Depeche Mode

Sie sind noch längst keine Band, die sich auf ihre „Oldies“ verlassen muss. Depeche Mode mögen ein halbes Dutzend Hits haben, die beinahe 20 Jahre alt sind. Spielen werden sie diese bei den kommenden Gigs trotzdem nicht. Die letzten Konzerte dir Briten liefen ’98 schließlich schon unter dem Motto „The Singles-Tour“. Diesmal konzentriert sich die Show dagegen auf das aktuelle Album ^xciter“ und viele Songs aus den 90er Jahren. Zumindest halten Depeche Mode es auf ihrer laufenden Amerika-Tour so.

Als Arroganz mag man ihnen das nicht auslegen, sondern als einen klugen Schachzug. Statt sich und zwangsläufig irgendwann auch das Publikum mit den ewig gleichen Liedern zu langweilen, verzichtet das Trio lieber auf Nostalgie und widmet sich den Tracks, die ihm heutzutage mehr entsprechen. So putzig „People Are People“ ist, zu Depeche Mode passt es inzwischen nicht mehr so gut wie etwa „Personal Jesus“, „Enjoy The Silence“ oder „Walking In My Shoes“. „Ungefähr 25 Songs“ hat die Band laut Andrew „Buchhalter“ Fletcher zurzeit im Programm, darunter ein halbes Dutzend von „Exciter“.

Gerade bei den neuen Songs fallt auf, dass nicht nur Sänger Dave Gahan momentan in der Form seines Lebens ist, auch Kollege Martin Gore scheint sich auf der Bühne immer wohler zu fühlen. Früher oft notorisch schüchtern, wirkt der Songwriter heute entspannt und nahezu entfesselt, wenn er „Breathe“ singt oder eben „all die Stücke, die Dave nicht so gerne mag“. Er muss sich auch nicht mehr so oft hinterm Synthesizer versteckendie Briten haben neben Fletch noch einen weiteren Keyboarder dabei, einen Drummer natürlich auch und zwei Background-Sänger. Das Bühnenbild hat wie üblich Anton Corbijn entworfen – laut Dave Gahan sieht es „wieder seltsam, sehr nach Anton“ aus. Man darf gespannt sein.

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