Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: die komplette Liste

Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Mit Scorpions, Black Sabbath und Iron Maiden.

39 Def Leppard: "Pyromania" (1983)

Von der Stahlstadt Sheffield zu US-Superstars: Soundperfektionist Robert „Mutt“ Lange und MTV machten es möglich. Dass Def Leppard britische Bodenständigkeit gegen Hochglanz und Produktionsbombast nach Queen eintauschten, machte „Pyromania“ nicht schlechter, sondern aus. Hochmelodische Hits wie „Photograph“ oder „Foolin’“ leisteten maßgebliche Pionierarbeit für die Pop-Metal-Ära der Achtziger.

38 Judas Priest: "Painkiller" (1990)

Ein musikalischer Richtungswechsel. Mit dem Doublebass-Dynamo Scott Travis suchte man Anschluss an modernere, das hieß in diesem Fall: schnellere Spielweisen. Der Titelsong ist eine wahre Speed-Orgie, die auch die enormen Notenzuwächse des Gitarrenduos Downing/Tipton offenbart. Die Frischzellenkur ging ein bisschen auf Kosten der eingängigen Hymnen, dafür hatte die Band wieder Mordsfeuer.

37 Rage Against The Machine: "Rage Against The Machine" (1992)

Rap, Hardcore und Metal? Geht das? Auf dem RATM-Debüt von ’92 hört man mal Fugazi („Bombtrack“), mal wird Led Zeps „Kashmir“ verarbeitet („Wake Up“). Während Tom Morello an der Gitarre Höchstleistungen vollbringt, gibt Zack de la Rocha den politischen Poeten. Das Ergebnis ist eine unerhört dynamische, stilprägende Crossover-Platte, der kaum einer hinterherkam.

36 Deep Purple: "In Rock" (1970)

Im selben Jahr wie Black Sabbaths Debüt meißelten Deep Purple ihre Rock-Definition in Stein. Weniger diabolisch, dafür musikalisch verspielter und mit vielen künftigen Kunstgriffen des Hardrock – wie der ausufernde Kraftakt „Child In Time“ beweist: Gitarre und Orgel duellieren sich mit Klassik-Kadenzen durch die Eingeweide des Blues, während Ian Gillan Falsett und Befreiungsschreie perfektioniert.

35 AC/DC: "Powerage" (1978)

Das erklärte Lieblingsalbum der Band (und von Keith Richards) mit vielen halb vergessenen Klassikern, die seit Jahren aus dem Liveprogramm verbannt sind. Vor allem in der langsamen Blues-Rock- und Boogie-Abteilung ist es hervorragend besetzt – mit dem charismatischen „Down Payment Blues“, dem kräftig aufstampfenden „Gimme A Bullet“ oder dem unglaublich lässig lostuckernden „What’s Next To The Moon“.

34 Mötley Crüe: "Dr. Feelgood" (1989)

Das letzte große Aufbäumen des L.A.-Glamrock, bevor Grunge ihm ein Ende machte. Mötley Crüe waren immer die härtesten unter den bunten Hunden (zumindest bis Guns N’ Roses kamen), und das US-Nr.-1-Album „Dr. Feelgood“ war das Meisterstück von Nikki Sixx, der hier unwiderstehliche Kracher über Sex, Suff und noch viel Schlimmeres schrieb. Die Adrenalin-Hymne „Kickstart My Heart“ knallt heute noch.

33 Def Leppard: "Hysteria" (1987)

Ausgerechnet ein paar schlechtfrisierte Briten zeigten (mit Hilfe von Produzent Mutt Lange) den Amerikanern, wie perfekter Mainstream-Rock mit Monster-Refrains und -Riffs geht. Das vierte Def-Leppard-Album schoss in den USA und im UK auf Platz eins und hatte sieben (!) Single-Hits. Es war auch ein Triumph über die Tragödie: Rick Allen hatte bei einem Unfall einen Arm verloren und trommelte doch weiter.

