Der literarische Pete
Er kann nicht nur Songs schreiben: Doherty hat sich auch schon als fantasievoller Fanzine-Herausgeber und Dichter in Underground-Kreisen einen Namen gemacht Das Queens-Park-Rangers-Fanzine „All Quiet On The Western Avenue“ wurde zum Preis von einem Pfund bei Heimspielen von dem Herausgeber „Peter Doherty Jnr“ persönlich verkauft. Ausgabe Nr. 3 kam 1995 heraus. Highlights sind das Vorwort, in dem Doherty auf den früheren Clubpräsidenten Jim Gregory losgeht, sowie „From Behind The Tinted Glass“, eine inspirierte Kurzgeschichte a la PG Wodehouse, in der ungeheure Mengen Champagner getrunken werden und sich die Protagonisten mit „Old Beef“ und „Old Stick“ anreden. Außerdem gibt es eine literarische Stilübung, in der „QPR Starverteidiger David Bardsley“ als Dichter aus dem 17. Jahrhundert auftritt, und eine Witzseite mit unter anderem folgendem Beitrag: „Es kursieren Geschichten über Rangers-Fans, die nach ihrem Ableben ihre Asche auf dem Platz verstreuen lassen. Als letzte Woche ein Anhänger des FC Brentford starb, beschloß man, ihn ausstopfen zu lassen, und stellte ihn dann beim nächsten Heimspiel auf die Tribüne. Zur Halbzeit ging er nach Hause.“ Am Ende steht ein Reisebericht vom Auswärtsspiel gegen Blackburn, bei dem „Kostümierung vorgeschrieben war, bunte Perücken, ein Plastikschaf, Luftschlangen, Ballons und eine aufblasbare Puppe“. Fantasie hat er.
Dohertys Dichtkunst brachte ihm schon als Teenager eine Einladung des British Council nach Rußland ein. Seine Werke kann man in den Untergrund-Publikationen „Rising Poets“ und „Full Moon Empty Sports Bag“ finden. Im März sendete BBC 4 ein Hörspiel, in dem er Siegfried Sassoons „Suicide in the Trenches“ mit Gitarrenbegleitung vortrug.