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Die 100 größten Musiker aller Zeiten: Platz 50 – 41
Die Liste der 100 Musiker, die 2011 aktualisiert wurde, ist ein Beitrag zur Rock-Historie. Die Essays über die 100 Besten stammen aus prominenter Feder, es sind Huldigungen aus der Fan-Perspektive.
Platz 50: The Band
Lucinda Williams über The Band: Ich nenne The Band immer als Beispiel für meine eigene Karriere. Als ich auf der Suche nach meinem ersten Plattenvertrag war, wussten die Leute nicht, wie sie mich vermarkten sollten, weil mein Sound in keine Schublade passte. Doch The Band, die spielten ein klein bisschen von allem. Ich weiß noch, als „Music From Big Pink“ herauskam. Man konnte die Musik der Band nicht einordnen, aber sie war sehr organisch – ein wenig Country, ein wenig Roots, ein bisschen Mountain, ein bisschen Rock –, und in Gesang und Harmonien waren sie anders als alle anderen.
Als sie Dylan unter dem Namen The Hawks auf seiner 66er-Tour begleiteten, waren das Sternstunden des Rock’n’Roll.
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Platz 50: The Band
Lucinda Williams über The Band: Ich nenne The Band immer als Beispiel für meine eigene Karriere. Als ich auf der Suche nach meinem ersten Plattenvertrag war, wussten die Leute nicht, wie sie mich vermarkten sollten, weil mein Sound in keine Schublade passte. Doch The Band, die spielten ein klein bisschen von allem. Ich weiß noch, als „Music From Big Pink“ herauskam. Man konnte die Musik der Band nicht einordnen, aber sie war sehr organisch – ein wenig Country, ein wenig Roots, ein bisschen Mountain, ein bisschen Rock –, und in Gesang und Harmonien waren sie anders als alle anderen.
Als sie Dylan unter dem Namen The Hawks auf seiner 66er-Tour begleiteten, waren das Sternstunden des Rock’n’Roll.
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Platz 50: The Band
Lucinda Williams über The Band: Ihre Songs kann man nicht covern – wer könnte Richard Manuels unglaublich hohe Stimme nachmachen? –, aber wir haben es versucht. Jedes Mal, wenn wir zusammensaßen und sangen, klampfte unausweichlich jemand eine Version von „The Night They Drove Old Dixie Down“. Mein Lieblingssong war „It Makes No Difference“ von „Northern Lights – Southern Cross“. Das Gefühl dahinter ist so herzzerreißend und die Darbietung so ehrlich. Dieser Typ, der erzählt, dass seine Geliebte ihn gerade verlassen hat und er total am Boden zerstört ist.
Man ist traurig, trotz der wunderbaren Musik, wenn man „The Last Waltz“ sieht. Richard Manuels Tod war wirklich tragisch. Garth Hudson habe ich später persönlich kennengelernt, er spielte auf einem Demo, das ich Mitte der Achtziger machte. Ein sehr stiller Mann, sehr nett. Und er spielte wie ein Engel.
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Platz 49: Elton John
Billy Joel über Elton John: Elton John sieht sich als Rockstar, und er lebt das auch so richtig. Sagen wir besser: als Rockstar wie im alten Rom. Bei unseren gemeinsamen Tourneen sah ich im Backstagebereich junge Männer in Togas mit kleinen Feigenblättern um den Kopf. In seiner Garderobe hat Elton 1000 Sonnenbrillen, 100 Paar Schuhe und um die 50 Versace-Anzüge zur Auswahl. Der Mann ist ein verdammter König, und ich finde das großartig. Meine Garderobe sieht eher aus wie das Hinterzimmer einer Imbissbude. Mit einer Wurstplatte, über der die Möwen kreisen.
Am Klavier ist Elton der Hammer. Er ist einfach fantastisch, wie eine Mischung aus Jerry Lee Lewis, Fats Domino und Little Richard.
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Platz 49: Elton John
Billy Joel über Elton John: Und er macht ja immer weiter. Ich habe seit 1993 keinen Song mehr geschrieben, und er fragt mich: „Billy, warum schreibst du nicht endlich wieder neue Songs?“ Und ich sage: „Elton, warum schreibst du nicht endlich weniger neue Songs?“ Für 200 Dollar Eintrittspreis kann man den Leuten nicht den ganzen neuen Kram aufzwingen.
