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Die 100 besten Alben der 2000er
Mit Beck, Amy Winehouse und Phoenix.
100. Leonard Cohen: Ten New Songs.
Leonard Cohens erstes Album seit neun Jahren, in denen er gegen Depressionen kämpfte und als Mönch lebte. Die stimmungsvolle Zusammenarbeit mit Sharon Robinson zeigt den Sänger so melancholisch und mit so viel Soul wie noch nie. In "In My Secret Life" reflektiert er über Sterblichkeit und Herzschmerz.
100. Leonard Cohen: Ten New Songs.
Leonard Cohens erstes Album seit neun Jahren, in denen er gegen Depressionen kämpfte und als Mönch lebte. Die stimmungsvolle Zusammenarbeit mit Sharon Robinson zeigt den Sänger so melancholisch und mit so viel Soul wie noch nie. In „In My Secret Life“ reflektiert er über Sterblichkeit und Herzschmerz.
99. The Hold Steady, ‚Almost Killed Me‘.
Diese Brooklyner Bar-Band überraschte die Welt über Nacht. Riffs wie aus den Siebzigern, Sänger Craig Finn singt derweil über mörderisch gute Partys, die ganz übel ausgehen: „Mary got a bloody nose from sniffing margarita mix.“ Die Songs waren so besetzungsstark wie bei Springsteen, und alle kreuzen sie durch Amerika, auf der Suche nach Sex und Erlösung.
98. TV on the Radio, ‚Return to Cookie Mountain‘.
Grenzüberschreitend, eine Mischung aller Stile: Das zweite Album der größten Band aus Brooklyn vereinte Indie, Rock, Doo-Wop, Gospel, Soul, Punk. Die Themen: 9/11, Irak-Krieg. „I was a lover, before this war,“ sang Kyp Malone.
97. Wilco, ‚Sky Blue Sky‘.
Diese semi-akustische Angelegenheit entstand nach Jeff Tweedys Rehab. Allerdings brodelt es unter der Oberfläche: „If you’re strung out like a kite/Or stung awake in the night/It’s alright to be frightened,“ singt er in „What Light.“ Nels Cline spielt dazu einige seiner besten Gitarren-Riffs.
96. The Streets, ‚Original Pirate Material‘.
„Streets riding high, with the beats in the sky,“ sang Mike Skinner aus Birmingham. Ein seltener Fall von gutem Garage-HipHop aus England. Die Themen waren exzellent und britisch: Er rappte über Clubbing, Playstation und Kloppereien in Fish-and-Chips-Shops.
95. Alicia Keys, ‚Songs in a Minor‘.
Das Debüt der 20-Jährigen bot ein Panoptikum: HipHop. vintage soul, Gospel, klassisches Piano, Feminismus, Romantik. Keys erhielt fünf Grammys dafür, jeder war verdient.
94. The Libertines, ‚Up the Bracket‘.
Heute füllen Pete Doherty und Carl Barât die Klatschspalten, zu Beginn des Jahrtausends aber waren sie die etwas eleganteren Oasis. „It’s not about tenements and needles / and the all the evils in their eyes,“ singt Doherty in „The Good Old Days.“ The Libertines mixten die Weisheit der Kinks mit der Punk-Romantik von Johnny Thunders.
93. Johnny Cash, ‚Unearthed.
Erschienen zwei Monate nach Cashs Tod 2003, vereint diese Box Raritäten und Alternativversionen aus den „American Recordings“, produziert von Rick Rubin. Country-Klassiker und Songs von Bob Marley, dazu eine Bonusdisc mit Gospel-Stücken. Ein Stück Kultur, so monumental wie Mt. Rushmore.
92. Bon Iver, ‚For Emma, Forever Ago‘.
Eines der vielleicht größten Trennungs-Alben, dazu eine der überraschendsten Erfolggeschichten des Jahrzehnts. Justin Vernon hatte sich in eine Hütte auf dem Land zurückgezogen, nur eine Gitarre hatte er dabei. Holz gehackt, Bart wachsen lassen – und Songs geschrieben: „Can’t you find a clue/When your eyes are painted Sinatra blue?“. Trotz des düsteren Folk-Sounds spendet Vernons Falsett-Gesang auch Trost.
91. The Hives, ‚Veni Vidi Vicious‘.
Fünf Schweden, die sich anziehen wie Gerry and the Pacemakers, eine Art Cartoon-Rockband. Und unwiderstehlichen Garage-Punk intonierten. Tolle Titel wie „Introduce the Metric System In Time“ und „Declare Guerre Nucleaire“ bescherten sie uns dazu.
90. Amadou & Miriam, ‚Dimanche a Bamako‘.
Ein Gitarren-Virtuose aus Mali und eine Soulsängerin vereinen sich mit Manu Chao. Ergebnis: Reggae mit Handy-Synthesizer, Blues wie Bo Diddley. Auf „Senegal Fast Food“ widmet sich das Trio der modernen Zivilisation, mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen.
