David Fincher: Sacha Baron Cohen hat als Freddie Mercury „spektakulär“ ausgesehen
„Er ist so gewandt und speziell. Er ist so intellektuell, was die Dinge angeht, die er tut“, so Fincher über Sacha Baron Cohen.
Die Podcastreihe „Directors Cut“, in der bekannte Regisseur*innen miteinander über ihre vergangenen Projekte sprechen, zählt zu den erfolgreichen Formaten dieser Art. In der jüngsten Folge sprachen Star-Regisseur David Fincher und Aaron Sorkin, der zuletzt mit dem Netflix-Film „The Trail Of The Chicago 7“ Erfolge feierte, über ihre gemeinsame Arbeit mit dem Schauspieler und Komiker Sacha Baron Cohen.
„Alter, das musst du sehen… diese Fotos sind spektakulär!“
Viele Jahre, bevor Rami Malek Freddie Mercury in dem Biopic „Bohemian Rhapsody“ spielen sollte, war die Lebensgeschichte des Queen-Sängers ein Herzensprojekt von Cohen. So berichtete David Fincher, dass der Komiker sogar „The Crown“-Schöpfer Peter Morgan engagierte, um das Drehbuch zu entwickeln. Zudem kamen und gingen mehrere Regisseur*innen während dieser frühen Phase – darunter auch David Fincher. In dem Gespräch mit Aaron Sorkin fragte Fincher, ob der Regisseur jemals die Testfotos von Sacha Baron Cohen in der Rolle von Freddie Mercury zu Gesicht bekommen habe. Als Sorkin verneinte, antwortete Fincher: „Alter, das musst du sehen… diese Fotos sind spektakulär!“
Weiterhin sprachen die beiden über Cohens Rolle in „The Trail of the Chicago 7“, in dem er die Rolle des Abbie Hoffman einnahm. Dazu sagte David Fincher: „Zuerst war ich wirklich nervös [wegen der Idee, dass Cohen Hoffman spielt]. Und dann fand ich ihn so gewinnbringend.“ Über das Talent des „Borat“-Darstellers sagte der „Fight Club“-Regisseur zudem: „Er ist so gewandt und spezifisch. Er ist so intellektuell, was die Dinge angeht, die er tut. Er ist so nachdenklich. Er ist so ruhig und nachdenklich und wählt seine Worte so gezielt.“
„Künstlerische Differenzen“ brachten das Projekt zu Fall
Der Grund dafür, warum sich Sacha Baron Cohen letztendlich vom Biopic über Freddie Mercury zurückzog, werden gerne als „künstlerische Differenzen“ zwischen ihm und dem Studio beschrieben. Der „Bohemian Rhapsody“-Regisseur Stephen Frears sagte dazu bereits im Jahr 2018: „Sacha wollte einen sehr unerhörten Film machen, von dem ich mir vorstellen kann, dass Freddie Mercury ihn gutgeheißen hätte. Unerhört in Bezug auf seine Homosexualität und unerhört in Bezug auf endlose Nacktszenen. Sacha liebte all das.“ Die Idee eines eher düsteren, ehrlichen und zügellosen Biopics über den „Queen“-Sänger wurde jedoch vor allem von den anderen Bandmitgliedern Brian May und Roger Taylor abgewehrt. „Man konnte immer erkennen, dass es Ärger mit dem Rest der Band geben würde. Denn [Sacha] war so unverschämt und sie waren es nicht. Sie waren viel konventioneller“, schloss Frears.