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Die 40 besten Songs von Depeche Mode
Die 40 besten Songs von Depeche Mode: Mit "Personal Jesus", "I Feel You" und "Enjoy The Silence". Texte: Maik Brüggemeyer (MB), Birgit Fuß (BF), Sassan Niasseri (SN) und Ralf Niemczyk (RN).
40. Leave In Silence. Die Single markiert den Beginn der ernsten Phase der Band. Gore, der als Songwriter das Ruder seines Vorgängers Vince Clarke übernimmt, profiliert sich mit diesem geschmeidig-reduzierten Electro-Song über Trennung und Deeskalation. (aus "A Broken Frame", 1982). SN
40. Leave In Silence. Die Single markiert den Beginn der ernsten Phase der Band. Gore, der als Songwriter das Ruder seines Vorgängers Vince Clarke übernimmt, profiliert sich mit diesem geschmeidig-reduzierten Electro-Song über Trennung und Deeskalation. (aus „A Broken Frame“, 1982). SN
39. Shake The Disease. Ein frommer Wunsch, der nie in Erfüllung ging: Schon 1985 hoffte Martin Gore, gesund zu werden, aber dann hat er doch lieber eine Karriere aus seinen angeblichen Perversionen und Idiosynkrasien gemacht. Der klassische Synthie-Sound ist noch heute unwiderstehlich, die Melodie ebenso. Und diese beiden Stimmen! (Single, 1985). BF
38. Black Celebration. Im Gegensatz zur Singleauskopplung „Stripped“ glänzt der Titelsong aus dem Frühjahr 1986 nicht mit offensichtlichen Hit-Qualitäten. Der melancholisch dahinwabernde Song wirkt aus heutiger Perspektive vielmehr als Blaupause für das spätere Subgenre „Dark Wave“, mit dem Depeche Mode gerade im Osten Deutschlands eine massive Fanbasis um sich scharen konnte. Alles – von wegen Hit oder Nicht!? – eine Frage der Perspektive also. (aus „Black Celebration“, 1986). RN
37. Sacred. Die von Gore oft verwandte Geschichte des falschen Predigers, der Enthaltsamkeit predigt, aber vor irdischer Schönheit auf die Knie geht, findet Ausdruck in diesem zynischen Lied. An dessen Anfang singen Gahan und Gore tatsächlich im Chor, im Taktschlag einer Glocke. (aus „Music For The Masses“, 1987). SN
36. When The Body Speaks. Auf „Exciter“ war Martin Gore zum letzten Mal der alleinige Songwriter – und hatte den größten Auftritt wieder einmal als Sklave seiner eigenen Leidenschaften. Dave Gahan singt die Wehklagen kongenial (und natürlich auch ein bisschen sexy), und dann ist das Sechs-Minuten-Stück zu Ende, bevor man sich eine Sekunde gelangweilt hat. (aus „Exciter“, 2001). BF
35. Death’s Door. Im Vorboten der Semi-Gospel-Phase von „Songs Of Faith …“ erzählt Gore die populäre Geschichte des heimkehrenden Kindes (oder Soldaten), der im Jenseits die Erfüllung findet: die Zusammenkunft mit Vater und Mutter (aus „Until The End Of The World“ OST, 1991). SN
34. Home. Wenn es um die Liebe als Falle, um Einsamkeit und Verzweiflung (und ein bisschen Dankbarkeit) geht, dann darf Martin Gore auch mal wieder bei einer Single allein singen. Allein? Nicht wirklich – eine Menge Streicher unterstützen ihn bei dieser dramatischen Ballade. (aus „Ultra“, 1997). BF
33. Blue Dress. „Something so trivial / makes me a happier man“. Zwischen dem Sirenenton des Synthis und Gores Flanger-Effekt der Gitarre spinnt sich ein hoffnungslos naives, aber umso berührenderes Lied über den sexuellen Reiz, den schöne Oberflächen bieten (aus „Violator“, 1990). SN
32. Barrel Of A Gun. Einer der allerdüstersten unter den vielen düsteren Depeche-Songs. Nach seiner Fast-Überdosis gibt Dave Gahan noch einmal den Kaputten – allein wie gequält er „I’m not the one“ singt! Die Stimme klingt verzerrt, das Keyboard schlägt direkt aufs Herz, und auch unter den eingängigen Melodiepassagen lauert allzeit das Böse. (aus „Ultra“, 1997). BF
31. Wrong. Nachdem Depeche Mode in den vergangenen Jahren doch ein wenig sehr elegisch geworden waren, hatte diese Vorabsingle zu „Sounds Of The Universe“ (2009) mal wieder richtig Wumms: ein dynamisches Wutlied über alles, was im Leben falsch sein kann. Der Song war aber goldrichtig. (aus „Sounds Of The Universe“, 2009). BF
30. Higher Love. Nicht ohne Grund ist dies das Abschlusslied der Platte. Ein neuer Lebensabschnitt. Mit der „Höheren Liebe“ ist nicht nur Spiritualität gemeint. Gahan singt, ganz Junkie, von unstillbarem Verlangen, was sich eher diffus ausdrückt. (aus „Songs Of Faith And Devotion“, 1993). SN
29. „Dressed In Black“. Etwas versteckt als vorletztes Stück auf „Black Celebration“, spiegelt dieser von Dave Gahan gesungene Walzer – später vor allem, was auch besser passt, von Martin Gore gesungen – doch viele Stärken und Interessen der Band wieder: Die Faszination am Kostüm und der damit einher gehenden Erotik, sowie der Gang ins Verderben. Die Instrumentierung erinnert an eine böse Karusselfahrt (aus „Black Celebration“, 1986).