Er hat ja so großartige Sachen geschrieben. „Rocket Man“, „Tiny Dancer“, „The Bitch Is Back“. Das wollen die Leute hören. Jeder Songwriter steht in der Schuld von Elton, dem überragenden Melodiker. John Mayer, Alicia Keys… Ich kriege ja nichts mehr mit, ich kenn die neuen Bands überhaupt nicht, aber jeder, der ein Keyboard spielt und Melodien mag, muss sich bei Elton bedanken.
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Platz 48: Run-DMC
Chuck D über Run-DMC: Run-DMC waren die Beatles des HipHop – Run und DMC waren Lennon und McCartney, und Jam Master Jay war George und Ringo in einer Person. „Raising Hell“ ist das erste echte Rap-Album, ein vollständiges Kunstwerk statt einer Sammlung von Singles oder so einer Krimskrams-Platte. Rock spielt darauf eine Rolle, aber der Rap gibt den Ton an – er liegt nicht drunter, sondern sitzt oben drauf. Jay-Z, Outkast, Black Star, die Roots: Jeder, der heute HipHop macht, hat Run-DMC in der Ahnentafel.
Sie besaßen eine ganz neue Energie, die den HipHop revolutioniert hat. Ältere Musiker wie Grandmaster Flash trugen Disco-Klamotten, kamen aus der Bronx und wirkten anders.
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Platz 48: Run-DMC
Chuck D über Run-DMC: Ich war gerade zu Hause, als ein Typ im Fernsehen sagte, Jay sei ermordet worden. ,Das war der totale Schock. Schwarze Musiker sind nicht immun gegen das, was in unserer Gesellschaft schiefläuft. So was hören die Leute nicht gern, aber es ist die Wahrheit, und wir müssen etwas dagegen tun, um solche Tragödien zu vermeiden.
Noch eine kleine Geschichte: 1984 erzählte ich Jay, dass ich nach Philadelphia ins Spectrum kommen würde, um mir die erste „Fresh Fest“-Tour anzusehen. Als ich zum Hintereingang kam, schickte ich ihm eine Nachricht und fragte, ob er mich reinlassen könnte. Und tatsächlich, mitten in einem Konzert vor 20.000 Leuten ging er von der Bühne, vorbei an den Sicherheitsleuten, und brachte mir zwei Tickets. Ich werde ihn nie vergessen.
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Platz 47: Patti Smith
Shirley Manson über Patti Smith: Ich war 19 oder so als ich zum ersten Mal eine Platte von Patti Smith hörte. Das war „Horses“. Ich weiß noch, dass mich der Klang ihrer Stimme faszinierte, dieses Wilde darin. Später gefiel mir vor allem der intellektuelle und politische Gehalt ihrer Texte. Und ich mochte ihr Image, diesen völlig unglamourösen Look mit der Nagelscheren-Frisur.
Sie ist eine Folksängerin, auf dieselbe Weise wie Bob Dylan. Mir gefiel, dass sie auch Gedichte schrieb, malte und fotografierte. Für sie war Musik nicht alles. Und sie wusste, was für eine Kraft in ihrem Image steckte, dass sie richtig sexy war und wie sie das in ihrer Kunst einsetzen konnte. Was Madonna macht, das hat Patti von Anfang an gekonnt. Bloß geht es Madonna immer nur darum, sich zu verkaufen. Bei Patti hatte ich dagegen das Gefühl, dass sie mit ihren Sachen Trost und Freude spenden wollte – mir ganz persönlich.
Platz 47: Patti Smith
Shirley Manson über Patti Smith: Wenn Patti „People Have The Power“ singt, bewegt mich das, weil ich weiß, dass ich nicht die Einzige da draußen bin, die so denkt. Es muss Millionen geben, für die sie singt, die so fühlen wie ich.
Wenn ich mir heute die Charts ansehe, welche Frauen die meisten Platten verkaufen und die meiste Presse kriegen, dann wird mir richtig schlecht. Weil all diese Frauen von männlichen Vorstellungen kontrolliert werden, wie eine Frau sein sollte und was es bedeutet, sich gegen etwas aufzulehnen. Wenn Christina Aguilera ernsthaft als Rebellin betrachtet wird, haben wir ein Riesenproblem. Ich bin nur froh, dass Patti immer noch bereit ist, sich da oben hinzustellen und zu kämpfen. Dann fühle ich mich weniger allein.
