Mund zu! So reagiert die DFB-Elf auf das Binden-Desaster
Die deutsche Nationalmannschaft hat unmittelbar vor dem WM-Gruppen-Spiel gegen Japan ein Zeichen gesetzt.
Die deutsche Nationalmannschaft hat auf die FIFA-Ankündigung, das Tragen einer „ONE LOVE“-Binde zu bestrafen, reagiert.
Unmittelbar vor Anpfiff des Spiels gegen Japan und nach den Nationalhymnen setzte die DFB-Elf am Mittwoch (23. November) ein echtes Zeichen: Bei der Aufstellung zum Mannschaftsfoto hielten sich alle Spieler demonstrativ den Mund zu. Die Botschaft ist klar: Man bekommt den Mund verboten – und möchte sich das nicht bieten lassen.
Die Aktion war in der offiziellen Übertragung der FIFA, die in Hunderte Länder gesendet wird, nicht enthalten. Die ARD zeigte allerdings aus der Entfernung mit einer eigenen Kamera, was die Spieler sich als Reaktion ausgedacht hatten. Internationale Fotografen hielten das Bild selbstverständlich fest.
Diskussion um die „ONE LOVE“-Binde
Mehrere europäische Nationalmannschaften, darunter die von Deutschland und den Niederlanden, hatten sich vor dem Turnier verabredet, dass die Mannschaftskapitäne die so genannte „ONE LOVE“-Armbinde tragen wollen. Sie kam bereits bei zahlreichen Spielen der Vergangenheit zum Einsatz und steht als Zeichen für Toleranz von verschiedenen sexuellen Orientierungen. Ursprünglich handelte es sich um eine Binde mit Regenbogenfarben – die bisher genutzte Flagge der LGBTQI+-Bewegung.
Doch die FIFA verwies darauf, dass es sich dabei um ein politisches Statement handele. Auch andere politische Symbole, etwa Slogans auf T-Shirts, sind nicht erlaubt beziehungsweise werden sanktioniert. Offenbar wurde den Verbänden, die mit der „ONE LOVE“-Binde auflaufen wollten, erst kurz vor Turnierbeginn mitgeteilt, dass es zum Teil drastische Sanktionen geben könnte (Gelbe Karte, Punktverlust). Daraufhin entschieden die Mannschaften gemeinsam, auf das Tragen der Binde zu verzichten.
Im Khalifa International Stadium war auch Bundesinnenministerin (und in dieser Funktion auch für den Sport in Deutschland verantwortlich) Nancy Faeser (SPD) zu Besuch. Sie trug auf der Tribüne eine für alle sichtbare „ONE Love“-Binde.