Die 100 besten Musiker: The Drifters – Essay von Jerry Leiber und Mike Stoller

Egal in welcher Besetzung: Die Drifters standen für die exquisite Melange großartiger Stimmen

Im Laufe der Jahre waren die Drifters gleich eine ganze Handvoll verschiedener Gruppen. Und möglicherweise war es sogar dieser ständige Personalwechsel, der gewährleistete, dass die Kette der Hits selbst über einen derart langen Zeitraum nie abriss.

Wir waren schon Fans, bevor wir Songs für die Drifters schrieben und sie später dann auch produzierten. Die großartigen Sänger in der Band hatten eine lange Tradition: Clyde McPhatter, Johnny Moore, Ben E. King, Rudy Lewis. Doch trotz all ihrer fantastischen Platten war die personelle Fluktuation enorm. Es war letztlich das Management, das die Mitglieder nach Gutdünken engagierte und wieder feuerte.

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Unser erster Versuch für die Drifters war „Ruby Baby“ von 1955. Wir waren begeistert, was sie aus dem Song machten. 1958 ließen die Manager das Personal einmal mehr rotieren – und es kam die Stunde des großen Ben E. King. Die meisten Platten, die mit den Drifters assoziiert werden – wie „There Goes My Baby“ – stammen aus dieser Phase.

Wir schrieben selbst Songs für die Drifters, aber wir klopften auch bei den besten Songschreibern dieser Welt an

Ben E. King war noch ein junger Sänger, der sich gerade einen Namen machte, aber trotzdem war er stilistisch erstaunlich ausgereift und genuin. Man hat gesagt, dass „There Goes My Baby“ so einflussreich war, weil es den „Wall of Sound“ und Motown erst möglich gemacht habe.

Wir werden dem nicht widersprechen wollen. Aber es war auch das fantastische Arrangement von Stan Applebaum, das uns den Weg wies, wie man Rock’n’Roll und Streicher unter einen Hut bekommt. Als King ausstieg, arbeiteten wir mit ihm als Solisten weiter, während die Drifters weiterhin Hits produzierten, zunächst mit Rudy Lewis als neuem Leadsänger, nach seinem Tod dann erneut mit Johnny Moore.

Wir schrieben selbst Songs für die Drifters, aber wir klopften auch bei den besten Songschreibern dieser Welt an. Doc Pomus und Mort Shuman lieferten wundervolle Lieder wie „This Magic Moment“ und „Save The Last Dance For Me“, Gerry Goffin und Carole King schrieben „Up On The Roof“. Wir brachten die Gruppe auch mit Burt Bacharach zusammen.

Egal in welcher Besetzung: Die Drifters standen für diese exquisite Melange großartiger Stimmen – warm und rund und voll wie schmelzende Schokolade.

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