Deutsche Bands und Managements fordern Radio-Quote für heimische Künstler
Gemeinsam haben sich Bands und Managements aus Deutschland an die Radio-Stationen der Bundesrepublik gewandt. Ihr Wunsch: Mehr Zeit im Radio für heimische Musik.
Man will Corona für die Einführung einer Radio-Quote nutzen
Die unerwartete Corona-Krise durchkreuzt die eigentlichen Pläne der Musikerinnen und Musiker. Trotzdem sehen sie in einer verbindlichen Radio-Quote einen vielversprechenden Weg, um sich sprichwörtlich mehr Gehör zu verschaffen. Jetzt, wo die Menschen vor allem zu Hause sind, sei der richtige Zeitpunkt dafür. Das Radio sei ein mächtiges Promotion-Instrument, das die in Deutschland lebenden Künstler*innen gut gebrauchen könnten. Andersherum finde man in ihnen die Stars von morgen. Auf sie seien wiederum die Radio-Stationen angewiesen. Auch die Radiosender in Österreich und der Schweiz sollen die Radio-Quote umsetzen.
Konkret soll pro Station eine tägliche Sendung zwischen 15:00 Uhr und 20:00 Uhr für ausschließlich heimische Künstlerinnen und Künstler stattfinden. Die dadurch fälligen GEMA-Einnahmen sollen die Löcher stopfen, die durch das Coronavirus entstanden sind. Doch die Forderung gilt nicht nur für die Zeit der Pandemie. Eric M. Landmann, Manager der Beatsteaks und Klan, sagte in der gemeinsamen Pressemitteilung:
„„Es wird eine Zeit nach Corona geben! Wir haben eine vielfältige, lebendige Musikszene mit jungen hoffnungsvollen, talentierten Künstlerinnen, Newcomern und etablierten Acts. Wenn wir diese Vielfalt erhalten wollen, benötigen wir nun eure Solidarität und die Unterstützung der Sender. Nehmt bitte heimische KünstlerInnen und vor allem Newcomer und aufstrebende Talente auf eure Playlisten und setzt bitte eine Quote im Radio um. Nur so können die jungen Talente und Newcomer überleben, denen gerade durch den Wegfall ihrer Auftritte, ein Großteil ihrer Einnahmen wegbrechen““
Bereits seit vielen Jahren wird ein ähnliches Modell in Ländern wie Frankreich und Kanada umgesetzt. Die Maßnahmen sollen im Rahmen einer ausgeprägten Kulturpolitik die kulturelle Vielfalt schützen. Außerdem erhofft man sich durch die Unterstützung der jeweils heimischen Musik eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.