32 Alice In Chains: "Dirt" (1992)

Jerry Cantrells Riffs beheimaten Alice in Chains im Metal und (weniger) Sleaze der frühen Neunziger, Layne Staley addiert Post-Punk und Psychedelic – das ist die Spannung der viertbesten Seattle-Band, die mit „Dirt“ ihr schlüssigstes Album aufnahm. Der Selbsthass des Sängers ist kaum zu ertragen, die Riffs fräsen sich ins Hirn. „Dam That River“, „Down In A Hole“, „Angry Chair“: Klassiker des Grunge-Rock.

31 Accept: "Balls To The Wall" (1983)

Die Gay-Symbolik im Cover und in den Texten zu „London Leatherboys“ und „Love Child“ sollte wohl provozieren. Solche Oberflächlichkeiten hatte das Album nicht nötig, es sublimierte das Konzept der beiden großartigen Vorgänger: Dirkschneiders gepresster Kreischgesang wurde entschärft durch straighte, eingängige Riffs, schöne Harmoniesoli und eine satte, enorm effiziente Produktion, die zur Referenzgröße wurde.

30 AC/DC: "Let There Be Rock" (1977)

Die Ursprünge des Rock’n’Roll, dessen Genesis sie im Titeltrack so zwingend nachbuchstabieren, kann man diesem reduzierten, räudigen, staubtrocken, ja eigentlich gar nicht produzierten Rabauken-Boogie noch jederzeit anhören. Das Album enthält mit „Whole Lotta Rosie“, „Problem Child“ etc. eine Menge Band-Evergreens – aber die musikalische Füllwatte „Go Down“ und „Overdose“ gehört halt auch dazu.

29 Bon Jovi: "Slippery When Wet" (1986)

Auch wenn einige Juroren schon bei Erwähnung des Namens aufstöhnten: Ja, das dritte Album von Bon Jovi steht zu Recht hier, auch wenn die Band danach im Mainstream versuppte. Damals hatten sie nicht nur lange Haare, sondern auch die größten Hardrock-Hymnen weit und breit, freilich mit Synthesizer und Wohlfühlgarantie. Klassiker wie „Livin’ On A Prayer“ oder „Wanted“ soll ihnen erst mal einer nachmachen!

28 Van Halen: "1984" (1984)

Eddies Synth-Eskapaden verwirrten zunächst die Fans, waren aber nötig nach dem kreativen Einbruch von „Diver Down“. „1984“ klang so frisch, als hätten sie sich ein Stück ihrer alten Naivität zurückerobert. Da waren sie wieder, die melodischen Sonnenscheinchen mit der Zunge in der Backe. Eine grandiose Mischkalkulation: „Jump“ führte die Charts an, und der Speedpicker „Hot For Teacher“ befriedete die Metalheads.

27 Led Zeppelin: "Physical Graffiti" (1975)

Nach einer längeren Pause kehrten Led Zeppelin 1975 mit einem neugierigen, von stilistischen Erkundungen geprägten Doppelalbum zurück. „Physical Graffiti“ hat im Gegensatz zu den vorangegangenen Led-Zep-Werken etwas fast Skizzenhaftes, magisch Unkonkretes – und erweitert das Œuvre der Band mit „The Rover“ und natürlich „Kashmir“ trotzdem um einige unsterbliche Songs.

26 Black Sabbath: "Heaven And Hell" (1980)

Nach dem Rausschmiss von Ozzy schien die Band auseinanderzubrechen. Aber mit Ronnie James Dio ging es doch weiter. Ganz anders. Dios Stimmraspel schliff sich Iommis Riffs zurecht, wie es ihm gefiel. Aus frühem Metal wurde später Hardrock. Plötzlich klang die Band wie Rainbow auf Downer. Doch die Handvoll All-Time-Hymnen, neben dem Titelsong vor allem „Neon Nights“, gab ihm recht.

25 Queens Of The Stone Age: "Rated R" (2000)

Mit dem zweiten Album seiner Queens schwamm sich der geniale Eigenbrötler Josh Homme endgültig vom Kyuss-Erbe frei. Dies hier war so viel mehr als Stoner-Rock! Homme gelang eine faszinierende Melange aus harten Riffs, heftigen Melodien und irren Texten, nicht nur bei der Drogenaufzählung von „Feel Good Hit Of The Summer“. Moderner Hardrock geht also doch.

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