen Fisteln bis zum wütenden Gerumpel alles draufhat – kein mildes, ein tief menschliches Alterswerk. He shows us love.
27. Swans: „Leaving Meaning“
Das 15. Album, die ca. 15. Neuerfindung und Inkarnation: Jetzt spielt Michael Gira mit Swans einen psychotisch unterwühlten Meditations-Rock. Achtsamkeitsmusik von unbefriedbaren Tieren.
26. Vampire Weekend: „Father Of The Bride“
Nach fast sechs Jahren endlich das vierte Album, und wieder werden sie mit Paul Simon verglichen, aber was soll’s. Harmonisch leichtfüßig, textlich tiefgründig: ein Frühling mit schönen Regentagen.
25. (Sandy) Alex G: „House Of Sugar“
Zum einen ist Alex Giannascoli ein fantastischer Songwriter, dessen sehnsüchtige Lo-Fi-Hymnen sofort in den Kanon trauriger Gitarrenmusik aufgenommen gehören. Zum anderen verfrickelt und verfremdet (Sandy) Alex G diese zu digital fragmentierten Klangcollagen und verwandelt so das mitunter angestaubte Genre Indie-Rock in zwingende Gegenwartsmusik. „House Of Sugar“ ist der vorläufige Höhepunkt seines erstaunlichen Werks. JJ
Bester Song: „Gretel“
24. Whitney: „Forever Turned Around“
Max Kakacek war Gitarrist einer der bezauberndsten Gitarrenpop-Bands der Zehnerjahre, Smith Westerns. Nach Auflösung der Gruppe spielt er seine sehnenden Melodien nun mit Drummer Julien Ehrlich unter dem Namen Whitney. Dank ihres zweiten Albums sind sie nun das, was Hall & Oates in den Siebzigern mit „Abandoned Luncheonette“ waren: Acoustic-Pop-Musiker, hinter denen sich in Wirklichkeit Soul-Künstler verbergen. SN
Bester Song: „Giving Up“
23. Fontaines D.C.: „Dogrel“
Das Debütalbum des irischen Post-Punk-Quintetts wurde von der britischen Musikpresse mit Lobeshymnen bedacht und irgendwo zwischen Idles und Shame einsortiert. Dabei sind Fontaines D.C. viel breiter aufgestellt. Ihre Songs zapfen Garage und Surf an, atmen Folk und Manchester-Rave. Und statt gesellschaftskritischer Pamphlete bietet die Dubliner Band Working-Class-Geschichten, wie sie das moderne Leben schreibt. MG
Bester Song: „Roy’s Tune“
22. Lizzo: „Cuz I Love You“
Mit ihrem dritten Album ist die Sängerin, Rapperin und Flötistin im Mainstream angekommen. Ihre funky Soul-Pop-Platte schimmert im Glanz der Selbstliebe. Es ist nicht neu, dass Lizzo über ihren Körper singt und Haut zeigt, doch die Welt scheint erst jetzt bereit, ein „big black girl“ zu feiern. Sie kritisiert rassistische und sexistische Denkmuster, doch die Wut wird zu positiver Energie: „If I’m shinin’, everybody’s gonna shine.“ NWG
Bester Song: „Juice“
21. Little Simz: „Grey Area“
Mit trotziger Stimme rappt die Londonerin Simbi Ajikawo über die warm schwingenden Beats ihres Produzenten Inflo. Ihre geschliffenen Lines verdichten sich zum Selbstporträt einer jungen, hungrigen Künstlerin. Die Beats verbinden live aufgenommene Instrumente mit Soul-Samples und Drum Machines und klingen nach einer selbstvergessen groovenden Jazz-Combo. Little Simz, Rap-Star der Session, ein „boss in a fucking dress“. JJ
Bester Song: „Selfish“