„Der schlimmste Nachgeschmack“ – Ozzy Osbourne beißt Fledermaus den Kopf ab
Er wusste angeblich nicht, dass sie aus Fleisch und Blut ist und keine Attrappe. Und dass sie noch lebt. Während eines Konzerts 1982 biss der Sänger einer Fledermaus den Kopf ab.
Das Tier sieht im Video wirklich unecht aus, wie aus Gummi. Oder zumindest wie aus steifem Gummi, denn es bewegt sich nicht. Wahrscheinlich wurde der Fledermaus ihr natürliches Verhalten, sich bei grellem Licht in eine Starre zu begeben, zum Verhängnis.
Warum Ozzy Osbourne dennoch den Drang verspürte dieses unbewegliche Ding, das da plötzlich auf dem Bühnenboden lag, in den Mund zu nehmen – das ist bis heute nicht geklärt. Womöglich eine Sache, die mit seiner Erziehung zu tun hat, und dem, was man eigentlich nicht machen sollte.
Happ, Happ, Ozzy beißt zu
1982 bei einem Konzert im amerikanischen Des Moines jedenfalls kommt diese Fledermaus auf die Bühne geflogen, halt: ein Fan wirft sie auf die Bühne (wie das gegangen sein soll, ist ein Rätsel, warum macht die Fledermaus das mit?), und innerhalb weniger Happ-Happ-Sekunden, durch einen beherzten Biss, betreibt Osbourne ein Höchstmaß an Imagepflege, wie sie einem Metal-Musiker nicht besser gelingen könnte. Es macht ihn zum ultimativen Bad Guy. Black Sabbath, deren Sänger er gewesen war, hätten dem niemals etwas entgegen setzen können.
Später hat Osbourne den Vorfall erklärt und damit den Mythos wieder entzaubert. Er habe gedacht, ein Fan hätte ein Halloween-Spielzeug auf die Bühne geworfen. Als er sich den Fledermauskopf in den Mund schob, fing das Tier natürlich an mit den Flügeln zu schlagen. Osbourne habe einen Schreck bekommen und versucht den Kopf schnell wieder rauszuziehen – und dabei versehentlich den Kopf abgerissen. „Mein Mund war plötzlich voller warmer Flüssigkeit“, erinnerte sich der Sänger.“Es war der schlimmste Nachgeschmack, den man sich vorstellen kann.“
Nach dem Konzert ging es für Osbourne schnurstracks ins Krankenhaus, wo ihm vorsorglich Mittel gegen Tollwut verabreicht wurden.
Video: Ozzy Osbourne beißt in Fledermaus
„Ozzy Osbourne starb auf dem Weg ins Krankenhaus“: Diverse Videos auf YouTube behaupten, der Godfather of Metal sei tot. Der Sänger sprach in dem Podcast „The Osbournes Podcast“ über die Fake-Clips und stellte klar, dass er noch lebt – und vor seinem Ableben noch Konzerte spielen will.
„Es gibt so viele kranke Wichser da draußen“
In „The Osbournes Podcast“, in dem vier Mitglieder der Osbourne-Familie (Ozzy Osbourne, seine Frau Sharon Osbourne und deren Kinder Kelly Osbourne und Jack Osbourne) wöchentlich über „Popkultur, Rock’n’Roll-Nostalgie und alles, was ihnen sonst noch so einfällt“, sprechen, adressiert Ozzy Osbourne die zahlreichen YouTube-Videos, die ihn für tot erklären. „Ich bin nicht tot“ erklärte er. „Ich gehe nicht irgendwohin, verdammt noch mal.“
Der Prince of Darkness ist im Dezember 75 Jahre alt geworden und schlägt sich mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen herum. Ihn jedoch für tot zu erklären, „ist wirklich unverschämt“, sagte Kelly Osbourne in dem Podcast. „Es gibt so viele kranke Wichser da draußen“, kommentierte auch Sharon Osbourne die Todesschwindel-Clips. Jack Osbourne wiederum scherzt: „Eigentlich bist du ein Geist, das ist das Leben nach dem Tod.“ Der 38-jährige teilt auch mit seiner Familie, wie hilfreich der Podcast in solchen Situationen ist. Unter Falschmeldungen wie dieser würden viele Hörer:innen kommentieren: „Das ist Blödsinn, ihr solltet ihm im Podcast zuhören. Es geht ihm verdammt noch mal gut“ – woraufhin die Osbournes anfangen zu jubeln.
Obwohl der Musiker im Februar auf seinen Sozialen Medien erst verkündete, aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme nicht mehr auf Tour gehen zu können und seine Abschieds-Tournee absagte, stellt er jetzt klar „ich werde noch ein paar Gigs spielen.“ Über neue Musik und weitere Konzerte hat Osbourne bereits im September in einem Interview mit „Metal Hammer“ gesprochen. Er wolle „ein weiteres Album“ aufnehmen um dann „wieder auf Konzertreise zu gehen“.
Seht hier, wie die Osbourne-Familie über die Todesschwindel-Clips spricht: