Der Geist Burt Bacharachs ist bei Alpha noch zu hören, doch auf Samples verzichtet das Duo nun
Wenn man nach den Referenzen sucht, die in den letzten 15 Jahren Musik aus Bristol von Künstlern wie Nellee Hooper, Massive Attadk, Smith & Mighty und Portishead miteinander verbunden hat, dann sind das nicht nur Dub, HipHop, Soul und Soundtracks zu mehr oder weniger obskuren Filmen.
Nein, es taucht auch immer wieder der Name eines Musikers auf, dessen Lieder zwar auch in den späten 80ern und 90ern allgegenwärtig war, dessen Name in Britpop-beherrschten Zeiten jedoch nur am Rande in Erscheinung trat: Burt Bacharach. Auch Alphas Debüt „Come Front Heaveii“ durchzogen die Evergreens aus der Feder von Bacharach/David wie ein roter Faden. Samples aus Stücken wie „April Fools“ und „What The World Needs Now h Love“ bildeten die Ausgangsbasis für Corin Dingleys und Andy Jenks sanftmelancholische Arrangements. „Bacharäch hörten auch schon unsere Eltern. Aber der eigentliche Grund, warum soviele Bristol-Musiker seine Musik für sich wiederentdeckten, war der Umstand, dass seine Platten zu Dutzenden aufFlohmärkten und in Second-HandLäden herumstanden“, so Dingley. Auf dem gerade erschienenen zweiten Alpha-Album „The Impossible Thrill“ ist Bacharach ebenfalls anwesend -jedoch nur im Geiste.
Auf offensichtliche Samples verzichtete das Duo Dingley/Jenks diesmal völlig bei seinen herzenbrechenden Torch-Songs im Cinemascope-Format. Neben etlichen Gaststimmen ist dafür Massive Attack-Mitglied Daddy G – auf deren Label Melankolic „The Impossible Thrill“ erscheint – mit von der Partie. „Uns wird ja gerne nachgesagt, dass wir nostalgisch klingen. Ich halte uns eher für modern“, sagt Jenks. „Doch das ist für mich kein Widerspruch. Nenn uns nur nicht retro.“