Die 100 besten Musiker aller Zeiten: The Everly Brothers – Essay von Paul Simon
Sie waren ein wichtiges Vorbild für John Lennon und Paul McCartney, die sich ganz zu Anfang übrigens mal die Foreverly Brothers nannten – und natürlich auch für Simon and Garfunkel.
Die Wurzeln der Everly Brothers reichen sehr, sehr tief in den Boden der amerikanischen Kultur. Zunächst sollte man wissen, dass die Everly Brothers schon als Kinder Stars waren. Sie hatten eine Radiosendung mit ihrer Familie. Und weil ihr Vater Ike ein bekannter Country-Gitarrist war, kamen auch andere wichtige Musiker zu Besuch.
Darunter Merle Travis und Chet Atkins, der den Everly Brothers half, in die Grand Ole Opry zu kommen. Sie hatten tagtäglich mit richtig guter, traditioneller Countrymusik zu tun und transportierten so das Erbe all der großen „Bruderschaften“ – der Delmore Brothers, der Louvin Brothers und der Blue Sky Boys – in die 50er-Jahre, wo sie andere Pioniere des frühen Rock’n’Roll trafen und schließlich Geschichte machten.
Die Everly Brothers haben vielleicht noch überzeugender als Elvis Presley den Country mit dem neuen Sound des Fifties- Rock’n’Roll vermischt. Der Einfluss der Everly Brothers übersteigt sogar noch ihren Ruhm.
Sie waren ein wichtiges Vorbild für John Lennon und Paul McCartney
Sie waren ein wichtiges Vorbild für John Lennon und Paul McCartney, die sich ganz zu Anfang übrigens mal die Foreverly Brothers nannten – und natürlich auch für Simon and Garfunkel. Als Kinder lernten Artie und ich unsere ersten Rock’n’Roll- Lektionen bei den Everlys.
Als die Everly Brothers 2003 mit Artie und mir auf Tour gingen, waren sie eigentlich schon drei Jahre in Rente gewesen. Für uns haben sie die Koffer noch mal rausgeholt.
Ich sagte zu Phil: „Wenn du dich tatsächlich zur Ruhe setzen willst, kannst du ebenso gut noch ein letztes Mal auf die Bühne gehen, dich verbeugen und mich dir erklären lassen, was du für uns und unsere Kultur bedeutest.“