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Die 100 größten Musiker aller Zeiten: Platz 60 – 51
Die Liste der 100 Musiker, die 2011 aktualisiert wurde, ist ein Beitrag zur Rock-Historie. Die Essays über die 100 Besten stammen aus prominenter Feder, es sind Huldigungen aus der Fan-Perspektive.
Platz 60: The Sex Pistols
Billie Joe Armstrong über die Sex Pistols: Die Pistols veröffentlichten nur ein Album – „Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols“–, aber dieses Album räumte mit allem auf, was an der Rockmusik zum Himmel stank – und was mit der ganzen Welt schief lief. Niemand hinterließ mit nur einem Album einen derartigen Eindruck. Man kann ihren Einfluss bei Joy Division hören, man hört ihn bei Guns N’ Roses, bei Public Enemy, The Smiths oder Slayer. Es war ein Album, dessen Versprechen nie eingelöst wurde.
Dass die Jungs ihre Instrumente nicht spielen konnten, ist ein schlechter Witz. Steve Jones ist in meinen Augen einer der begnadetsten Gitarristen; er brachte mir bei, was man aus einer Gibson herausholen konnte. Paul Cook ist ein exzellenter Drummer mit einem ganz eigenen Sound. Es gibt Bands, die sich noch immer abmühen, so wie die Pistols zu klingen.
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Redferns.
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Platz 60: The Sex Pistols
Billie Joe Armstrong über die Sex Pistols: Die Pistols veröffentlichten nur ein Album – „Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols“–, aber dieses Album räumte mit allem auf, was an der Rockmusik zum Himmel stank – und was mit der ganzen Welt schief lief. Niemand hinterließ mit nur einem Album einen derartigen Eindruck. Man kann ihren Einfluss bei Joy Division hören, man hört ihn bei Guns N’ Roses, bei Public Enemy, The Smiths oder Slayer. Es war ein Album, dessen Versprechen nie eingelöst wurde.
Dass die Jungs ihre Instrumente nicht spielen konnten, ist ein schlechter Witz. Steve Jones ist in meinen Augen einer der begnadetsten Gitarristen; er brachte mir bei, was man aus einer Gibson herausholen konnte. Paul Cook ist ein exzellenter Drummer mit einem ganz eigenen Sound. Es gibt Bands, die sich noch immer abmühen, so wie die Pistols zu klingen.
Copyright: Redferns
Platz 60: The Sex Pistols
Billie Joe Armstrong über die Sex Pistols: Der Unterschied zwischen John Lydon und anderen Punk-Sängern ist der, dass sie immer nur nachahmen, was er von Natur aus war. Es gibt nichts an ihm, das auch nur im Geringsten gekünstelt ist. Und was den Bassisten angeht: Ich denke schon, dass es nicht unbedingt ein Fehler war, Glen Matlock durch Sid Vicious zu ersetzen. Matlock war cool, aber Sid hatte alles, was cool am Punkrock war: dieser dürre Bursche mit der dicken Lippe, der auch etwas von Elvis und James Dean hatte. Alles andere als romantisch war natürlich, dass er an der Nadel hing. Er konnte sein Instrument durchaus beherrschen, aber er war zu hinüber, um es auch wirklich zu tun.
Copyright: Hulton Archive
Platz 59: Aerosmith
Slash über Aerosmith: Mein erstes Aerosmith-Konzert war 1978 – bei einem Festival mit Van Halen: Sie waren so laut, dass man kaum eine Note identifizieren konnte – und trotzdem war es höllisch gut. Kurz danach lösten sie sich auf, was für mich das Ende des 70s-Rock war. Sechs Jahre später, als sie wieder zusammengekommen waren, sah ich sie erneut – und sie waren atemberaubend. Kurz darauf wurden Guns N’ Roses gefragt, ob sie auf der „Permanent Vacation“-Tour als ihre Vorband auftreten wollten. Im Hotelzimmer ihres Managers bestellten wir für 1500 Dollar beim Roomservice, als er gerade im Bad war. Und verwüsteten anschließend das Zimmer. Sie müssen uns wohl gemocht haben, weil sie uns trotzdem mit auf Tour nahmen.
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58. Parliament/Funkadelic
Ice Cube über Parliament/Funkadelic: Ich war damals zu jung, um auf die Konzerte gehen zu können, aber ich ließ mir von meinen älteren Geschwistern alles haarklein erzählen: von den gigantischen Bühnenshows und wie einmal ein Zuschauer strippte und nackt durch die ganze Arena lief. Machte mich fix und fertig.
Letzten Endes beschrieb niemand die Musik von George Clinton besser als der Meister selbst: Sie sei „cosmic slop“, sie sei funkadelisch – funky und psychedelisch. Und wer sich drauf einlasse, verspüre die connection zum mothership. Clinton war ein Marketingmann, im besten Sinne des Wortes: Er lieferte ab, was er versprach. Er war der Muhammad Ali der Musik. In Kalifornien ist er auch heute noch angesagt. Parliament und Funkadelic waren ihrer Zeit um 30 Jahre voraus.
