Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: die komplette Liste
Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Mit Scorpions, Black Sabbath und Iron Maiden.
24 Judas Priest: "British Steel" (1980)
Allein schon wegen der rasanten Frusthymne „Breaking The Law“ ist dieser Platte ein Platz im Herzen nicht nur der Metal-Fans sicher. Zwar war „British Steel“, das auch den Hit „Living After Midnight“ und den Solidaritätsaufruf „United“ enthielt, bereits das sechste Studioalbum der Band aus Birmingham. Doch wie kaum eine andere Platte prägte sie das, was man bald die New Wave Of British Heavy Metal nennen würde.
23 System Of A Down: "Toxicity" (2001)
Das von Rick Rubin entdeckte Quartett um Serj Tankian warf so viele Stile in den Mixer – von Nu Metal, Prog, Hardcore bis zu armenischer Folklore – und gab sich auch textlich so avanciert, oszillierend zwischen Dada, Psychedelic und Agitprop, dass die einen Kunstkacke konstatierten, die anderen genialischen Alternative-Metal. Letztere überwogen bei Weitem.
22 Metallica: "Ride The Lightning" (1984)
Der Nachhilfeunterricht in den Tour-Pausen zeigte Wirkung. Songs wie die Doublebass-Orgie „Fight Fire With Fire“ stellen noch so leidlich einen Zusammenhang zum deutlich thrashigeren Debüt her, der aber von den symphonischen, melodieseligen Songs wie „Fade To Black“ geradezu negiert wird. Hier zeigt sich bereits der Januskopf der Band, der bei den Puristen später für so viel Verdruss sorgen wird.
21 Kiss: "Destroyer" (1976)
Alice-Cooper-Produzent Bob Ezrin verpasste der bisher grobkörnigen Comicwelt von Kiss Tiefenschärfe. Unter seiner Ägide arrangierten sie sich gar mit Kinder-Chor, Orchester und klassischer Harmonielehre. Neben ewigen Partystandards wie „Detroit Rock City“ oder „Shout It Out Loud“, reicht die pompöse Palette vom dämonischen Grollen „God Of Thunder“ bis zum sanften Balladen-Schnurren von „Beth“.
20 Motörhead: "No Sleep ‘Til Hammersmith" (1981)
Die klassische Motörhead-Besetzung bei einem Konzert im Hardrocktempel Hammersmith Odeon. Der ganze ungehobelte Dreck ist in diesen Aufnahmen, die Band prügelt mit einer grandiosen Energie und hat einen fabelhaften Trio-Sound. Die Songs – ein Rollgriff durch die Diskografie – erweisen sich beim Wiederhören zum Großteil als unverwüstliche Klassiker des Genres.
19 Machine Head: "Burn My Eyes" (1994)
Eins der Alben, die den Thrash mit voller Wucht in die 90er-Jahre hinüber retteten. Eine wichtige Gelenkstelle zwischen Slayer und Pantera. Nur die Amis haben es eine Weile nicht bemerkt, wohl auch weil das US-Radio die Band boykottierte. Grund waren Rob Flynns, nun ja, kontroverse Lyrics: Die Belagerung von Waco, die Rassenunruhen von L.A., rabiate Kirchenkritik – viel Stoff zum Anecken.
18 Led Zeppelin: "II" (1969)
In weniger als einem Jahr verzierten Led Zeppelin die Essenz ihres Debüts noch stärker mit Hardrock-Vignetten. So wird das Gitarrenriff wie in „Whole Lotta Love“ oder „Heartbreaker“ verstärkt zum Song-Epizentrum und die Lyrik deutlich expliziter („The Lemon Song“). Akustische Folk-Derivate („Ramble On“) sollten ebenso wie das ausgedehnte Drum-Solo („Moby Dick“) fortan zum Sujet-Kanon gehören.
17 Rainbow: "Rising" (1976)
Das zweite Rainbow-Album ist das beste: „Rising“ hat einen magisch dunklen Sound und eine Reihe großartiger Momente, die Dios dräuenden Fantasy-Mystizismus und Blackmores klassisch informierten Riffrock auf den Punkt brachten. Natürlich ist „Stargazer“ das beste Lied, ein episches Hardrock-Meisterwerk über einen bösen Zauberer, flimmernde Wüstenhitze und delirierende Sklaven. Unsterblich.
16 Pantera: "Vulgar Display Of Power" (1992)
Eins der einflussreichsten Metal-Alben der 90er-Jahre. Hier passt alles zusammen, der Titel, die Cover-Onomatopoesie und eben dieser ebenso vulgär-brachiale wie kontrollierte musikalische Ausbruch, der die schon bei „Cowboys From Hell“ gestiftete Liaison zwischen Thrash und Groove konsequent weiterführt. Noch härter, mit mehr Gebrüll. Trotzdem Nr. 44 der US-Charts.
15 Deep Purple: "Machine Head" (1972)
„Highway Star“ eröffnet das Album furios. Als erstes Speed-Metal-Stück wird es geführt – in der Version von Metal Church vielleicht! Noch essenzieller für die Erfindung des Genres ist der andere Überklassiker mit dem bekanntesten Riff der Rockgeschichte, „Smoke On The Water“. Dessen ursprüngliche Magie ist heute kaum noch gerecht zu beurteilen. Eins der Alben, die neue musikalische Koordinaten fixierten.
14 Van Halen: "Van Halen" (1978)
Die 1:43 Minuten von „Eruption“ sind auch im Jahr 2014 noch ein unerhörtes Stück Musik. Und nicht nur für Amateurgitarristen war die Welt nicht mehr dieselbe, nachdem einem Eddie van Halen 1978 dieses Gitarrensolo vor die Füße geknallt hatte. Und dann gibt es da noch Songs wie „Runnin’ With The Devil“ oder „Ain’t Talkin’ ’Bout Love“, die den Heavy-Sound der 80er-Jahre (mit-)erfunden haben.
13 Queensrÿche: "Operation Mindcrime" (1988)
Mit diesem ambitionierten Konzeptalbum über einen Aktivisten, der durch eine Gehirnwäsche zum Attentäter wird, führten Queensrÿche ihre musikalische Cleverness auf den Höhepunkt. Die souverän entworfene Musik vermischt Metal mit Prog-Elementen und der für Meistersänger Geoff Tate typischen Popsensibilität. Höhepunkt ist das dramatische „Suite Sister Mary“.
12 Thin Lizzy: "Live And Dangerous" (1978)
Laut Produzent Tony Visconti wurde im Studio enorm nachgearbeitet, insofern kein wirkliches Livealbum, aber egal: Klassiker wie „Emerald“, „Jailbreak“ und „Southbound“ gibt es hier in ausgehärteten, aufgerauten, getriebenen, eben in den letztgültigen Versionen. Allein die Ansagen sind zum Auswendiglernen, die Soli von Scott Gorham und Brian Robertson sowieso.
11 Motörhead: "Ace Of Spades" (1980)
Der Titelsong wurde zur ultimativen Halunkenhymne aller Rocker und Zocker. Auch der Rest des dreckigen Dutzends zieht als überdrehter Boogie und Blues im Westerngewand schneller als sein Schatten. Für eine Band, die nach ihrem Selbstverständnis Rock’n’Roll, nicht Heavy Metal spielt, machen Motörhead ihren Job raubeiniger und rasanter als alle anderen. Ein Album voller Amphetamin.