28. Condemnation. Ein Piano, ein flehender Dave Gahan, eine erst schleppende, dann dringlicher werdende Melodie, dazu noch weiblicher Chorgesang – „Condemnation“ ist fast ein Gospel, und natürlich handelt er von Schuld und Leid, von Splittern und Balken – mit dem deutlichen Entschluss, durchzuhalten: „I’ll suffer with pride. Was sonst? (aus „Songs Of Faith And Devotion, 1993). BF
27. Waiting For The Night. Ein elegischer Song über den Segen der Nacht – natürlich von Martin Gore, der stets die Stille und Dunkelheit schätzte. Fast endlos mäandert das Stück, die Ruhe wird immer wieder von Störgeräuschen durchbrochen, dann holen einen die hypnotischen Stimmen zurück in den Schwebezustand. Als Ausklang von Depeche-Konzerten unschlagbar. (aus „Violator“, 1990). BF
26. The Things You Said. Gore ist ein Meister der Andeutung. Und während man sich vier Minuten lang fragt, welche „Dinge“ sie denn ihm gesagt haben könnte, wegen denen er sich betrogen fühlt – ist der Song auch schon vorbei. Der Keyboard-Bass ist vielleicht eine Verbeugung vor Jean-Michel Jarre (aus „Music For The Masses“, 1987). SN
25. It’s No Good. Die zweite Single des „Ultra“-Albums war ein finsteres, fast trotziges Lied über die Unvermeidlichkeit der Liebe. Im Video kündigt Regisseur Anton Corbijn persönlich das Trio an, das sich dann mal ein bisschen über sich selbst lustig macht: In Glitzeranzügen und Pelzmänteln spielen sie die Rockstars, die sie nie sein wollten. (aus „Ultra“, 1997). BF
24. World Full Of Nothing. Gores Stärke ist die Erinnerung an Ängste in der Pubertät, ohne dabei peinlich zu klingen. Zwei nackte Teenager, ein Metronom tickt unerbittlich. Wohin mit der kurzen Zeit? Und: Kann ich der Liebe vertrauen? „Though It’s Not Love / It Means Something“. (aus „Black Celebration“, 1986). SN
Copyright: Redferns/Rob Verhorst
23. It’s Called A Heart. Der Song schaffte es nur als Zugabe auf die „Singles 81 – 85“-Compilation – und wird von Martin Gore und Alan Wilder gern als die Single bezeichnet, die sie am wenigsten mögen. Dabei ist allein der trockene Titel doch schon einen Platz unter den Top 30 wert, und der Beat ist auch recht ansteckend. (Single, 1985) BF
22. A Question Of Lust. Nach „Somebody“ die zweite Depeche-Single, bei der Martin Gore die Hauptrolle spielt. Die Zeitlupenballade beginnt mit einem seiner Lieblingswörter – „fragile“ -, und handelt auch von seinen Lieblingsthemen: Liebe und Abhängigkeit, Schwäche und Angst, Verlangen und Vertrauen. (aus „Black Celebration“, 1986). BF
21. It Doesn’t Matter II. Die erste Version von „It Doesn´t Matter“ stammt vom 1984er-Album „Some Great Reward“, das genau wie sein Nachfolger den Berliner Hansa-Studios entstammt. Zwei Jahre später erschien die zweite Ausgabe dieses Songs auf dem Album „Black Celebration“. Durch seine Getragenheit wirkt das Stück fast wie ein modernes, elektronisches Kirchenlied, das trefflich in die sakral-düstere Atmosphäre des Mittachtziger-Oeuvres von Depeche Mode passt (aus „Black Celebration“, 1986). RN
Copyright: EMI
20. A Question Of Time. Der zweite „Question“-Song auf „Black Celebration“ ist ein etwas zwielichtiges Stück: Geht es um Paranoia? Darum, jemanden zu beschützen vor der bösen Welt? Oder ist der Protagonist selbst der Schuft? Martin Gore macht es einem eben nicht leicht – sobald man genauer hinhört. (aus „Black Celebration“, 1986). BF
