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Die 30 besten Songs von Sting und The Police
Die 30 besten Songs von Sting und The Police. Mit "King Of Pain", "Fragile" und "Walking On The Moon". Texte von Sassan Niasseri (SN), Fabian Peltsch (FP) und Arne Willander (AW).
30. Sting: All This Time (aus "The Soul Cages", 1991). Die erste Single seit vier Jahren und ein Ende des Writer's Block: Sting schließt die Trauerphase um den Vater ab: "I'd bury the old man, I'd bury him at sea". Im ebenso positiven wie kleinstädtisch-stoischen Lied fragt der Sänger sich auch, wie ihm bloß der Ausbruch gelingen konnte: "Father, if Jesus exists, Then how come he never lived here?" SN
30. Sting: All This Time (aus „The Soul Cages“, 1991). Die erste Single seit vier Jahren und ein Ende des Writer’s Block: Sting schließt die Trauerphase um den Vater ab: „I’d bury the old man, I’d bury him at sea“. Im ebenso positiven wie kleinstädtisch-stoischen Lied fragt der Sänger sich auch, wie ihm bloß der Ausbruch gelingen konnte: „Father, if Jesus exists, Then how come he never lived here?“ SN
29. The Police: Tea In The Sahara (aus „Synchronicity“, 1983). Der Ausklang von „Synchronicity“, Abschluss einer der besten zweiten LP-Seiten der Rockmusik: Wie auf Zehenspitzen schleicht der Song elegisch, die Hitze flirrt, und wie eine Fata Morgana verschwindet das Lied allmählich, bis das letzte Instrument verstummt und Stille herrscht. AW
28. Sting: Saint Agnes And The Burning Train (aus „The Soul Cages“, 1991). Agnes war Stings Großmutter, und einer Anekdote nach saß sie einst in einem brennenden Zug. Das kurze Flamenco-Lied, eines von Stings wenigen Instrumentals, bildet den kuriosen Mittelpunkt seines traurigen „Soul Cages“-Albums: Abschied, Nostalgie, Familiengeschichte. SN
27. The Police: Driven To Tears (aus „Zenyatta Mondatta, 1980, „Bring On The Night“ 1986). Eines der Stücke von Police, mit denen Sting nicht zufrieden war und die er 1985 in den Konzerten für „Bring On The Night“ neu interpretierte. Wie all diese Versionen offenbart „Driven To Tears“ die vertrackte Brillanz und Kraft der Komposition. AW
26. The Police: Rehumanize Yourself (aus „Ghost In The Machine“, 1981). Zu lieblichem Reggaeswing erzählt Arbeiterkind Sting eine Geschichte: Wie absehbar eine Gewaltkarriere in der „National Front“ sein kann, wenn man sich mit Fabrikarbeit nicht identifiziert. Sting hatte – in seinem früheren Job als Lehrer – seinen Marx gelesen. SN
25. Sting: When The Angels Fall (aus „The Soul Cages“, 1991). Bekenntnis zum Atheismus? Angst vor dem Höllenfeuer? Furcht vor dem toten Vater, weil die Trauerzeit vorbei ist? In einem seiner unerkannt offensivsten Lieder spricht Sting Gott die Macht ab und tritt buchstäblich nackt auf: „These are my feet, These are my hands
These are my children And this is my demand“. SN
24. Sting: Shadows In The Rain (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Ursprünglich auf „Zenyatta Mondatta“, wird das Stück zum faszinierenden Rock-Ausbruch auf „The Dream Of The Blue Turtles“, angetrieben von Ausrufen, Manu Katchés Schlagzeug und Branford Marsalis‘ flinkem Saxofon. AW
23. Sting: Little Wing (aus „Nothing Like The Sun“, 1987). Wer Hendrix covert, sollte sich nicht zu sehr auf die Gitarre versteifen. Zusammen mit Gil Evans und seinem Orchestra balanciert Sting zwischen Big Band, Calypso und Rock. Jazz natürlich auch, Sting tastete sich damals immer noch langsam ran. Am schönsten ist die Stelle, in der seine Gitarre ins Saxofon übergeht. SN
