Die 250 besten Gitarristen aller Zeiten – Platz 10: Duane Allman
Mit der Allman Brothers Band bereiste er alle schmutzigen Straßen der amerikanischen Musik
Duane Allman lebte nicht lange – er war erst 24 Jahre alt, als er 1971 bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Aber er hat diese Jahre mit visionärem Gitarrenspiel vollgestopft, das mehrere Leben wert ist. Mit der Allman Brothers Band bereiste er alle schmutzigen Straßen der amerikanischen Musik: modaler Jazz, Blues, Country, psychedelischer Southern Juke-Joint-Rock.
Als Teenager in Florida lernte er seine Gibson Les Paul, indem er zu seinen Robert Johnson und Chuck Berry Platten spielte. Er machte sich zunächst als Sideman einen Namen, vor allem durch seine Muscle Shoals Soul-Sessions mit Wilson Pickett und Aretha Franklin. Aber 1969 gründete er mit seinem kleinen Bruder Gregg die ABB. Als die Musiker das erste Mal zusammen jammten, sagte Duane zu ihnen: „Jeder, der nicht in meiner Band sein will, muss sich den Weg zur Tür freikämpfen.“
Seine ultimative Aussage: Im Fillmore East improvisierte er im Banne von John Coltrane und Miles Davis, von der Bottleneck-Explosion des „Statesboro Blues“ bis zum 19-minütigen Jam „You Don’t Love Me“. Aber Duane schaute auch bei den Miami-Sessions für Layla von Derek and the Dominos vorbei, begann mit Eric Clapton zu spielen und schrieb impulsiv Geschichte, vor allem mit seinem hohen Slide-Kreischen im Titelsong.
Duane Allman ist zu früh von der Straße abgekommen – aber in seiner Musik geht der Weg immer weiter
Sein symbolischer Abschied war das zweiminütige, bodenständige Wiegenlied „Little Martha“. Die Noten von „Little Martha“ sind auf seinem Grabstein eingraviert. Duane Allman ist zu früh von der Straße abgekommen – aber in seiner Musik geht der Weg immer weiter.
Nach Duanes Tod im Jahre 1971 machte die Band mit Dickey Betts als Lead-Gitarrist weiter und verbuchte Erfolge wie „Ramblin‘ Man“ und „Jessica“. Seine Wurzeln lagen im Jazz, und sein Einfluss ist allen Southern-Rock-Gruppen anzuhören, die auf die Allman Brothers folgten.
Geboren: 1943. Gitarre: Gibson Les Paul Goldtop (1957).
Wichtigste Tracks: „Statesboro Blues“, „You Don’t Love Me“, „Whipping Post“