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Platz 57: The Grateful Dead
Warren Haynes über Grateful Dead: Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Jam-Bands von Grateful Dead beeinflusst wurden. Was mich aber an vielen der heutigen Gruppen stört, ist der Mangel an historischen Perspektiven. Die Dead liebten Folk, akustischen Blues und Bluegrass – vor allem Garcia. In den Songs, die er mit Robert Hunter schrieb, aber auch in Bob Weirs Material, klingt die Musik durch, die 40 Jahre zuvor gespielt wurde. Man spricht immer von der Magie seiner Gitarre und der Verwundbarkeit in seiner Stimme, aber sein Verständnis für Melodieführung und Akkordwechsel war nicht weniger außergewöhnlich. Die Balladen, die mir in diesem Zusammenhang als erstes einfallen, sind „Loser“, „Wharf Rat“ und „Stella Blue“.
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Platz 57: The Grateful Dead
Warren Haynes über Grateful Dead: Als Band gelang es ihnen auch, das Wort „Erfolg“ neu zu verorten. Sie kreierten eine Gefolgschaft, die auf natürliche Weise wuchs und wuchs und wuchs. Sie überlebten in einer Welt, in der es eigentlich keinen Platz für sie zu geben schien. Sie entzogen sich dem System und animierten ihre Fans, das Gleiche zu tun: freie und unabhängige Köpfe zu sein. Viele der Deadheads lebten in einer völlig anderen Welt, als sie den Dead-Kosmos entdeckten und sich von ihrem alten Leben verabschiedeten. Und das ist die Botschaft, für die Grateful Dead auch heute noch stehen.
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Platz 56: Dr. Dre
Kanye West über Dr. Dre: Küssen HipHop-Produzenten Dr. Dre die Füße? Das ist so, als würde man einen überzeugten Christen fragen, ob Jesus für seine Sünden gestorben ist. Dre trägt die ganze Westcoast auf seinen Schultern. Er entdeckte Snoop – neben Jay-Z der größte lebende Rapper – und nahm Eminem, 50 Cent und Game unter Vertrag. Er findet Künstler mit Potenzial und holt alles aus ihnen heraus.
Ich erinnere mich, Dres Musik gehört zu haben, lange bevor ich wusste, wer er überhaupt war. Als ich elf war, hatte ich eine Kassette von Eazy-Es „Eazy-Duz-It“. Ich wusste damals nicht, was sich hinter dem Wort „Produktion“ versteckte, aber ich liebte diese Musik. Je mehr ich lernte, was ein HipHop-Produzent macht, umso mehr zog ich den Hut vor Dre.
Copyright: Dr. Dre
Platz 56: Dr. Dre
Kanye West über Dr. Dre: Ich lernte Dre im Dezember 2003 kennen. Er fragte mich, ob ich einen Track für Game produzieren wolle. Ich war durch seine Anwesenheit zunächst eingeschüchtert, aber nach 30 Minuten lag ich auf den Knien und flehte ihn an, mein nächstes Album zu mixen.
Dre ist davon überzeugt, dass Gott ihn auf diese Welt gesetzt hat, um Musik zu machen – und was immer sich ihm an Hindernissen in den Weg stellt: Am Ende ist er immer ganz oben.
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Platz 55: Eric Claptons
Steven Van Zandt über Eric Clapton: Eric Clapton ist der wichtigste und einflussreichste Gitarrist, der je gelebt hat, noch lebt und je leben wird – und nun tu dir einen Gefallen und versuch gar nicht erst, mit mir darüber zu diskutieren! Vor Clapton gab es die Rock- Gitarre à la Chuck Berry – modernisiert von Keith Richards – und die Rockabilly- Gitarre, also Scotty Moore, Carl Perkins, Cliff Gallup, die von George Harrison popularisiert wurde. Clapton absorbierte beides und fügte die Essenz des elektrischen schwarzen Blues hinzu: die Power und das Vokabular von Buddy Guy, Hubert Sumlin und den drei Kings – B.B., Albert und Freddie –, um so einen Ton zu kreieren, der die Rock’n’Roll- Leadgitarre für immer verändern sollte.
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Platz 55: Eric Claptons
Steven Van Zandt über Eric Clapton: Vom Kopf her war Clapton eigentlich Purist, auch wenn man zunächst davon wenig hören konnte. Jeder Lick, selbst ein notengetreues Cover wie das von Freddie Kings „Hide Away“, brezelte er gnadenlos auf – und wenn er ein Solo spielte, kreierte er wundervolle Symphonien auf Basis der klassischen Blues-Licks. Man konnte seine Soli mitsingen, als seien sie eigenständige Songs.