22. The Police: Bring On The Night (aus „Regatta Da Blanc“, 1979, „Bring On The Night“, 1986). Bei Police noch ein wenig beachtetes, sehr forciertes Stück auf „Regatta De Blanc“, das auf Stings Live-Album von 1986 eine zentrale Funktion bekommt und förmlich explodiert, wenn es in „When The World Is Running Down …“ mündet. AW
21. The Police: Omegaman (aus „Ghost In The Machine, 1981). Auf diesem Album zeigten The Police sich von ihrer politischsten Seite: Utopie, Wahn, Kritik, alles verzahnt, verstärkt, miteinander abgewogen. So wie in diesem Song über Richard Mathesons Buch „I am Legend“, in dem der mutmaßlich letzte Mensch der Welt, ein Übermensch, erkennen muss, dass die Evolution längst Nachfolger bestimmt hat. SN
20. The Police: So Lonely (aus „Outlandos d’Amour“, 1978). Sting gab zu, für den Song bei Bob Marleys „No Woman, No Cry“ abgekupfert zu haben. Dennoch darf der hymnische Refrain den Reggae-Step immer und immer wieder mit Genuss überrennen. Der Text erzählt von emotionaler, die Musik dagegen von geschlechtlicher Bedürftigkeit – Sting hatte Bock. FP
19. Sting: „Love Is The Seventh Wave“ (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Auf „Blue Turtles“ der einzige verkappte Reggae und ein ungewöhnlich fröhliches Sting-Stück. Vielleicht ein wenig zu fröhlich. AW
18. Sting: Be Still My Beating Heart (aus „Nothing Like The Sun“, 1987). Wer Sting hassen möchte, könnte sich hier bestätigt fühlen. In diesem tropenschwülen Bluespop versucht der Sänger seine Liebesgefühle zu beruhigen, indem er sich der akademischen Lektüre widmet: „I’ve been to every single book I know, To soothe the thoughts that plague me so“. Arroganter Typ? Klasse Song! SN
17. Sting: The Lazarus Heart (aus „Nothing Like The Sun“, 1987). Der Album-Opener, geschrieben für die verstorbene Mutter, erzählt in unverhohlen freudigsten Tönen, angetrieben von Branford Marsalis‘ Saxofon, von der Wiederauferstehung – und der Macht der Erziehung. SN
16. Sting: Children’s Crusade (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Schon auf „Blue Turtles“ ein Meisterstück – noch besser in der Live-Fassung von „Bring On The Night“ (1986). Über den Ersten Weltkrieg und den Tod einer Generation gibt es vermutlich kein anderes Stück. AW
15. The Police: Too Much Information (aus „Ghost In The Machine“, 1981). Ob Sting den Schrei „Tcha!“ erfunden hat? In diesem Proto-Punk-Song befeuert er damit den „Informationsüberfluss“ – wohl gemerkt nicht durch Medien, sondern zu viele Länder, die die Band bereisen musste: „I’ve seen the whole world six times over, Sea of Japan to the Cliffs of Dover“. Luxusproblem? Lennon sang darüber öfter als Sting. SN
14. Sting: We Work The Black Seam (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Stings musikalischer Essay zu Atomkraft und der Halbwertszeit radiokativen Abfalls. In düsterer Zeit gelang ihm auf „Blue Turtles“ ein gravitätisches, grimmiges Statement ohne Agitprop und Gezeter. Das Problem ist geblieben. AW
13. Sting: If You Love Somebody Set Them Free (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Als erste Single von „Blue Turtles“ 1985 zunächst eine Enttäuschung: zu eingängig und mit zu langem Titel. Aber sehr effektiv und haltbar – wenn auch weniger kunstvoll als „Russians“, „Moon Over Bourbon Street“ oder „We Work The Black Seam“. AW
12. The Police: One World (Not Three) (aus „Ghost In The Machine“, 1981). In ihrem karibischen Studio gingen die drei Musiker sich langsam an die Gurgel, doch zumindest für diesen Dub-Song – den Sting nachträglich mit Bläsern überarbeitete – zeigte die Band sich von ihrer konzentriertesten Seite. Geopolitisch und menschenfreundlich, und das unprätentios geopolitisch. SN
