Johnny Ramone: Der Gitarrist, der zu den Waffen rief

Der Vater der Punkrock-Gitarre, gleichzeitig auch wichtiger Impulsgeber für den Riff-orientierten Modern Metal, war ein archetypischer Anti-Held.

John Cummings alias Johnny Ramone machte sich mit einer billigen Mosrite-Gitarre einen Namen, auf der er im Höllentempo minimalistische Barré-Griffe herauspeitschte. (Der sägende Sound wurde später auf den treffenden Namen „Buzzsaw“ getauft.) Ramone spielte fast nie ein Solo, sondern beschränkte sich auf die Rhythmusarbeit, tat das aber mit der Wucht einer heranrasenden U-Bahn.

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In einem Umfeld, in dem „heavy“ unweigerlich mit „langsam“ assoziiert wurde, bewies er mit seinen Riff-Stakkati, dass man das Tempo verschärfen konnte, ohne den Punch zu vernachlässigen. Die präzisen Riffs von „Blitzkrieg Bop“, aber auch der federnde Drive von „Rockaway Beach“ lieferten dafür schlagende Beweise. „Johnny ließ dem Wahnsinn wirklich freien Lauf“, erinnert sich Henry Rollins. „Ich stand nur da und dachte: ,Verdammt, ist das cool.

Oder man nehme „Blitzkrieg Bop“. Dieser Waffenruf der Ramones hat kein Gitarrensolo, weil Johnny Ramone Soli hasste. Doch seine nach unten geschlagenen Barré-Akkorde verströmten den fetten Geruch eines Dick-Dale-Twangs und das schrille Kratzen von Bo Diddley. Joey Ramone sagte, in Johnnys Gitarre würde er Orgeln, Keyboards und andere Instrumente hören, die gar nicht da sind.

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Am 8. Oktober 1948 wurde Johnny Ramone geboren. Neben Sänger Joey war er das einzige Mitglied, das der Band von der Gründung 1974 bis zur Auflösung 1996 ununterbrochen angehörte. Er starb am 15. September 2004.

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