89. Radiohead, ‚Hail to the Thief‘.
Eine Seltenheit: ein Radiohead-Album, das unterbewertet ist. Punk-Wut und Art-Rock-Ambition. „A Wolf at the Door“ und „I Will“ gehören zu den politischsten Liedern, die die Band bislang geschrieben hat. Ist die Platte zu lang? Gerade die vielen Ideen machen „Hail To The Thief“ zum Triumph.
88. Brian Wilson, ‚Smile‘.
Das berüchtigte unvollendete Beach-Boys-Album von 1966. Die „Antwort auf Sgt. Pepper“ wurde mit Van Dyke Parks 2004 fertig gestellt. Wilsons bestes Solo-Werk: vielschichtige Arrangements, göttliche Melodien, perfekte Orchester-Einsätze.
87. Gnarls Barkley, ‚St. Elsewhere‘.
Natürlich ist jeder verrückt nach „Crazy“, HipHopper, Indie-Rocker, Teenie-Boppers und deren Großeltern. Aber der Rest auf diesem Debüt war genau so gut: Cee-Lo Green und Danger Mouse mischten Spaghetti-Western-Soundtracks mit Motown. Bonus: Sie traten in Star-Wars-Kostümen auf.
86.The Postal Service, ‚Give Up‘.
Wie kam der Projektname zustande? Electro-Musiker Jimmy Tamborello und Death Cab for Cuties Ben Gibbard schickten sich ihre Demos ganz altmodisch über den „Postal Service“. Passt zum Retro-Computerpop des fertigen Albums. Songs wie „Such Great Heights“ und „Nothing Better“ enthalten entzückende Blips und Bloops, dazu die elegantesten Synthi-Streicher, die man sich denken kann.
85. Coldplay, ‚Viva La Vida‘.
Das Ziel von Chris Martin und Kollegen: „to be the Band That Matters Most.“ Mit Album Nummer vier wurde das Ziel erreicht. Zehn Widescreen-Songs über Liebe, Krieg und la vida.
84. Eminem, ‚The Eminem Show‘.
Auf seiner dritten Platte wechselte Eminem von Provokation zu Introspektion. Vatersein, die Schattenseiten des Ruhms – und immer noch Staatsfeind Nummer eins. „When I speak, it’s tongue in cheek/I’d yank my fuckin‘ teeth before I’d ever bite my tongue“.
83. The Black Keys, ‚Attack & Release‘.
Dan Auerbach und Patrick Carney widmeten sich dem Garage-Krach, als er schon fast wieder als out galt – und mit Danger Mouse als Produzenten übertrafen sie sich auf ihrem fünften Album selbst. Ursprünglich wollte das Duo auch mit Ike Turner zusammenarbeiten, aber er starb vor den Aufnahmen. Diese Platte nun hätte in jedem Jahrzehnt erscheinen können – zum Glück kam es in den 2000er Jahren.
82. Queens of the Stone Age, ‚Rated R‘
Die großartigste LP der Stone-Rocker beginnt mit „Feel Good Hit of Summer“ – geht ok, wenn man sich nicht gerade in der Reha befindet. Der Rest dreht sich um „Nicotine, Valium, Vicodin, marijuana, ecstasy, and alcohol!“- Ein einsamer Rufer in der Ära des Rap-Rocks, eine Hommage an die Melvins gleichermaßen wie Bowie.
81. Ryan Adams, ‚Gold‘.
Alt-Country-Sänger Adams wurde Anfang des Jahrtausends zu einer richtigen Hitmaschine. „Gold“, zwei Wochen nach 9/11 veröffentlicht, enthielt mit „New York, New York“ den richtigen Song zur richtigen Zeit. Der Hendrix-Boogie “Tina Toledo’s Street Walkin‘ Blues“ ist ein Ereignis an sich. Für ein trauerndes Land die allerbeste Therapie, die ein Herbst bringen kann.
80. Kings of Leon, ‚Youth and Young Manhood.‘
Die „Southern Strokes“ begeistern mit schnellen, vom Schellenkranz angetreibenem Scheunenrock. Caleb Followills Stimme changiert irgendwo zwischen Kurt Cobain und alkoholisiertem Treckerfahrer.
79. The New Pornographers, ‚Electric Version‘.
Das war nur in den 2000ern möglich gewesen: Ein Indie-Rock All-Star-Team. A.C. Newman, der brillante Songwriter aus Vancouver, holt sich Neo-Country-Sängerin Neko Case und Dan Bejar ins Studio. Jeder Song hierauf hat einen tollen Chorus.
78. Sufjan Stevens, ‚Illinois‘.
Ein Album pro US-Bundesstaat! Songs wie „Out of Egypt“ und „Chicago“ vereinen Stevens‘ Indie-Folk mit Avantgarde-Klassik von Steven Reich und Philip Glass.
77. Yo La Tengo, ‚And Then Nothing Turned Itself Inside Out‘
Auf ihrem intimsten, aber auch lärmreichsten Album gelang dem süßesten Paar des Indie-Rock ein Treffer zwischen dem Noise von „Painful“ (1993) und dem Groove von „I Can Hear the Heart Beating As One“ (1997). „Let’s Save Tony Orlando’s House“ war direkt von den „Simpsons“ inspiriert
76. Sigur Ros, ‚()‘
Mehr als eine Stunde Psychedelia aus Island. Acht unbetitelte Tracks, gesungen in einer Fantasie-Sprache. Aber egal in welcher Sprache: Sigur Rós schufen ein Werk voll atemberaubender Schönheit, in Widescreen. Zeitlupen-Melodien, mit Klavier, Kirchenorgel und dem Streiquartett Amiina.
75. Arcade Fire, ‚Neon Bible‘.
Der Bombast des Debüts „Funeral“ wurde hier noch weiter entwickelt, aber in eine dunkle Richtung. Einige der Stücke, wie „Intervention“ und „Black Wave/Bad Vibrations“ klingen wie Luxusleiden, aber die Crescendi vom Springsteen-artigen „Keep the Car Running“ und „No Cars Go“ erreichen Höhen, die für die Band bis heute einzigartig sind.
74. Red Hot Chili Peppers, ‚Stadium Arcadium‘.
2006 waren die Socken der Chili Peppers längst sorgfältig zusammengerollt, Kritiker bezeichneten sie als „erwachsen“ – normalerweise ein Prädikat wie ein Sargnagel. Aber das neunte Album der Kalifornier stellte unter Beweis, dass künstlerisches Wachstum und Festhalten am Old-School-Funkrock kein Widerspruch sind. 26 Songs auf zwei CDs, düstere L.A.-Stories („Dani California“), Balladen („Snow“) und mit „Hump de Bump“ die typische Peppers-Hymne.
73. Coldplay, ‚Parachutes‘.
Bereits Debütsongs wie „Yellow“ und „Don’t Panic“ messen sich mit dem Breitwand-Sound von U2, aber erinnern auch an die Intimität des Radiohead-Albums „The Bends“. Das große Herz des Sängers Chris Martin war nie stärker zu hören als hier.
72. Sleater-Kinney, ‚The Woods‘.
Keine Indieband der Nullerjahre war so einfallsreich und heavy wie dieses Riot-Grrr-Trio aus Portland. Schlagzeugerin Janet Weiss entwarf eine neue Version von John Bonham an den Drums – als Dance-Rock-Kriegsherr. Sleater-Kinney warfen die Achtziger-Nostalgie über den Haufen.
71. Franz Ferdinand, ‚Franz Ferdinand‘.
Schottische Dance-Mods mit engen Hosen fabrizieren größere Popsongs als jede andere Band des Jahres. Mission: „music for girls to dance to,“ Dazu die große Melodramatik von Liedern wie „Take Me Out,“ „Michael“ und „Darts of Pleasure.“ Lil Wayne hat „This Fire“ gecovert, und die Mädchen tanzen weiter, das ganze Jahrzehnt.
70. Missy Elliott, ‚Under Construction‘.
69. Bright Eyes, ‚Lifted or the Story is in the Soil, Keep Your Ear to the Ground‘
Ein echtes amerikanisches Original: Der Cure-Fan aus Nebraska drischt in die Akustikgitarre. Auf seinem Durchbruchs-Album versammelt Twenty-Something Conor Oberst ein Indie-Ensemble, spielt Songs über die Angst und gegen die Einöde des Mittleren Westens. „They say they don’t know when, but a day is gonna come / When there won’t be a moon and there won’t be a sun / It will just go black, it will just go back to the way it was before,“
68. U2, ‚How to Dismantle an Atomic Bomb‘
„All That You Can’t Leave Behind“ von 2000 klang noch recht reduziert – dann kam die Lautstärke auf „Atomic Bomb“. Die Platte erschien nur wenige Wochen nach George W. Bushs Wiederwahl als US-Präsident, sie gab den Amerikanern Zuflucht – vor allem durch Edges eskapistisch klingende Gitarre. Aber auch die persönlichen Momente kommen nicht zu kurz: „One Step Closer“ schrieb Bono für seinen verstorbenen Vater; ein Beleg dafür, dass U2 auch dann noch Soul haben, wenn sie im Breitwandformat auftreten.
67. Bjork, ‚Vespertine‘.
Björk manövrierte sich left field durchs Jahrzehnt, aber „Vespertine“ ist ein einzigartiges Projekt ihrer einzigartigen Karriere: ihr experimentellstes Werk mit entwaffnend persönlicher Note. Elektronika, Harfen, Glocken, alles durch uralte Boxen gejagt. Björk singt über Liebe, dazu gibt’s Kopfsex-Kino wie in „Heirloom“ und „Unison.“
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