Die 101 besten Songs von David Bowie
Die 101 besten Songs von David Bowie. Mit "Heroes", "Space Oddity", "Changes" und "Let's Dance"
Wir hätten auch 150 nehmen können, und allein der Ausschuss an guten Songs würde ja eine weitere Liste rechtfertigen, aber …
Nun hat sich die Rolling-Stone-Redaktion auf die 101 besten Songs von David Bowie geeinigt.
Die Texte zu den Liedern sind von Maik Brüggemeyer (MB), Sassan Niasseri (SN), Ralf Niemczyk (RN), Fabian Peltsch (FP), Arne Willander (AW) und Sebastian Zabel (SZ).
Die Top 20 sehen Sie hier, das komplette Ranking in der Galerie
20. Tonight
Eine der schönsten Bowie-Balladen ging mit den missgünstigen Kritiken für das Album unter. Wenn man den Künstler je verstehen wollte: Jetzt war der Moment gekommen. Bowie hatte einen Hauch des tropischen Nachtclub-Flairs seines Kollegen Bryan Ferry übernommen. (aus „Tonight“, 1984). AW
19. Sound And Vision
Ursprünglich als von einem simplen Gitarrenriff und einem minimalistischen Synthesizer getragenes Instrumentalstück gedacht (abgesehen von Mary Hopkins Harmonien), fügte Bowie nachts, als alle anderen das Studio verlassen hatten, einen Text hinzu, den er im Kokainrausch in Los Angeles verfasst hatte. (aus „Low“, 1977). MB
18. Suffragette City
Der losrockende Song erschien zuerst im April 1972 als B-Seite der Single „Starman“. Innerhalb des „Ziggy-Stardust“-Albums wiederum markiert das Präpunk-Stück einen wilden Ausbruch aus der eher getragenen Stimmung der Saga. Bowies Aura als „Rock-Chamäleon“ starts here! (aus „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, 1972). RN
https://www.youtube.com/watch?v=aSQ0LWnFx7w
17. Ashes To Ashes
Wie über dem eigenen Krankenbett schwebend reflektierte Bowie sein Schaffen und die eben nur knapp überlebte Dekade der Selbstzerstörung in einem Stück entrückter Weltall-Melancholie. Das dazugehörige surreale Video, das heute wie eine mit Infrarot-Kamera gefilmte Kostümprobe wirkt, setzte Anfang der 80er die Musikvideo-Meßlatte hoch an. (aus Scary Monsters (and Super Creeps), 1980) FP
16. Five Years
Noch mehr „Ziggy Stardust“. Der Startsong des Albums. Fünf Jahre hat sie noch, die gute, alte Erde. Dann fliegt sie in die Luft. Diese düstere Prophezeiung wird mit viel Text zu schleppenden Beats und verhaltenem Gitarrenspiel verkündet. Der Einstieg in einen bahnbrechenden Songzyklus. (aus The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars, 1972). RN
15. Let’s Dance
Ein weiterer Beleg dafür, dass Bowie meist so gut ist wie die Produzenten, mit denen er zusammen arbeitet: Nile Rodgers kreierte den bis heute unerreichten Schlagzeugklang, über den Stevie Ray Vaughan seine meisterlichen Soli spielte. Die Aufforderung zum Tanz ist hier als Gegenmittel zu Phobien gemeint, auch zur Angst vor Dunkelheit. Ein weiteres „Let’s Dance“-Thema: Kolonialismus, Imperialismus (aus „Let’s Dance, 1983). SN
14. Golden Years
Bowie saß in den Cherokee Studios in Hollywood am Klavier und spielte Barry Manns und Cynthia Weils Klassiker „On Broadway“, als ihm „Golden Years“ einfiel, das noch sehr den Soul des vorangegangenen Album „Young Americans“ atmet. Er soll den Song Elvis Presley angeboten haben. Der lehnte aber ab. (aus „Station To Station“, 1976). MB
https://www.youtube.com/watch?v=m9OIrJQIn2Q
13. Loving The Alien
Eine Variation von Bowies Space-Topos und eine Friedensbotschaft in schwieriger Zeit: Nach E.T. und Nato-Doppelbeschluss setzte der majestätische Song 1984 ein optmistisches Zeichen. Auf „Tonight“ gleich am Anfang und sehr lang. (aus „Tonight“, 1984). AW
12. Starman
Weltraumbote will Erdenbürger beglücken. Als Kapitel des „Ziggy-Stardust“-Opus lebt der Song vom Wechselspiel zwischen Akustik und Streichern. Ein kommerzielles Highlight für Bowie, das sehr melodisch und poppig daher kommt. Ein spektakulärer Auftritt in der TV-Show „Top of the Pops“ brachte den Durchbruch zum Mainstream-Hit. (aus „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, 1972) RN
11. The Man Who Sold The World
Der Sänger begegnet seinem unheimlichen Doppelgänger, der einen lang verloren geglaubten Teil seiner selbst verkörpert. Ausgerechnet der Verwandlungskünstler Bowie erzählt in „The Man Who Sold The World“ mit den Mitteln H.P. Lovecrafts von einer Identitätskrise (aus „The Man Who Sold The World, 1970). MB