19. Policy Of Truth. Ein Novum in der Depeche-Mode-Geschichte: Die dritte Single des „Violator“-Albums stieg in den USA höher in die Charts als zu Hause in England. Es sind nicht Gores Songwriting oder Gahan Gesang, sondern Alan Wilders Keyboards und Synthesizer, die diesen Elektro-R&B-Track so großartig machen. (aus „Violator“, 1990). MB
18. Strangelove. Die erste Single-Auskopplung vom 1987er-Album „Music For the Masses“. Die düstere schwarz-weiße Atmosphäre korrespondiert mit dem dräuenden Industrial-Rhythmus, der durchaus charakteristisch ist für die frühe DM-Phase. Die scharz-weiße Optik zeigt eine bubihaft-frisch wirkende Band noch als Quartett. Dazu Fetisch-Erotisches und schöne Frauen unter den Pariser Eiffelturm. (aus „Music For The Masses“, 1987). RN
17. Stripped. Die vielleicht gewagteste Vorabsingle der Band kommt ganz ohne Bridge aus, dafür schnell zur Sache: das Rattern der Lokomotive, das Verschwinden zweier Liebender in den Wäldern, das Geräusch gezündeter Raketen. „Let Me Hear You Make Decisions / Without Your Television“. Vielleicht ein Lied über den Rückzug in die Natur. (aus „Black Celebration“, 1986). SN
16. New Life. Die zweite Depeche-Mode-Single, von Vince Clarke geschrieben, erzählt zwar von einem neuen Leben, aber es schwingt eine gewisse Gefahr unter dem gefälligen Beat mit, und Dave Gahan spuckt die Zeilen entsprechend scharf aus. Der erste Synthie-Pop-Klassiker von vielen. (aus Speak & Spell, 1981). BF
15. Behind The Wheel. Der Single-Remix mit Shep Pettibones Schmatzbass ist ebenso grandios arrangiert wie die sparsame Stakkato-Version des Albums. In dem Lied lässt Gore seine Begleiterin ans „Steuer“, gemeint ist die Bereitschaft zum Kontrollverlust (aus „Music For The Masses“, 1987). SN
14. Master And Servant. Das ist keine Peitsche, die in diesem Sado-Maso-Song auf nackte Haut trifft. Es ist Daniel Miller, Boss des Mute-Labels, der zischt und spuckt. In der zweiten Strophe wird die Sexpraktik zur Metapher auf den Thatcherismus: „It’s a lot like life/This play between the sheets/ With you on top and me underneath/ Forget all about equality.“ (aus „Some Great Reward“, 1984). MB
13. World In My Eyes. Der angeberische Text – Gahan inszeniert sich als Gott, der die Naturgewalten lenkt – steht im reizvollen Missverhältnis zum maschinellen Leben, der geradezu chirurgischen Präzision der Rhythmusmaschine – und Gores wieder einmal kongenial gesetztem Backgroundgesang (aus „Violator“, 1990). SN
12. People Are People. Eines der Depeche-Stücke, das die unterschiedlichen Stimmen von Dave Gahan und Martin Gore perfekt gegeneinander stellt. Gahan wundert sich eher cool über Ignoranz und Hass, Gore barmt: „Help me understand!“ Naiv? Natürlich, aber nur an der Oberfläche. Die Autowerbung hätten sie sich allerdings sparen sollen! (aus „Some Great Reward“, 1984). BF
11. Fly On The Windscreen – Final. Wegen der Einleitungszeile „Death Is Everywhere“ verhinderte das Label eine Singleveröffentlichung. Dabei handelt das Lied vor allem von der Trauer über ein zu kurzes Leben – und der Aufforderung mal lieber schnell zu rammeln. Ein lebensbejahender Song. Und mit HipHop-artigem Groove! (aus „Black Celebration“, 1986). SN
Copyright: Redferns/Ebet Roberts
10. Little 15 (aus „Music For The Masses“, 1987). Gores Faszination für das von Ängsten geprägte Gefühlsleben der Teenager findet hier ihren Höhepunkt. Gleichsam ist „Little 15“ ein Signaturstück des Arrangeurs Alan Wilder, der seine klassische Musikausbildung in Klavier und Streichern zur Vollendung bringt (aus „Music For The Masses“, 1987). SN
