David Lynch: Danny Elfman sendet emotionalen Gruß ins Jenseits

„Ich stehe immer noch unter Schock“ bekennt „Batman"-Filmkomponist und Bandleader von Oingo Boingo

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

Auch eine Woche nach dem Tod von Regisseur-Musiker-Künstler David Lynch herrscht große Betroffenheit in der großen Gemeinde seiner VIP-Bewunderer.

Bislang haben sich Schauspielerin Laura Dern, Regisseur Steven Spielberg, UK-Regisseur Edgar Wright, Autor und Schauspieler James Gunn, Schauspieler Hugh Jackman, Musiker Billy Corgan und The-Roots-Drummer Questlove mit längeren, sehr persönlichen Abschiedsnoten gemeldet.

Dazu sollen Hardcore-Lynch-Fans, aufgerufen von seinen vier Kindern Jennifer, Austin, Riley and Lula Lynch, eine weltweite 10-minütige „Gruppenmeditation“ abgehalten haben. Lynch selbst hat diese Geistesübung vielfach zur Entspannung und Fokussierung eingesetzt.

„Sein Tod ist für mich ein monumentaler Verlust“

Nun reiht sich auch Danny Elfman in den Trauerchor ein. Via Social Media teilte er ein emotionales Posting: „Ich stehe immer noch unter Schock“ und „Sein Tod ist für mich ein monumentaler Verlust“.

Als Filmkomponist ist er bekannt für seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton („Batman“). Der frühere Bandleader der Avantgarde-Truppe Oingo Boingo aus Los Angeles teilte gestern (21. Januar) im Zuge von Lynchs 79. Geburtstag (der er nicht mehr erreichte) ein Lynch-Foto auf Instagram, mit dem Zusatz „Genie“.

Elfman verabschiedete ihn mit den Worten: „Es hinterlässt eine große Lücke in der Welt, da er nun nicht mehr unter uns weilt. Aber, wie er so schön zu sagen pflegte: ‚Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch‘. Es ist ein wunderschöner Tag mit goldenem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel“.

Danny Elfman auf Instagram:

Instagram Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Wie bei vielen Kollegen und Kolleginnen auch ist das Lynch-Memorial für Elfman unsterblich mit seiner Kunst verbunden. „Meine Gedanken gehen plötzlich zurück in das Jahr 1977, als mein Freund Matthew Bright und ich auf einem längst nicht mehr existierenden Filmfestival in LA namens „Filmex“ von einer Mitternachtspremiere eines Underground-Films namens ‚Eraserhead‘ hörten, den man unbedingt gesehen haben muss. Natürlich gingen wir hin. Das Haus war, wenn ich mich recht erinnere, anständig gefüllt, aber nicht überfüllt, und als der Film zu Ende war, war es fast leer, da viele Leute geschockt gegangen waren.“

Für die Freunde dagegen war der schwarz-weiße Film eine Offenbarung: „Es war fesselnd … erstaunlich … wie viele Adjektive kann ich hier verwenden … um meine Reaktion auf diesen einzigartigen, visuell überwältigenden, gruseligen, lustigen und völlig originellen Film zu beschreiben. Von diesem Moment an konnte ich es kaum erwarten, zu sehen, was sich dieser verrückte junge Regisseur als Nächstes einfallen lassen würde. Er hat mich nicht enttäuscht.“

Elfman sagte, er liebe alle Filme von Lynch und hob den „wahnsinnigen emotionalen und visuellen Kontrast zwischen „Elephant Man“ und dem ikonischen und fast perfekten „Blue Velvet“ hervor, „den ich wahrscheinlich Dutzende Male gesehen habe“. Bei der Erstausstrahlung von Lynchs TV-Dramaserie „Twin Peaks“ hätte er sich jede neue Folge zu den Tour-Orten von Oingo Boingo nachschicken lassen.