Der iPod und seine Kinder
Als reiner Taschenspieler lebt der iPod seine Talente schon längst nicht aus. Mit passendem Zubehör macht er auch als Alleinunterhalter im Wohnzimmer eine blendende Figur. Oder als Jukebox auf dem Schreibtisch. Oder aber als praktisches Aufnahme-Medium.
Der iPod, das krisenfeste Utensil von Apple, trägt heute zum Überleben eine ganzen Branche bei: Docking-Stationen, Adapterkabel, maßgeschneiderte Lautsprechersysteme – sie alle gehen fast so flott über den Ladentisch wie der Musikknirps selber. Der ROLLING STONE hat eine Auswahl besonders interessanter Mitspieler zusammengestellt – vom High-End-Dock über Lautsprecher-Klassiker bis hin zu einem Adapter für professionelle Stereo-Aufnahmen.
Sie alle haben das Zeug zu echten Problemlösern. Einige von ihnen kompensieren, was dem Taschenspieler fehlt. So verzichtet Apple seit je her darauf, dem iPod Mikrofone zu spendieren. Ohne Zusatzkomponenten also taugt das Maschinchen nur zur Wiedergabe. Apple lasst die Musik auch nicht in digitaler Form aus dem Player heraus – aus Furcht vor illegalen Kopien. Im Zusammenspiel mit hochkarätigen HiFi-Anlagen zeigen sich so hörbare Grenzen. Denn die Umformung in analoge Klänge erledigen stets die eingebauten Digital-Analog-Wandlerchips – und die sind in den mobilen Musikzwergen einfach nicht so gut wie in gestandenen HiFi-Komponenten der feineren Art. Aber es gibt ein Gerät, das dieses Problem umgeht. Ein anderer cleverer Helfer gleicht eine Schwierigkeit aus, die Apple mit seinen jüngsten iPod-Modellen selbst in die Welt setzte: Der Hersteller änderte die Kontaktbelegung der Dockanschlüsse — auf Kosten der Kompatibilität. Problem erkannt, Problem gelöst: Schon springt ein Adapter-Spezialist in die Marktlücke.
Ein weiteres interessantes Phänomen: Der iPod wirkt stilbildend – nicht nur mit seinem Design, sondern auch mit seiner Größe. ROLLING STONE präsentiert die erste HiFi-Anlage, die fast auf Player-Maße zusammenschnurrte und trotzdem klingt wie eine Große.
Mobiles Studio Hobby-Musiker können ihre Live-Gigs und Demo-Einspielungen jetzt direkt auf ihrem iPod verewigen: Alesis, der Ausrüster für Musikprofis, bietet unter dem Namen PfOtrac einen Adapter für hochkarätige Aufnahmen an. Der iPod lässt sich in einem speziellen, mit einer transparenten Haube verschließbaren Fach einstöpseln. Zwei eingebaute Kondensator-Mikrofone in XY-Anordnung erlauschen das Geschehen, und wer mag, kann auch externe Kondensator-Mikrofone anschließen. Ist der Adapter mit seinem Netzteil verbunden, liefert er die hierzu nötige Speisespannung von 48 Volt. DieAufnahmen kommen mit den Cü-Eckdaten 44.1 Kiloherz /16 Bit in den iPod. Der Protrack kostet um 200 Euro.