Die 100 besten Musiker aller Zeiten: The Four Tops – Essay von Smokey Robinson
Sie waren die erste Gruppe, die moderne Harmonien aufgriff. Sie interpretierten R&B wie keine anderen.
Eine Vokalgruppe wie sie gibt es nur einmal. Als ich in Detroit aufwuchs, waren sie mit Abstand die talentierteste in der ganzen Gegend. Als ich elf Jahre alt war, gründete ich meine eigene Gruppe, aus der später die Miracles entstanden. Die Four Tops hießen damals noch The Four Aims, und wie sie sangen wir an Straßenecken, auf Schulfesten oder privaten Partys.
Sie waren die erste Gruppe, die moderne Harmonien aufgriff. Sie konnten noch immer Gospel singen, aber sie interpretierten R&B wie keine anderen. Ich liebe Sänger, die man bereits identifizieren kann, wenn sie auch nur den Mund aufmachen – und Levi Stubbs war einer von ihnen, einer der größten, die je gelebt haben. Seine Stimme hatte ein unverkennbares Timbre, und zusammen mit Obie Benson, Duke Fakir und Lawrence Payton war er einfach unschlagbar.
Als sie zu Motown kamen und mit Holland-Dozier-Holland zusammengespannt wurden, gab es kein Halten mehr. Sie sangen einige der packendsten Songs, die je geschrieben wurden: „Standing In The Shadows Of Love“, „Bernadette“, „Reach Out I’ll Be There“, „I Can’t Help Myself“ und „Baby I Need Your Loving“. Später, als Holland-Dozier-Holland ausgeschieden waren, schrieb ich zusammen mit Frank Wilson noch „Still Water (Love)“ für sie.
Die Four Tops werden immer ganz oben stehen
Sie waren immer großartige Sänger, aber sie waren auch privat großartige Typen. Als sie von Motown unter Vertrag genommen wurden, war ich mit den Miracles bereits an Bord. Aber alle Burschen hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Wenn man nach einer 51-Städte-Tournee nach Hause kam, stellte man sich kurz unter die Dusche und fuhr anschließend gleich wieder ins Motown-Büro. Wir spielten Karten oder Billard bis in die frühen Morgenstunden.
Die Four Tops werden immer ganz oben stehen. Ihre Musik ist für die Ewigkeit.