Depeche Mode: An diesen Filmklassiker erinnert das „Ghosts Again“-Video
Depeche Mode haben anscheinend einen Narren am europäischen Autorenkino gefressen. Im Netz fragen sich viele Menschen, auf welchen Film die Band mit ihrem Video zu „Ghosts Again“ anspielt.
Seit dieser Woche gibt es einen neuen Song von Depeche Mode zu hören. „Ghosts Again“ ist die erste Single aus dem kommenden Album „Memento Mori“. Ein Song, der das erbarmungslose Vergehen der Zeit reflektiert und zugleich natürlich auch eine Auseinandersetzung mit dem Tod ist („Faith is sleeping/Lovers in the end/Whisper we’ll be ghosts again“).
Das dazugehörige Video spielt selbstverständlich mit Vergänglichkeitsmetaphern. Dave Gahan und Martin Gore spielen vor Großstadtkulisse an einem überdimensionierten Schachbrett. Totenköpfe zieren ihre angelehnten Gehstöcke. Ganz schön viel Symbolik! Aber auch eine kraftvolle Filmreferenz für Kenner. Denn Depeche Mode erinnern mit dieser Szene ganz bewusst an einen Klassiker des europäischen Autorenkinos der 50er Jahre: „Das siebente Siegel“ von Ingmar Bergman.
Der karg ausgestattete Film von 1957 ist wie auch die neue Platte von Depeche Mode eine Meditation über die nicht zu vertreibende Präsenz des Todes in unserem Leben. Die Geschichte spielt im Mittelalter und funktioniert wie eine Analogie: Der Ritter Antonius Block (gespielt von „Exorzist“-Star Max von Sydow) kehrt körperlich und mental ausgezehrt von einem Kreuzzug heim und ringt nach dem Erlebten mit seinem Glauben. Er trifft auf den Tod, der ihn in sein Reich holen möchte. Mit der Kraft der Vernunft ersucht der Ritter einen Aufschub. Und nun kommt die Szene aus dem Video zu Depeche Modes „Ghosts Again“ ins Spiel. Der Tod verspricht Block, ihn erst zu holen, wenn er ihn in einer Schachpartie geschlagen hat. Die ikonische Szene gehört zu den bekanntesten des anspruchsvollen Kinos.
„Das siebente Siegel“ markierte den Beginn der ausgesprochen produktiven Zusammenarbeit zwischen Regisseur Ingmar Bergman („Wilde Erdbeeren“, „Das Schweigen“, „Persona“, „Szenen einer Ehe“, „Fanny und Alexander“) und seinem Hauptdarsteller Max von Sydow. Die im Film dargestellte Angst vor der Pest spiegelte möglicherweise die Furcht vor der Ende der 50er-Jahre sehr konkreten Bedrohung durch einen Atomschlag.
Depeche Mode zeigen sich jedenfalls mit ihrem Video zur neuen Single nach vielen Meisterstücken der Videokunst wieder auf der höhe der Zeit und setzen ihrem verstorbenen Freund und Kollegen Andy Fletcher ein ergreifendes akustisch-visuelles Denkmal.
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Mit der April-Ausgabe 2023 des ROLLING STONE veröffentlichen wir ein weiteres besonderes Sammlerstück: Eine exklusive Vinyl-Single mit zwei Songs von Depeche Mode – auf der A-Seite „Ghosts Again“ vom neuen Album „Memento Mori“, auf der B-Seite der berühmte Song „Never Let Me Down Again“ von dem Album „Music For The Masses“ (1987). Die 7“-Single kommt in einem festen, sorgfältig gestalteten Pappcover und auf schwerem Vinyl.
Sie ist nur mit der deutschen Ausgabe des ROLLING STONE und nicht im Tonträger-Handel erhältlich.
A – Seite: “Ghosts Again“
B – Seite: “Never Let Me Down Again”
Parallel erscheint auch MUSIKEXPRESS mit einer Depeche Mode-Single. Neben „Ghosts Again“ auf der A-Seite, findet sich statt eines zweiten Tracks eine edle Gravur auf der B-Seite. Das neue Album von Depeche Mode und ihre Deutschland-Tour im Juni und Juli zählen zu den größten Musikereignissen des Jahres. Deshalb haben sich ROLLING STONE und MUSIKEXPRESS zu dieser einmaligen Kooperation zusammengetan.
Beide Singles sind auch im Bundle erhältlich:
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