„Der Pate“: Darum findet Al Pacino Teil eins besser als Teil zwei
Der Oscar-Preisträger sprach über die berühmten Mafiafilme - und welchen er bevorzuge.
Al Pacino wurde durch die Rolle des Michael Corleone in „Der Pate“ ab 1972 weltberühmt. Seitdem gilt der Italo-Amerikaner, damals 32, neben Marlon Brando und Robert de Niro als wohl berühmtester Kino-Mafiosi. Die ersten beiden „Paten“-Filme Francis Ford Coppolas (nach dem Roman von Mario Puzo) gelten als zwei der besten Filme aller Zeiten, finden sich in etlichen Rankings ganz oben. Nun hat Pacino, heute 82, in einem Interview im New Yorker Kulturzentrum „NY92“ erklärt, dass – und warum – er den ersten Teil der „Godfather“-Reihe gegenüber dem zweiten favorisiert.
Auf die Frage von David Rubenstein, ob er „Der Pate – Teil II“ besser fände als den ersten, antwortete Pacino: „Nein, das glaube ich nicht. Ich denke wirklich, dass er mehr – wie würden Sie es nennen – künstlerisch ist oder so … ich weiß nicht. Ich will ihn nicht herunterspielen und übermäßig bescheiden sein, weil ich mit Bob de Niro in der Hauptrolle spiele, aber gleichzeitig ist es ein anderer Film“. „’Der Pate‘ ist unterhaltsamer. ‚Der Pate II‘ ist eine Studie, er ist für Francis [Ford Coppola] sehr persönlich“, so Pacino weiter. „‘Der Pate‘, den ich kürzlich wieder gesehen habe, hat immer zwei oder drei Dinge, die in einer Szene passieren. Du bist immer mitten in der Geschichte. Man weiß nicht, was als nächstes passiert, das ist Storytelling, das ist wirklich Storytelling vom Feinsten. ‚Der Pate II‘ ist in gewisser Weise linear und irgendwie anders, düster, bewegt sich langsam. Aber: ein großartiger Film, muss ich sagen.“ Dass Pacino ausgerechnet Teil 2, der mit Rückblenden arbeitet, als linear bezeichnet, ist interessant.
Der erste „Pate“ (1972) der Mafia-Trilogie von Francis Ford Coppola wurde für elf Oscars nominiert (von denen er drei gewann), der zweite (1974) war für dieselbe Anzahl nominiert – und gewann sechs Awards. Beide wurden als „Bester Film“ prämiert, für Teil zwei erhielt Coppola auch den Regie-Oscar.