9. Just Can’t Get Enough. Das erste Musikvideo von Depeche Mode – und wie harmlos sie damals aussahen! 1981 war das. Frisuren und Lederklamotten sind aus heutiger Sicht diskutabel, der Song nicht: Da ist Vince Clarke ein zwar simples, aber immer noch zwingendes Stück über unstillbares Verlangen gelungen (aus „Speak & Spell, 1981). BF
8. Walking In My Shoes. Die nicht enden wollende Tournee nach dem erfolgreichen „Violator“-Album hatte Spuren hinterlassen. Dave Gahan fiel in die Depression und versuchte sie mit Drogen zu bekämpfen. Bei ihrer Rückkehr 1993 gaben sich Depeche Mode aber gar nicht reumütig. „Before you come to any conclusions/ Try walking in my shoes“, singt Gahan. („Songs Of Faith And Devotion“, 1993). MB
7. Blasphemous Roumours. So weit hat sich Martin Gore, ohnehin kein Freund der üblichen Boy-loves-girl-Geschichte, nie wieder vom gewöhnlichen Pop-Sujet entfernt: ein durchweg deprimierendes Stück über Selbstmord, Herz-Lungen-Maschinen und den „kranken Sinn für Humor“, den Gott hat. Grandios. (aus „Some Great Reward“, 1984). BF
6. Never Let Me Down Again. Der monumentalste ihrer Songs, in dem die Band erstmals mit echtem (?) Orchester, Gitarre plus Keyboards arbeitet. Dabei handelt es noch nicht mal vom Untergang der Welt, sondern von Vertrauen und Abhängigkeit in Freundschaften. Gores trügerisches „See The Stars …“-Outro setzt in Sachen Fade-Out-Dramaturgie Maßstäbe (aus „Music For The Masses“, 1987) SN
5. Everything Counts. Ein Song über Gier und Korruption, den Dave Gahan und Martin Gore gemeinsam singen. Der Leadsänger Gahan übernimmt die Strophen, der Songwriter Gore den Refrain. Das Video wurde von Clive Richardson, der schon den Clip zu „Just Can’t Get Enough“ inszenierte, in West-Berlin gedreht. (aus „Construction Time Again“, 1983). MB
4. Somebody. Eines der schönsten Liebeslieder aller Zeiten: Martin Gore singt so zart, so berührend von der Frau, mit der er alles und den Rest seines Lebens teilen möchte – obwohl er eigentlich eine Aversion gegen Abhängigkeiten hat („Though things like this make me sick …“). Am Ende ahnt man schon, dass es vielleicht nichts wird. (aus „Some Great Reward“, 1984). BF
3. Enjoy The Silence. Im Video streift ein als Tudorkönig verkleideter Gahan mit einem Deckstuhl durch allerlei Fjord- und Küsten-Landschaften. Kongenial passend zum elegischen Wellness-Song aus dem Jahr 1990, der zum Mega-Chartserfolg wurde und die Band rund ein Jahrzehnt nach ihrer Gründung auch auf dem schwer zu knackenden US-Markt zur Stadion(rock)band machte. (aus „Violator“, 1990). RN
2. I Feel You. Mit Gores Blues-Riff und Gahans schamanenartiger Intonation begann die bis heute anhaltende, dritte Phase der Band. Der bewusst einfache Text („I Feel You / The Sun it Shines“) funktioniert als Predigt ebenso wie als Bedienungsanleitung. So groß wie die Vorabsingle des voran gegangenen Albums: „Personal Jesus“ (aus „Songs Of Faith And Devotion“, 1993). SN
1. Personal Jesus. Martin Gore schrieb den Song, nachdem er Priscilla Presleys Memoiren „Elvis And Me“ gelesen hatte. Ein Song über eine ungleiche Liebesbeziehung und persönliche Abhängigkeit, den Johnny Cash mit brüchiger Stimme in einer bewegenden Version für sein Album „The Man Comes Around“ aufnahm. (aus „Violator“, 1990). MB
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