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Platz 46: Janis Joplin
Rosanne Cash über Janis Joplin: Sie stand unerschütterlich zu ihrer persönlichen Wahrheit, egal wie destruktiv, komisch oder verkehrt die sein mochte. Sie war eine absolute Individualistin in der Art, wie sie sich anzog, wie sie sang, wie sie lebte. Sie liebte ihren Whiskey, und machte draus keinen Hehl. Eine einzigartige Frau – ohne Stylisten, Publizisten oder Imageberater. Einfach Janis.
Die Schönheit und die Kraft der Sängerin Janis Joplin liegen darin, dass sie absolut keine Angst hatte. Sie hielt nichts zurück. Sie ging jedes Mal an die Grenze, jedes Mal wenn sie den Mund öffnete. Sie konnte einen auch fertigmachen, wenn sie ihr Herz offenlegte wie zum Beispiel in „Me And Bobby McGee“, wo man plötzlich das kleine Mädchen dahinter sah. Nur richtig froh wurde sie nie. Sie lebte nicht lang genug, um so weit zu kommen. Sie war ein gleißend helles Licht, das viel zu schnell abbrannte.
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Platz 45: The Byrds
Tom Petty über The Byrds: Die Byrds sind unsterblich, weil sie so hoch flogen. Und für mich sind sie immer noch weit, weit oben. Sie haben tiefe Spuren hinterlassen. Zum einen waren sie die erste wirklich gute Antwort auf die British Invasion. Und jede Art von Folkrock – um es mal so zu nennen – entstammt direkt der Musik, die die Byrds gemacht haben. Sie waren jedenfalls die Ersten, die Country-Elemente in die Rockmusik einführten. Als wäre das alles nicht genug, trugen sie auch wesentlich dazu bei, dass Bob Dylan populär wurde. Und ich will ja nicht oberflächlich sein, aber – sie waren außerdem die bestangezogene Band weit und breit. Das spielte sogar damals schon eine Rolle.
Ich werde nie vergessen, wie ich „Mr. Tambourine Man“ zum ersten Mal im Radio hörte – der Klang der 12-saitigen Rickenbacker-Gitarre und der unglaubliche Chorgesang.
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Platz 45: The Byrds
Tom Petty über The Byrds: McGuinn erzählte mir, dass die Byrds sich richtig anstrengen mussten, um als Band Rock’n’Roll zu spielen. Sie mussten es lernen. Man stelle sich vor: Ein Haufen Folkies bemüht sich rauszukriegen, wie man die Leute zum Tanzen bringt.
Die Byrds repräsentierten Los Angeles genau wie die Beach Boys, sie waren nur das Gegenstück – L.A.s abgedrehte Beatniktruppe. Sie lenkten meine Aufmerksamkeit auf Los Angeles und waren einer der Gründe, weshalb ich in einer eigenen Band spielen wollte. Ich sah sie einmal beim West Palm Beach Pop Festival, die Stones spielten da auch. Am Anfang war das die Grundidee der Heartbreakers – wir wollten eine Mischung aus den Byrds und den Stones sein. Denn was konnte cooler sein als das?
Platz 44: Public Enemy
Adam Yauch über Public Enemy: PE haben die Szene musikalisch völlig verändert. Keiner machte HipHop mit purem Krach und atonalen Synthesizern, keiner mischte Sachen von James Brown und Miles Davis, keiner war bis dahin so hart gewesen. Sie waren auch die erste Rap-Truppe, die sich wirklich auf ihre Alben konzentrierte – man kann „Nation Of Millions“ oder „Fear Of A Black Planet“ von Anfang bis Ende durchhören, das sind nicht nur ein paar willkürlich zusammen-geschmissene Songs.
Für mich ist Chuck D der wichtigste MC im HipHop. Was sein MC-Talent angeht, gehört er ganz klar zu den Besten. Seine Power und Rhythmen in Zeilen wie: „Yes/ The rhythm, the rebel/ Without a pause/ I’m lowering my level“, da kommt keiner ran.
Platz 43: Sly and the Family Stone
Don Was über Sly and the Family Stone: Sly and the Family Stone brauchten nicht zu sagen: „Warum können wir nicht alle in Frieden leben?“ Man brauchte sich bloß diese Band anzuschauen und ihren Sound hören, um zu begreifen, welche Einstellung sie vertraten. Auf den frühen Alben gab es überhaupt keine Anspielungen auf das Thema Hautfarbe, sie waren durch und durch utopisch, erfüllt von einem Idealismus, der in Songs wie „Everyday People“ und „Hot Fun In The Summertime“ laut und deutlich zum Ausdruck kam.
Solche Botschaften brauchen die Menschen. In diesen Alben steckten ein ungeheurer Optimismus und echte Überzeugung.
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Platz 43: Sly and the Family Stone
Don Was über Sly and the Family Stone: „Fresh“ ist das Werk eines Mannes, der verstanden hat, dass niemand das Rad der Geschichte schneller oder langsamer drehen kann. Qué será, será. „Fresh“ ist ein sehr tiefgründiges Werk. Hier spricht jemand, der ganz oben angekommen war und jetzt in der Erkenntnis, dass er eigentlich nichts unter Kontrolle hat, ganz tief fällt.
Ohne Sly würde die Welt ganz anders aussehen. Ohne ihn gäbe es keinen George Clinton, keinen Prince. Alles, was im R&B nach ihm kam, war durch diesen Mann beeinflusst. Die „Revolution“ der 60er, die haben wir vielleicht verloren, aber Sly gewann seine ganz eigene Revolution, musikalisch und in den Köpfen des Publikums. Ich hoffe nur, dass er das weiß und dass es für ihn okay ist.
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Platz 42: Van Morrison
Peter Wolf über Van Morrison: Van lebte in einer winzigen Wohnung im Erdgeschoss eines alten Hauses in der Green Street in Cambridge. Er, seine Frau und ihr kleiner Sohn. Sie waren völlig pleite. Die Wohnung wirkte trist, kahl, sie hatten nur eine Matratze auf dem Boden, einen Kühlschrank, eine akustische Gitarre und ein Tonbandgerät. Er lebte im Exil, hatte eine Familie zu ernähren, kein Geld, keine Band, keinen Plattenvertrag und keine konkreten Aussichten auf einen legalen Ausweg aus der Misere. Warum er überhaupt nach Boston gekommen war, blieb mir ein Rätsel.
Immer wenn Van aus beruflichen Gründen telefonieren musste, lief er einige Blocks weit zu mir. Ich glaube, für ihn war das immer auch eine kleine Flucht aus seinem problembeladenen Leben. Stundenlang stöberte er in meiner Plattensammlung. Immer wieder lauschten wir „dem Gospel“, wie er es nannte, von Jackie Wilson, Hank Williams, Louis Jordan, Billy Stewart, Elvis und John Lee Hooker. „Das sind die wahren Könner“, sagte Van.
Platz 42: Van Morrison
Peter Wolf über Van Morrison: Schließlich bekam Van eine akustische Zweimannband zusammen und organisierte sich einen Termin in einem Jazzclub, den ich nur als unterirdisch bezeichnen kann. Er lag drei Stockwerke unter einem Billardsalon, war feucht und dunkel. Der Name des Ladens passte: The Catacombs. Ägyptische Muster zierten die gelben, von Rauchflecken verschmutzten Wände. Ich lieh mir eine Bandmaschine, um das Konzert aufzunehmen. Was er dann an diesem Abend spielte, war der Songzyklus, aus dem das bahnbrechende Album „Astral Weeks“ werden sollte. Nur eine Handvoll Leute hörten zu, aber nach dem letzten Song war wohl allen klar, dass sie gerade etwas ganz Besonderes miterlebt hatten.
Letzten Sommer stand ich am Bühnenrand und sah Van vor mehreren Tausend Fans spielen. Mit derselben urwüchsigen Kraft und Leidenschaft, die er vor über 30 Jahren in den lang vergessenen Catacombs demonstriert hatte. Einmal mehr bewunderte ich seine mysteriöse Gabe, alles Chaos zu transzendieren, alle Verzweiflung, die ihn so leicht hätte lähmen können.
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Jim Morrison auf der Bühne
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Platz 50 – 41
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