11. The Police: „Don’t Stand So Close To Me“ (aus „Zenyatta Mondatta“, 1980). Die Hitsingle mit dem Lolita-Sujet wurde wohl schon zu oft durch den Äther gedudelt um noch Spuren der einstmals verhängnisvollen Aura transportieren zu können. Nach wie vor bemerkenswert ist jedoch, wie sich Stewart Copelands Kantenschläge im Laufe des Songs mehr und mehr auffächern. Ein Jimi Hendrix der Felle. FP
10. The Police: Walking On The Moon (aus „Regatta De Blanc“, 1979). Münchner G’schichten: angeblich torkelte Sting gerade in einem Hotelzimmer der bayerischen Hauptstadt um sein Bett, als ihm das Riff und der Text einfielen. Dabei hätten die relaxte Dub-Schlagseite und der Reggae-Vibe des Songs nicht unbedingt auf Alkohol als primäre Inspirationsquelle hingewiesen. FP
9. The Police: King Of Pain (aus „Synchronicity“, 1983). Ein offenkundiger Hit von „Synchronicity“, den Sting 2009 für eine seiner Orchester-Bearbeitungen auswählte. In jeder Hinsicht ein vollendeter Sting-Song. AW
8. Sting/The Police: I Burn For You (aus „Bring On The Night“, 1986). Das Police-Outtake ist ein so unfassbar magisches, heißes, schwelendes Lied, dass der zweite Songteil, durch afrikanische Chöre inspiriert, fast wie eine Abkühlung wirkt. SN
7. The Police: Wrapped Around Your Finger (aus „Synchronicity“, 1983). Der zeitlupenhaft verzögerte Song von „Synchronicity“, ein Spätzünder mit unwiderstehlicher Melodie und Suggestionskraft: Die psychische Gewalt wird hörbar in der raffinierten Dehnung des Arrangements. AW
6. The Police: Synchronicity I (aus „Synchroncity“, 1983). Musik wie eine Verfolgungsjagd. Dabei stellt Sting lediglich korrekt, wenn auch hektisch das psychoanalytische Modell der Synchronizität vor – mal in einfacher Reimform („insusceptible“ und danach sieben mehr Wörter, die auf „ible“ enden) und durch Geschwafel („Sub-atomic laws“). Den Spiritus Mundi glaubt er durch einen gemeinsam erlebten Albtraum aufzubauen. SN
5. Sting: Consider Me Gone (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Ein weniger bekanntes Stück von „Blue Turtles“, das erst in der Live-Version auf „Bring On The Night“ (1986) zur vollen Entfaltung kam. Kenny Kirkland, Branford Marsalis und Manu Katché spielten den ohnehin fiebrigen Blues noch entfesselter. AW
4. Sting: Russians (aus „The Dream Of The Blue Turtles“, 1985). Im Kalten Krieg appelliert Sting an das Verantwortungsbewusstein von Eltern auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Eine Synthi-Oper und vorgeblich höflicher Brief an „Mr. Reagan“ und „Mr. Krushchev“. Nie zuvor und je danach sang Sting so laut und deutlich; den „unbekannten Russen“ illustriert er mit Auszügen aus Musik von Prokofiev. SN
3. The Police: Synchronicity II (aus „Synchronicity“, 1983). Ein Roman in vier Minuten: britische Arbeiterklasse, grauer Himmel, die Desillusion des Vaters, die gefakten Selbstmordversuche der Mutter, das Geschrei. Und, im zweiten Sting-Song über Synchronizität, eine schwarze amorphe Masse im „Scottish Loch“, die sich über diesen Irrsinn erheben wird und alles davonspült. SN
2. Sting: Fragile (aus „Nothing Like The Sun“, 1987). Stings filigrane Songkunst in Vollendung. Der Gedanke stammt aus einem Gedicht von T.S. Eliot, Ein Mini-Album enthält „Fragile“ und einige andere Stücke in portugiesischer Sprache. AW
1. The Police: Every Breath You Take (aus aus „Synchronicity“, 1983). Im Herbst 1983 war dieser perfekte Song von „Synchronicity“ Nr. 1 in aller Welt. Das Bass-Motiv wurde seitdem hundertfach gesampelt, besonders im HipHop. AW
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