Deep Purple: Gitarrist Steve Morse wirft das Handtuch
Das Mitglieder-Karussell der legendären Hardrocker dreht sich wieder. Der Umbesetzungsrekord für die Ewigkeit dürfte endgültig greifbar sein.
Bereits Mitte der 1970er-Jahre war die 1967/68 formierte Hardrock-Crew Deep Purple am Ende. Die ursprünglichen Mitglieder zerstreuten sich in Nachfolgebands wie (Ritchie Blackmores) Rainbow, Whitesnake oder Gillan, die ihrerseits an die Sounds der Urband andockten.
Ab 1984 begann die lange Phase der „Wiedervereinigung“ mit diversen Personalrochaden. Im Lager ihrer zahlreichen Fans kursieren für die jeweiligen Besetzungen längst Ordnungsnummern. Deep Purple sind damit die dienstälteste Band mit den meisten Wechseln des singenden und spielenden Personals.
Ausstieg hat private Gründe
Nun hat mit Gitarrist Steve Morse ein langjähriger Held der 1990er-Fraktion „offiziell“ gemacht (bereits vom Management bestätigt), dass er ebenfalls aussteigen wird. Er wolle sich um seine krebskranke Frau Janine kümmern, so die Begründung.
Morse hatte bereits bei der letzten Tournee der Altrocker ausgesetzt. Er wurde von Simon McBride ersetzt.
Nun heißt es in einem Statement von Deep Purple dazu:
„Steves persönliche Umstände haben es ihm unmöglich gemacht, 2022 und darüber hinaus an den Terminen der Band teilzunehmen. Vor wenigen Monaten teilte Steve öffentlich den Fans die traurige Tatsache mit, dass seine Frau Janine gegen den Krebs kämpft, und um es in seinen eigenen Worten zu sagen: ‚Ich muss einfach bei ihr sein.'“
Steve Morse nahm seit 1994 mit der Band acht Studioalben und einige Live-Platten auf. In seinen Worten klingt das so:
„Vergangenen Herbst verließ ich eine DEEP-PURPLE-Songwriting-Session in Deutschland, weil meine Frau schwere gesundheitliche Probleme hatte. Fast ein Jahr später lernen wir nun zu akzeptieren, dass sie den Rest ihres Lebens Krebs im vierten Stadium und Chemotherapien haben wird. Wir beide vermissen die Live-Konzerte, aber ich konnte einfach keine langen oder weit entfernten Touren zusagen, da sich die Lage zu Hause so schnell ändern kann.“
Und weiter heißt es: „Ich werde alle in der Band und Crew vermissen. An Janines Seite zu sein, hat jedoch einen großen Unterschied gemacht. Während Janine sich an ihre Limits gewöhnt, kann sie doch viele Dinge allein tun, also werden wir versuchen, kleine Tourneen in der Nähe mit Freunden zu spielen, damit wir hoffentlich beide mal vor die Tür kommen! Ich weiß, dass Simon (McBride) schon einen fantastischen Job gemacht hat, aber nun übergebe ich die Schlüssel zur Schatzkammer, in der sich das Geheimnis verbirgt, wie Ritchies ‚Smoke On The Water‘-Intro aufgenommen wurde. Ich schätze, du musst den Schlüssel genau richtig drehen und rütteln, denn ich konnte die Tür nie öffnen.“