Ich sah Clapton zum ersten Mal 1967 im Cafe Au Go Go in New York – fast jedenfalls. Ich stand draußen, weil die Show ausverkauft war. Aber ich konnte ihn durchs Fenster direkt sehen. Und es war laut, selbst draußen. Musikalisch war Clapton damals ein Tier. Er stand unbeweglich auf der Bühne, lieferte aber gleichzeitig die brutalste Frontalattacke, die man je miterlebt hatte. Und wenn er seiner Kreativität, Leidenschaft, Frustration und Wut freien Lauf ließ, konnte man es geradezu mit der Angst bekommen.
Howlin‘ Wolf
Copyright: Universal
Platz 54: Howlin‘ Wolf
Buddy Guy über Howlin‘ Wolf: Es gab einen guten Grund, warum ich auf Tracks wie „Killing Floor“, „Built For Comfort“ und „300 Pounds Of Joy“ mitspielen durfte: Es gab eine Menge Musiker, die weit besser waren als ich, aber die meisten von ihnen dachten sich wohl: „Das ist meine Gelegenheit, den großen Wolf von der Bühne zu blasen.“ Ich hätte so was nie sagen können; für mich war es die große Gelegenheit, etwas von Wolf zu lernen. Aber er war eigentlich kein strenger Lehrmeister. Wenn du etwas spieltest, das ihm gefiel, dann drehte er sich um und lächelte dich an. Und wenn er lächelte, gab’s auch ein Honorar.
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Platz 53: The Allman Brothers Band
Billy Gibbons über die Allman Brothers Band: In gewisser Weise sagt ihr Name schon alles – und damit ist nicht gemeint, dass Duane und Gregg Allman die gleichen Eltern hatten. Die Allman Brothers Band waren als Musiker eine verschworene Bruderschaft, für die Rasse und Ego keine Bedeutung hatte. Es war eine Konstellation, die in dieser Perfektion wohl unerreichbar bleibt.
Die Allmans waren die erste große Jam-Band, und sie brachten die Kunst des Jammens auf ein gänzlich neues Niveau. Sie mischten traditionellen Blues mit ihrem ganz eigenen Verständnis von Rock’n’Roll.
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Platz 53: The Allman Brothers Band
Billy Gibbons über die Allman Brothers Band: Duane Allman spielte das, was er hören wollte. Schon vor ihm gab es Bottleneck-Gitarristen, aber Duane zauberte plötzlich Sachen, die noch niemand vor ihm gespielt hatte. Sein Ton und seine Technik waren einmalig. Er war ein atemberaubender und munvergleichlicher Musiker, der viel zu früh mvon uns gegangen ist.
Und dann war da Gregg, sein jüngerer Bruder. Mit seinem Gesang und den Keyboards lieferte er eine dunklere Grundierung, einen Schuss Soul, der dem Regenbogen der Allmans eine zusätzliche Farbe verlieh. Sie hatten Respekt vor den Wurzeln ihrer Musik, sie lernten vom Blues und interpretierten ihn nach ihrer Vorstellung um, sie nahmen Altes und machten Neues daraus.
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52. Queen:
Gerard Way über Queen: Ich liebte Freddie als Performer. Vielleicht übte er diese unglaubliche Posen ja vor dem Spiegel ein, aber er machte nie den Eindruck, in eine andere Haut zu schlüpfen. Es war seine Art und Weise, der Welt zu sagen: „Ich bin, wie ich bin.“ Ich erinnere mich noch an die Zeit, als die verbliebenen Queen-Mitglieder einen neuen Sänger suchten und ich dachte: „Das würd ich für mein Leben gern tun.“ Es macht einfach einen Riesenspaß, seine Songs zu singen – und er sang sie mit dieser unglaublichen Hingabe. Nur mit dem Rauchen müsste ich wohl aufhören, wenn ich mich ernsthaft daran versuchen würde.
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51. Pink Floyd
Wayne Coyne über Pink Floyd: Wenn man 14 wird, stürzen plötzlich so viele Dinge auf einen ein, aber „Dark Side Of The Moon“ lieferte dafür den perfekten Soundtrack. Je intensiver man sich mit ihrer Musik beschäftigte, umso mehr stieß man auf interessante Details, die dann wiederum zu anderen Entdeckungen führten. Man spürte, dass hinter Pink Floyd kreative Köpfe standen, die sich spielerisch über vermeintlich eherne Gesetze hinwegsetzten und einfach machten, was sie für richtig hielten.
51. Pink Floyd
Wayne Coyne über Pink Floyd: Es begann damit, dass Syd Barrett diese skurrilen Geschichten schrieb, diese seltsamen Songs, die irgendwie Surf-Rock waren, irgendwie R&B – aber eben aus seiner völlig abgedrehten Perspektive. Später war es Roger Waters, der diese groß angelegten Klanglandschaften entwarf, die die Krisen der menschlichen Natur illustrierten. Und schließlich kamen Pink Floyd zu der Überzeugung: „Hey, wir könnten in riesigen Stadien spielen und dort gigantische Schweine in den Himmel steigen lassen.“ Und immer hatte ihre Musik die Substanz, um dieses Konzept auch zu tragen.
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Platz 60 – 51
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